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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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die Hoffnung nie aufgeben.« Er kritzelte etwas auf einen Notizblock, riß den Zettel ab und reichte ihn mir. »Sie sind jetzt Gasthörerin und damit berechtigt, jedes unserer Seminare zu besuchen. Für bestimmte Lehrangebote, wie zum Beispiel Laborkurse, erheben wir Sondergebühren. Gehen Sie mit dem Zettel ins Quästoren-büro; man wird dort das Schulgeld entgegennehmen und Sie über die weitere Gebührenordnung in Kenntnis setzen. Schauen Sie doch bitte in ein oder zwei Wochen wieder bei mir herein.«
    Die nächsten sechs Jahre (1946-52) verbrachte ich auf der Schule und belegte sogar die Sommerkurse. In meinem Haushalt lebten keine kleinen Kinder oder gar Säuglinge mehr. Was an Arbeit noch zu tun blieb, delegierte ich an die sechzehnjährige Doris, die sich gerade daranmachte, unter meinem Schutz ihre Howard-Liste zu prüfen, und an Susan, die erst zwölf und noch Jungfrau (glaubte ich zumindest ziemlich fest), aber eine für ihr Alter herausragende Köchin war. Der starken Wechselwirkung von guter Küche und ausgeprägter Libido war ich mir bewußt. Wie ich herausfand, hatte Tante Betty Lou gute Arbeit geleistet, indem sie meine Mädchen zu gebildeter Unschuld erzogen hatte, so daß sie über ihre Körper und ihr weibliches Erbe schon gut informiert waren, lange bevor sie sich emotionell mit diesem Erbe auseinandersetzen müssen.
    Ich hatte nur einen Sohn zu Hause, Pat, der 1946 erst vierzehn war. Ein wenig zögernd beschloß ich, seinen Wissensstand in Sachen Sex zu überprüfen, ehe er sich irgendeine dumme Krankheit zuzog oder eine zwölfjährige Schwachsinnige mit großen Brüsten und kleinem Gehirn schwängerte oder einen öffentlichen Skandal provozierte. Mit einer solchen Aufgabe hatte ich mich noch nie konfrontiert gesehen, denn entweder Brian oder Vater oder alle beide hatten bisher meine Söhne erzogen.
    Patrick zeigte sich geduldig mit mir.
    Trotzdem wollte er schließlich wissen: »Mama, möchtest du mich was Besonderes fragen? Ich werde mir Mühe geben. Tante B'Lou hat mir dieselbe Prüfung abgenommen wie Alice und Doris, und ich wußte nur eine Antwort nicht.«
    (Mache deinen Mund wieder zu, Maureen). »Welche war das?«
    »Ich konnte ›Extrauterinschwangerschaft‹ nicht definieren. Heute kann ich es aber. Soll ich?«
    »Vergiß es. Haben Tante Betty Lou oder Onkel Nelson mit dir über die Howard-Stiftung gesprochen?«
    »Ein bißchen. Als Alice zu poussieren anfing, sagte mir Onkel Nelson, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern und den Mund halten – und noch mal mit ihm sprechen, ehe ich selbst mit dem Flirten anfing. Falls ich es je tun würde. Ich glaubte nicht, daß ich es je tun würde, aber es ist dann doch passiert. Onkel Nelson erzählte mir von den Kindersubventionen der Stiftung. Die es nur für Howard-Babies gibt.«
    »Ja. Nun, Schatz, Tante Betty Lou und Onkel Nelson scheinen dir bereits alles gesagt zu haben, was auch ich dir beibringen könnte. Hat dir Onkel Nelson die Forberg-Bilder gezeigt?«
    »Nein.«
    (Verdammt, Briney, wieso bist du nicht hier? Das ist dein Job!) »Dann muß ich es tun. Falls ich sie wiederfinde.«
    »Tante B'Lou hat sie mir gezeigt. Sie sind in meinem Zimmer.« Er lächelte schüchtern. »Ich sehe sie mir gerne an. Soll ich sie holen?«
    »Nein. Nun ja, wenn du möchtest. Patrick, es sieht so aus, als wüßtest du alles über Sex, was ein Junge in deinem Alter wissen sollte. Kann ich dir noch irgendwas erzählen? Oder etwas für dich tun?«
    »Ah – ich glaube nicht. Na ja, Tante B'Lou hat immer dafür gesorgt, daß ich genügend Präser hatte. Ich habe ihr versprochen, sie immer zu benutzen, und bei Walgren verkaufen sie die Dinger nicht an Kinder in meinem Alter.«
    (Was hatte Betty Lou sonst noch für ihn getan? Ist Geschlechtsverkehr mit einer Tante Inzest? Korrektur: Ist er mit einer angeheirateten Tante Inzest? Da besteht sicherlich keine Blutsverwandtschaft. Maureen, kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten!)
    »Okay, ich versorge dich damit. Äh, Patrick, wo hast du sie bislang benutzt? Ich meine nicht ›mit wem‹, sondern ›wo‹!«
    »Bislang kenne ich nur ein Mädchen gut genug, und ihre Mutter ist total pingelig. Sie hat ihr gesagt, daß sie es nur zu Hause machen soll, im Spielzimmer im Keller, sonst…«
    (Ich fragte nicht weiter nach dem ›Sonst‹.) »Das kommt mir sehr vernünftig vor. Na ja, Schatz, du kannst es auch zu Hause tun, wo du in Sicherheit bist. Aber nirgendwo sonst, hoffe ich! Zum Beispiel nicht im

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