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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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und laut schnurrte. »Mama«, sagte Priscilla, »sie hat in der Nacht vor der Tür richtig Lärm geschlagen, also habe ich sie hereingelassen. Sie blieb eine Zeitlang bei uns, sprang dann wieder auf den Boden und verlangte, hinausgelassen zu werden. Es dauerte keine halbe Stunde, dann machte sie draußen wieder Radau. Diesmal kümmerte ich mich nicht darum. Äh… Wir waren beschäftigt.«
    »Sie kann geschlossene Türen nicht leiden«, erklärte ich ihr. »Prinzipiell nicht. Ich lasse meine immer leicht offenstehen, und Polly bleibt dann die ganze Nacht bei mir. Zumindest den größten Teil davon. Hmmm, sie ist eigentlich Susans Katze, und ihr habt Susans Zimmer. Möchtet ihr lieber ein anderes? Ansonsten weckt sie euch wahrscheinlich alle halbe Stunde.«
    »Nein, ich trainiere einfach Donnie dazu, für sie den Türsteher zu machen…«
    »Jetzt paß mal gut auf, Bombe…«
    Ich ging.
    Ich rührte Muffins an und packte eine ganze Pyrexpfanne voll damit in den Herd, den ich auf sechs Minuten einstellte. Während die Muffins gebacken wurden, gab ich Eier und Schinken in eine weitere Muffinpfanne. Als der Herd klingelte, wechselten die fertigen Muffins auf die Warmhalteplatte, und die zweite Pfanne landete im Herd. Ich stellte Orangensaft und Milch auf den Tisch und setzte anschließend den Samowar in Aktion. Dann blieb noch genug Zeit, den Frühstückstisch mit lustigen Untersetzern und knalligem mexikanischen Steingutgeschirr zu decken.
    Priscilla tauchte auf. »Donnie kommt auch gleich. Kann ich helfen?«
    »Ja, Schatz. Geh in den Garten und schneide ein paar gelbe Rosen für die Vase dort in der Mitte. Beeil dich; das Essen ist fast schon fertig. Polly! Runter vom Tisch! Nimm sie bitte mit. Sie weiß es besser, aber sie probiert immer wieder, wie weit sie gehen kann.«
    Ich servierte die gefüllten Teller und setzte mich gerade, als Donald erschien. »Kann ich helfen?«
    »Ja, du kannst aufpassen, daß die Katze nicht auf den Tisch springt.«
    »Ich meine was Richtiges.«
    »Du wirst feststellen, daß das ein Full-time-Job ist.«
    Dreißig Minuten später saß ich gerade an meiner zweiten Tasse Tee, während Priscilla eine weitere Pfanne mit Muffins und Speck servierte und ein weiteres Marmeladenglas von Knotts Beerenfarm öffnete. Ich fühlte mich so zufrieden, wie Prinzessin Polly aussah. Wenn man es genau betrachtet, sind Kinder und Katzen viel lustiger als Aktien, Wertpapiere und andere Sicherheiten. Ich hatte vor, meine beiden Sprößlinge zu verheiraten (allerdings nicht miteinander!), und danach würde es auch bald Zeit sein für Maureen, die Hetty Green der schnellebigen neuen Welt, es mit dem Harrimanimperium aufzunehmen und es zur Herausgabe seiner Schätze zu zwingen. »Polly, raus aus der Marmelade! Donald, du solltest doch auf die Katze achtgeben!«
    »Ich gebe ja auf sie acht, Mama, aber sie ist schneller als ich.«
    »Und klüger.«
    »Wer war das? Wer war das? Bombe, das wird dir noch leid tun!«
    »Schluß damit, Kinder! Es wird Zeit, uns über die Howard-Stiftung zu unterhalten.«
    Eine ganze Weile später sagte Donald: »Mal sehen, ob ich es richtig verstanden habe. Du sagst, ich müßte ein Mädchen von meiner Liste heiraten und Priss einen Mann von ihrer?«
    »Nein, nein, nein! Nichts dergleichen! Niemand muß irgend jemanden heiraten. Diese Entscheidung ist frei. Nur einander dürft ihr nicht heiraten. Gut, es gibt Tausende von inzestuösen Ehen in diesem Land, wie ein paar Kinseys herausgefunden haben. Ihr müßtet nur wieder von hier verschwinden und irgendwo euren Lebensunterhalt verdienen, bis ihr alt genug ausseht, um einen Kreisamtmann davon zu überzeugen, daß ihr einundzwanzig seid. Ich würde euch nicht aufhalten.
    Ich würde euch aber auch nicht unterstützen. Kein bißchen. Heute morgen halte ich euch nicht auch noch eine Vorlesung über Genetik; das kommt später. Für den Moment sei lediglich gesagt, daß Inzest nicht einfach nur ein Verstoß gegen die Bibel und gegen die Gesetze von Missouri sowie aller anderen fünfundfünfzig Staaten ist. Es liegt auch ein Verstoß gegen die Naturgesetze vor, weil ungesunde Kinder dabei herauskommen.«
    »Das weiß ich. Ich könnte mich aber sterilisieren lassen.«
    »Das könntest du, aber wie würdest du das bezahlen? Ich gebe dir bestimmt keinen roten Heller dafür! Donald, ich finde es schrecklich, wenn du so etwas sagst. Lieber würde ich dir das Geld dafür geben, deine Augen entfernen zu lassen, als mitzuerleben, wie du dich

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