Segeln im Sonnenwind
ich Ihnen dienen?«
»Ich bin Maureen Johnson. Ich würde gerne mit Mr. Harriman oder Mr. Strong sprechen.«
»Beide sind nicht erreichbar, aber Sie können eine Nachricht auf Band sprechen – Zerhacker und Dämpfer sind verfügbar. Oder Sie können mit unserem Mr. Watkins sprechen.«
»Nein. Verbinden Sie mich mit George Strong.«
»Tut mir leid. Möchten Sie mit Mr. Watkins sprechen?«
»Nein, übermitteln Sie Mr. Strong folgende Nachricht: George, hier ist Maureen Johnson. Das Grundstück ist jetzt erhältlich, und ich melde mich, um es Ihnen wie versprochen als erstem anzubieten. Ich habe damit mein Versprechen gehalten, möchte aber auf jeden Fall heute noch das Geschäft abschließen. Daher wende ich mich jetzt an die J. C. Nichols Company.«
»Bitte warten Sie, ja?« Ihr Gesicht machte einem Blumengarten Platz, und ihre Stimme wich einer zähflüssigen Wiedergabe von » In an Eighteenth-Century Drawing Room «.
Dann erschien das Gesicht George Strongs. »Hallo, Mrs. Johnson. Nett, Sie zu sehen.«
»Für dich Maureen, mein alter Schatz. Ich möchte dir mitteilen, daß ich gerade umziehe. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, wenn du mir ein Angebot unterbreiten möchtest. Willst du das Haus immer noch?«
»Ich kann es gut gebrauchen. Schwebt dir bereits ein Preis vor?«
»Ja sicher! Das Doppelte dessen, was du zu zahlen bereit bist.«
»Nun, das ist ein guter Anfang. Jetzt können wir feilschen!«
»Einen Moment noch. George, ich brauche ein anderes Haus, ein kleineres. Drei Schlafzimmer, einen bequemen Fußmarsch von der Southwest High School entfernt. Irgendwas in der Größenordnung verfügbar?«
»Wahrscheinlich. Oder auch weiter drüben an der Shawnee Mission High. Möchtest du tauschen?«
»Nein, ich habe vor, dir das Fell über die Ohren zu ziehen. Ich möchte jeweils aufs Jahr mieten, automatische Verlängerung, sofern keine gegenteilige Nachricht vorliegt, neunzig Tage Kündigungsfrist.«
»In Ordnung. Kann ich dich morgen früh abholen? Um zehn? Ich möchte mir deine Immobilie anschauen, dich auf deren Mängel hinweisen und damit den Preis senken.«
»Alles klar, zehn Uhr. Danke, George.«
»War mir ein Vergnügen, Maureen.«
»Die Telefone in Dallas sind inzwischen alles Drei-Ds«, sagte Donald. »Wie kommt es, daß sie in KC nach wie vor die flachen Dinger benutzen? Wieso wird nicht modernisiert?«
»Des Geldes wegen«, sagte ich. »Donald, auf jede Frage, die mit ›wie kommt es‹ anfängt, lautet die Antwort ›Geld‹. In diesem Fall kenne ich sogar noch ein paar Einzelheiten. Der Dallas-Versuch ist nicht kosteneffektiv, und die Drei-D-Apparate werden wieder vom Markt verschwinden. Die ganze Geschichte findest du im Wall Street Journal. Die Ausgaben des vergangenen Vierteljahres liegen in der Bibliothek aus. Es ist eine sechsteilige Serie auf der Titelseite.«
»Tut mir leid, daß ich es erwähnt habe. Was mich angeht, könnte man ruhig Rauchsignale benutzen.«
»Sei froh, daß du es erwähnt hast, und nutze jetzt die Gelegenheit, die ich dir angeboten habe. Donald, wenn du in dem Dschungel da draußen überleben willst, solltest du das Wall Street Journal und ähnliche Publikationen wie den Economist zu deiner Lieblingslektüre machen. Möchtest du Eiscreme und Kuchen?«
Ich brachte Priscilla in Susans Zimmer unter und Donald in Patricks, direkt neben meinem Badezimmer. Wir gingen früh zu Bett. So um Mitternacht erwachte ich und stand auf, um pinkeln zu gehen, wobei ich mir nicht die Mühe machte, das Licht anzuschalten, da es im Haus mondhell war. Ich stand gerade im Begriff, die Toilettenspülung zu betätigen, als ich ein unmißverständliches rhythmisches Geräusch hörte – ein quietschendes Bett. Auf einmal lief es mir kalt den Rücken hinunter.
Priss und Donnie waren von hier fortgegangen, als sie noch ganz klein gewesen waren, zwei und vier Jahre alt. Wahrscheinlich ahnten sie nicht, daß dieses Haus in etwa so geräuschgedämmt war wie ein Zelt. Himmel, die armen Kinder!
Ich verhielt mich ganz still. Der Rhythmus beschleunigte sich, dann hörte ich Priscilla wimmern und Donald grunzen. Wenig später hörte das rhythmische Quietschen auf, und beide seufzten. Ich hörte Priscilla sagen: »Das hatte ich nötig! Danke, Donnie.«
Ich war stolz auf meine kleine Tochter, aber jetzt wurde es Zeit, mich zu beeilen. So sehr ich es auch verabscheute, ich mußte die beiden in flagranti ertappen. Oder ich würde ihnen nicht helfen können.
Sekunden später klopfte ich
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