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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Zeit herzukommen – für dich zwar Fremde, aber zuverlässige Leute.«
    »Mutter, wieso darf ich nicht allein hierbleiben? Du tust gerade so, als wäre ich noch ein Kind!«
    »Sehr schön, Schatz, wenn du es so möchtest.« (Allerdings verlasse ich mich nicht ganz auf dein Urteilsvermögen. Ich werde die Argus Patrol mieten, und zwar für mehr, als bloß dreimal pro Nacht langsam am Haus vorbeizufahren. Hier wird richtig Wache gehalten werden, und du wirst keinem möglichen nächtlichen Besuch allein ausgeliefert sein, nur weil du dich selbst für erwachsen hältst!)
    »Ich möchte es so!«
    »Na gut. Jeder muß irgendwann mal lernen, für sich selbst verantwortlich zu sein. Ich wollte es dir nur nicht zumuten, solange du dich selbst nicht wirklich dazu bereit fühlst. Ich fliege am Montag, dem sechsten, um zehn Uhr früh nach Colorado…«
    »Colorado! Warum hast du das nicht gleich gesagt? Nimm mich mit!«
    »Nein, es ist eine Geschäftsreise.«
    »Ich werde dich nicht stören! Kann ich mit dem Zug bis auf den Gipfel des Pikes Peak fahren?«
    »Du kommst nicht mit; du bleibst hier und gehst zur Schule.«
    »Das finde ich aber gemein!«
    Ich war zwei Tage lang fort und hatte eine wunderschöne Zeit! Ein Vorstandsmitglied zu sein, war am Anfang etwas verwirrend, aber wenn es zu einer Abstimmung kam, stimmte ich einfach so wie George. Später würde ich dann eigene Meinungen entwickeln.
    Beim Mittagessen bot mir Mr. Harriman den Platz rechts von sich an. Ich rührte den Wein nicht an und stellte fest, daß er es genauso hielt. Während der Konferenz war er ganz als Geschäftsmann aufgetreten, aber beim Essen zeigte er seinen Charme. Keinerlei Geschäftsgespräche. »Mrs. Johnson, wie mir Mr. Strong berichtete, teilen Sie meine Begeisterung für die Raumfahrt.«
    »O ja!« Danach sprachen wir von nichts anderem mehr und standen auch als letzte von der Tafel auf. Die Kellner räumten da bereits ringsherum ab.
    George und ich verbrachten die Nacht in einem Gästehaus auf halbem Weg zwischen Denver und Colorado Springs etwas abseits vom Highway. Im Bett diskutierten wir über den Inhalt des dritten Umschlages:
    »Die Douglas-Martin-Solarplatten werden die Landschaft Amerikas so stark verändern, wie es einst die erste transkontinentale Eisenbahnstrecke tat. Bewegliche Straßen, angetrieben von D-M-Platten, werden sich durch das ganze Land ziehen und dabei dem Netz der Bundeshighways folgen, wie wir es heute kennen - Highway One entlang der Ostküste, die Route Sixty-Six von Chicago nach L. A. und so weiter.
    Diesen beweglichen Straßen folgend, entstehen Strangstädte, und die gegenwärtigen großen Städte hören auf zu wachsen und verlieren sogar Einwohner.
    Die beweglichen Straßen dominieren den Rest des zwanzigsten Jahrhunderts. Schließlich werden sie wie die Eisenbahnen wieder aussterben, aber erst im nächsten Jahrhundert.«
    »Maureen«, sagte George ernst, »das ist furchtbar schwer zu glauben.«
    Ich sagte nichts.
    »Ich kann nicht erkennen, wie das funktionieren soll.«
    »Versuche zunächst mal, eintausend Meilen mit zweihundert Yards zu multiplizieren, um die Fläche in Yards zu bekommen, und bezeichne das Ganze dann mit Pferdestärken. Verwende einen Wirkungsgrad von zehn Prozent. Spare die überschüssige Energie in Shipstones, wenn die Sonne hell scheint, und betreibe die Rollstraßen mit diesem Überschuß, wenn die Sonne nicht scheint.« (Ich konnte das so zungenfertig erklären, weil ich die Rechnung im Verlauf von vierunddreißig Jahren schon häufig durchgeführt hatte.)
    »Ich bin kein Ingenieur.«
    »Dann diskutiere das zu Hause mit deinem besten Ingenieur – vielleicht Mr. Ferguson?«
    »Stehst du zu der Sache?«
    »Es ist meine Prophezeiung. Sie wird nicht schnell eintreten. Die erste Straßenstadt – von Cleveland nach Cincinnati – rollt erst in etlichen Jahren. Ich erzähle es dir jetzt schon, damit Harriman Industries als erstes dort einziehen kann.«
    »Ich spreche mit Ferguson.«
    »Gut. Und jetzt gestatte mir, nett zu dir zu sein, weil du auch so nett zu mir warst.«
    Am Mittwoch kam ich wieder nach Kansas City und suchte erst das Büro von Argus Patrol auf, um mit Colonel Frisby zu sprechen, dem Präsidenten des Unternehmens, ehe ich nach Hause ging. »Ich bin wieder da. Sie können die Spezialwache von meinem Haus abziehen. Liegt etwas für mich vor?«
    »Ja, Mrs. Johnson. Das Haus steht noch. Es gab weder einen Brand noch Einbrecher, lediglich eine laute Party am Montag abend sowie

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