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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Helikopter und einen Piloten mieten könnte, würde ich fünfzig Meilen weit nach Süden fliegen und nach Thebes Ausschau halten, wo ich geboren worden bin. Wenn ich es fände, wäre das ein Rettungsanker in der Realität!
    Das heißt, wenn ich überhaupt Geld für den Helikopter gehabt hätte. Wenn ich vor diesen Ghulen würde flüchten können. Wenn ich keine Angst vor den Proktoren des Obersten Bischofs hätte. Wenn ich nicht befürchten müßte, daß man mich einfach vom Himmel ballern würde.
    Lizzie hat mir versprochen, ein Geschirr für Pixel zu kaufen. Nicht, daß ich ihn etwa an der Leine spazieren führen wollte (unmöglich!), sondern um eine Nachricht an ihm zu befestigen. Das Stück Schnur um seinen Hals, das ich beim letzten Versuch benutzte, hat offensichtlich nicht funktioniert. Entweder hat er den Zettel weggekratzt oder die Schnur durchgerissen.
    Ishtar legte einen Termin für meine Begegnung mit den Leuten fest, die bei meiner Rettung 1982 mitgewirkt hatten. Das Datum lag siebzehn Monate nach meiner Ankunft in Boondock, und bei den Personen handelte es sich um Theodore/Lazarus/Woodrow (ich muß ihn mir als drei Personen in einer vorstellen, so was wie eine weitere Dreieinigkeit), seine Klonschwestern Lapis Lazuli und Lorelei Lee, Elizabeth Andrew Jackson Libby Long, Zeb und Deety Carter, Hilda Mae und Jacob Burroughs und zwei mit Bewußtsein begabte Computer, Schiffscomputer in beiden Fällen – Gay Deceiver und Dora. Ishtar hatte Hilda (und mir) versichert, daß siebzehn Monate für meine Verjüngung reichen würden.
    Sie schaffte es dann sogar in fünfzehn. Ich kann keine Einzelheiten dieses Vorgangs beschreiben, der mir damals ohnehin noch völlig rätselhaft war. Das änderte sich erst, als ich Jahre später für die Technikerausbildung angenommen wurde, nachdem ich das Boondock-Äquivalent einer ausgebildeten Krankenschwester und darüber hinaus einer Ärztin geworden war. Man benutzt in Boondock ein Medikament namens »Lethe«, unter dessen Einfluß sich ein Patient selbst an die schlimmsten Behandlungsmethoden gar nicht mehr erinnert. Somit weiß ich von den schlimmen Tagen der Verjüngung gar nichts mehr und habe nur noch die angenehmen und faulen im Gedächtnis, an denen ich Theodores Memoiren las, herausgegeben von Justin. Ich fand darin das typische Woodie-Gefühl wieder – dieser begabte Erzähler lügt, wann immer ihm danach zumute ist.
    Aber es war faszinierend! Er hatte tatsächlich moralische Bedenken gegen den Geschlechtsverkehr mit mir gehabt! Du liebe Güte! Man kann anscheinend zwar den Jungen aus dem Bibelgürtel herausführen, aber niemals wieder den Bibelgürtel aus dem Jungen kriegen. Und das nicht einmal Jahrhunderte später und nach Erfahrungen in anderen und oft besseren Kulturen, die gänzlich verschieden von der Missouris waren.
    Etwas in diesen Memoiren erfüllte mich richtig mit Stolz auf meinen ›unartigen‹ Sohn. Anscheinend hatte er es nie fertiggebracht, Frau und Kind im Stich zu lassen. Da der Niedergang und Sturz der Vereinigten Staaten meines Erachtens viel damit zu tun hatte, daß Männer ihre Pflichten gegenüber schwangeren Frauen und kleinen Kindern vernachlässigten, war ich bereit, meinem ›schlimmen Jungen‹ alle seine Eigenheiten zu verzeihen. Ein Mann muß entschlossen sein, für seine Frau und die Kleinen zu leben und zu sterben, sonst ist er ein Nichts.
    So selbstsüchtig Woodrow in mancher Hinsicht auch war – diese Probe bestand er.
    Mit großer Freude las ich, welch starkes Verlangen Theodore nach mir verspürt hatte. Ich war mir dessen nie sicher gewesen (schließlich kann eine geile Frau ein fürchterlicher Idiot sein) und hatte im Verlauf der Jahre immer größere Zweifel bekommen. Und hier war der Beweis: Mit offenen Augen steckte er für mich sein Haupt in den Rachen des Löwen – um meinetwillen meldete er sich zu einem Krieg, der ihn gar nichts anging, und bekam ›den Arsch aufgerissen‹. So drückten es zumindest seine Schwestern aus. (Seine Schwestern – meine Töchter. Liebe Güte!)
    Neben Lazarus' Memoiren las ich Geschichtswerke, die Justin mir gab. Auf dem Wege der sogenannten Total-Immersion lernte ich Galacta. Nach meinen ersten zwei Wochen in Boondock bat ich darum, daß in meiner Gesellschaft kein Wort Englisch mehr gesprochen wurde; ich bat sogar Teena um die Galacta-Ausgabe der Memoiren und fing sie in dieser Sprache neu zu lesen an. Bald beherrschte ich Galacta so gut, daß ich sogar darin dachte. Die Sprache leitet

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