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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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und Dame und Shuffleboard erlebten. Aber Sex? Meine Großeltern? Welch abscheuliche Vorstellung!
    (Altenpflegeheime erlaubten auch nur Besuche unter Überwachung und hielten die Bewohner nach Geschlechtern getrennt, damit ja nichts »Abscheuliches« passierte!)
    Und so begab sich diese schmutzige alte Frau in übler Absicht in den dichten Verkehr, geriet in Panik, stürzte und wurde ohnmächtig – nur um in Boondock auf dem Planeten Tellus Tertius wieder zu erwachen.
    Ich hatte schon von Tellus Tertius gehört, und zwar vierundsechzig Jahre zuvor. Damals hatte ich als bescheidene junge Hausfrau von schneeweißer Reputation den jungen Sergeanten Theodore Bronson verführt, der mir beim Kopfkissengeplauder offenbarte, daß er ein Zeitreisender aus der fernen Zukunft und von einem fernen Stern sei und in Wahrheit Captain Lazarus Long hieße, Vorsitzender der Howard-Familien seiner Zeit – und mein entfernter Nachfahre!
    Sergeant Theodore ging jedoch als Soldat nach Frankreich und blieb nach einigen der schwersten Kämpfe des Weltkrieges vermißt. Vermißt bedeutete tot, niemals etwas anderes.
    Als ich zu mir kam und Tamara mich umarmte, fiel es mir sehr schwer, an all diese Vorgänge zu glauben, besonders an die Idee, daß Theodore noch lebte und wohlauf war. Als ich ihr dann endlich glaubte (und bei Tamara bleibt einem gar nichts anderes übrig), war ich niedergeschmettert durch die kummervolle Feststellung, daß die Zeit ihm und mir und unserer Romanze einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
    Tamara gab sich Mühe, mich zu trösten, aber wir hatten Verständigungsprobleme; sie ist keine Linguistin und spricht nur gebrochen Englisch, während ich damals noch kein einziges Wort Galacta beherrschte. Ihre ersten Worte an mich hatte sie sorgfältig einstudiert.
    Sie schickte nach ihrer Tochter Ishtar. Ishtar hörte mir zu, sprach mit mir und machte mir schließlich begreifbar, daß mein Alter keine Rolle spielte, weil ich kurz davor stand, verjüngt zu werden.
    Über die Verjüngung hatte ich auch schon vor langer Zeit von Theodore etwas gehört, aber nie damit gerechnet, daß das Thema einmal für mich selbst relevant werden würde.
    Tamara und Ishtar redeten mir beide gut zu. »Mama Maureen«, sagte Ishtar, »ich bin mehr als doppelt so alt wie du. Meine letzte Verjüngung liegt achtzig Jahre zurück. Habe ich vielleicht Falten? Mach dir keine Sorgen um dein Alter! Wir fangen sofort mit der Untersuchung an, und du wirst in kürzester Zeit wieder achtzehn sein – in einigen Monaten, schätze ich, nicht den zwei oder drei Jahren, die es bei wirklich schwierigen Fällen dauert.«
    Tamara nickte heftig. »Das wahr. Ishtar hat wahr gesagt. Vierhundert Jahre alt ich bin. Im Sterben ich lag.« Sie tätschelte sich den Bauch. »Jetzt Baby da drin.«
    »Ja«, bekräftigte Ishtar. »Von Lazarus. Ich habe das Baby genetisch geplant und Lazarus aufgefordert, es zu implantieren, ehe er zu deiner Rettung aufgebrochen ist. Wir konnten nicht wirklich sicher sein, daß er zurückkehren würde – seine Ausflüge sind stets riskant –, und eingefrorene Spermien, die ich von ihm habe, können schlecht werden. Und ich möchte von ihm so viele Kinder aus frischen Spermien, wie ich nur kriegen kann. Auch von dir, Mama Maureen. Ich hoffe, daß wir von dir noch viel mehr Kinder bekommen. Unsere Berechnungen zeigen, daß die einzigartigen Genmuster von Lazarus überwiegend von dir stammen. Du brauchst die Kinder nicht selbst zu bekommen; Gastmütter stehen Schlange für die Ehre, ein Baby von Mama Maureen auszutragen. Es sei denn, du möchtest es lieber selbst machen.«
    »Du meinst, das wäre möglich? «
    »Ganz gewiß. Sobald wir dich verjüngt haben.«
    »Dann tue ich es auch!« Ich holte tief Luft. »Es liegt jetzt – vierundvierzig Jahre zurück… Ja, das stimmt; vor vierundvierzig Jahren war ich das letzte Mal schwanger. Obwohl ich stets bereit dazu war und es nie zu vermeiden versuchte.« Ich dachte darüber nach. »Wäre es möglich, daß ich Theodore erst später treffe – Lazarus, wie ihr ihn nennt? Könnte ich erst verjüngt werden? Ich fände es schrecklich, wenn er mich so alt sähe, ganz anders, als er mich kennt.«
    »Natürlich. Bei einer Verjüngung sind stets emotionale Faktoren zu berücksichtigen. Was immer ein Patient benötigt, um glücklich zu sein – dafür sorgen wir auch.«
    Ich bat darum, ein Bild von Theodore-Lazarus zu sehen. Was sie mir dann zeigten, war ein bewegliches Hologramm, so lebensecht, daß

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