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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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schönste an Boon-dock sind, von den netten Gebräuchen mal abgesehen, die wundervollen sanitären Einrichtungen.)
    Chuck sah sauber aus und roch auch so – hatte sich, vermutete ich, erst kürzlich geschrubbt, genau wie ich. Ein Hauch von männlichem Moschus, aber frisch. Schon in meinen jungen Jahren hatte ich den Unterschied kennengelernt.
    Ich war glücklich und froh. Wie süß von ihm, mir ein so gut gepflegtes Spielzeug anzubieten!
    Es war nur wenige Zoll von meinem Gesicht entfernt. Ich bückte mich auf einmal und drückte einen raschen Kuß darauf.
    »Hey!« Charles quietschte fast.
    »Habe ich dich erschreckt, Liebling? Er sieht so hübsch und süß aus, daß ich ihn einfach küssen mußte. Ich wollte dich nicht erschrecken.« (Nein, aber ich wollte sehr wohl feststellen, wie weit ich gehen kann!)
    »Ich habe mich nicht erschreckt. Ah… es hat mir gefallen.«
    »Im Ernst?«
    »Klar doch!«
    »Gut.« Ich wartete, bis er bereit war. »Jetzt nimm mich, Charles.«
    Ich war ebenso ungeschickt wie unerfahren, mußte ihn aber trotzdem führen, und das sanft, da sein Stolz heute schon einmal verletzt worden war. Charles brachte noch weniger Geschicklichkeit auf als ich. Wahrscheinlich stammte sein ganzes Wissen über Sex vom Friseur, aus Billardsalons und aus Gesprächen hinter der Scheune – aus dem ahnungslosen Prahlen von Junggesellen. Ich dagegen hatte die Unterweisungen eines alten, weisen Arztes genossen, der mich liebte und um mein Glück besorgt war.
    In der Handtasche hatte ich eine patentierte Arznei dabei, »Vaseline«, um sie bei Bedarf als Gleitmittel zu benutzen. Überflüssig! Ich war so schlüpfrig wie gekochter Flachssamen.
    Trotz alledem… »Charles, bitte, Liebster! Nicht so stürmisch!«
    »Aber ich sollte beim erstenmal lieber schnell sein, Mo. Das tut dir weniger weh. Jeder weiß das!«
    »Charles, ich bin nicht ›jeder‹; ich bin ich selbst. Mach langsamer, dann tut es mir überhaupt nicht weh. Glaube ich wenigstens.« Ich war scharf und furchtbar aufgeregt und wollte ihn tief in mich aufnehmen, aber er fühlte sich größer an, als ich erwartet hatte. Es tat nicht wirklich weh. Zumindest nicht sehr. Ich wußte allerdings, daß es sehr schmerzhaft werden konnte, wenn wir zu schnell machten.
    Der gute Charles hielt tatsächlich still und machte dabei ein ganz konzentriertes Gesicht. Ich biß mir auf die Lippe und probierte es. Und noch einmal. Endlich hatte ich mich fest an ihn gepreßt, und er steckte ganz drin.
    Ich entspannte mich und lächelte ihn an. »Ja, so ist es schön, Liebling. Bewege dich jetzt, wenn du möchtest. Los, mach schon!«
    Aber ich hatte es zu lange hinausgezögert. Er grinste, und ich spürte ein mehrmaliges kurzes Zucken. Er hörte auf zu grinsen und schaute bekümmert drein, denn er hatte sich bereits verausgabt.
    Und so fand auf dem ersten Trip kein Feuerwerk für Mau-reen statt, und auch für Charles hielt es sich in Grenzen. Ich war jedoch nicht übermäßig enttäuscht. Mein wichtigstes Ziel hatte ich erreicht und war keine Jungfrau mehr. Ich nahm mir vor, Vater zu fragen, wie man bewirken konnte, daß es länger dauerte, denn ich war sicher, daß ich bis zum Feuerwerk hätte vorstoßen können, hätte sich die ganze Geschichte nur länger hinausgezögert. Sodann verbannte ich diese Gedanken und war glücklich mit dem, was ich erreicht hatte.
    Und ich machte den Anfang mit einer Gewohnheit, die mir in der Folge über ein langes Leben hinweg stets gute Dienste geleistet hat: Ich lächelte ihn an und sagte sanft: »Danke, Charles. Du warst großartig!«
    (Männer rechnen nicht damit, daß man sich bei ihnen bedankt. In einem solchen Augenblick glauben sie einem fast jedes Kompliment, vor allem dann, wenn sie es im Grunde nicht verdient haben und sich ihres Versagens unbehaglich bewußt sind. Ihm dann zu danken und Komplimente zu machen, ist eine kleine Investition, die eine hohe Dividende abwirft. Glaub mir, Schwester!)
    »Mensch, Maureen, du bist klasse!«
    »Du auch, Charles, mein Süßer.« Ich umklammerte ihn mit Armen und Beinen, entspannte mich dann und sagte: »Vielleicht sollten wir jetzt aufstehen. Der Boden ist ganz schön hart, selbst mit einer doppelt gefalteten Decke.«
    Charles fuhr uns schweigend nach Butler – so ganz und gar nicht der weltmännische Don Juan, der gerade eine Jungfrau von dem befreit hat, was keine Bereicherung für sie darstellt. Zum erstenmal begegnete ich jener Tristesse, der manche Männer nach dem Geschlechtsverkehr

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