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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Ishtar und ihrem Stab. Meine Mitehefrau Ishtar läßt keinen Patienten sterben, dessen Körper noch warm und dessen Gehirn intakt ist. Die Rettung erforderte jedoch einiges, besonders bei Pixel. Die junge Kreatur wurde mehrere Monate lang bei null Komma drei Grad Kelvin gehalten, während man Doktor Bone aus einem anderen Universum holte und ein Dutzend von Ishtars besten Leuten, sie selbst mit eingeschlossen, einem Intensivkurz in Katzenmedizin, -chirurgie, -physiologie und so weiter unterzog. Dann erwärmten sie Pixel wieder bis auf das Niveau eines normalen Kältetodes, setzten ihn neu zusammen, brachten ihn auf normale Körpertemperatur und weckten ihn. Und so ist er auch heute noch ein starker, gesunder Kater, der nach Belieben umherreist und allerorten kleine Kätzchen macht.
    In der Zwischenzeit arrangierte Hazel die Zeitschleife, und Colin begegnete einem etwas jüngeren Gretchen, machte ihr den Hof und gewann sie, legte sie flach und befruchtete sie. So kam sie an ihr Baby, tat sich später auf ihrer persönlichen Zeitlinie mit Hazel und Colin zusammen und rettete den Computer Mycroft Holmes.
    Aber warum ein solch extremer Einsatz für ein Kätzchen? Warum erlöste man einen sterbenden kleinen Kater nicht einfach von seinen Leiden?
    Weil man ohne Pixel und seine Fähigkeit, durch Wände zu gehen, Mycroft Holmes nicht hätte retten können. Das gesamte Überfallkommando wäre ums Leben gekommen und die Zukunft der gesamten Menschheit in Gefahr geraten. Die Chancen waren dermaßen gleich verteilt, daß die Mitglieder der Einsatzgruppe in der Hälfte aller Zukünfte starben und in der anderen Hälfte Erfolg hatten. Ein paar Unzen Katze machten den Unterschied aus. Pixel hatte sie mit dem einzigen Wort, das er damals schon beherrschte, gewarnt: » Rülps! «
    Auf der Rückfahrt von Butler erholte sich Charles von seiner postkoitalen Depression; er wollte es noch einmal machen. Na ja, ich eigentlich auch, aber nicht am selben Tag. Die Fahrt mit dem Einspänner über staubige Straßen hatte mich daran erinnert, daß das, worauf ich saß, doch ein bißchen empfindlich war.
    Charles war jedoch scharf auf eine sofortige Zugabe. »Mo, ich kenne eine Stelle nicht weit von hier, wo man einen Einspänner von der Straße und bis außer Sichtweite fahren kann. Ist total sicher da.«
    »Nein, Chuck.«
    »Wieso nicht?«
    »Es ist nicht total sicher. Jeder könnte dort von der Straße fahren. Wir sind spät dran, und ich möchte heute zu Hause keine Fragen beantworten müssen. Nicht an diesem Tag! Außerdem haben wir keine Glückliche Witwe mehr dabei, und allein damit ist die Frage schon geklärt. Ich möchte zwar Kinder haben, aber noch nicht mit fünfzehn.«
    »Oh.«
    »Ganz genau. Hab Geduld, mein Lieber, wir machen es irgendwann noch mal, und zwar mit aller Vorsicht, woran du übrigens auch mal denken könntest. Nimm jetzt bitte deine Hand weg; da kommt ein Fuhrwerk die Straße entlang – siehst du die Staubwolke?«
    Mutter schimpfte mich nicht aus für die halbe Stunde Verspätung, und sie drängte auch Charles nicht, als er die angebotene Limonade mit der Begründung ablehnte, er müsse Ned (seinen Wallach) nach Hause bringen und striegeln und den Einspänner saubermachen, weil seine Eltern ihn brauchen würden. (Eine zu aufwendige Lüge – ich bin sicher, er wollte Mutter einfach nicht in die Augen blicken oder ihre Fragen beantworten. Ich war froh, daß Vater mich gelehrt hatte, übertriebene Lügengespinste zu vermeiden.)
    Mutter ging nach oben, sobald Chuck fort war. Ich verließ das Haus durch die Hintertür.
    Zwei Jahre zuvor hatte Vater der Familie einen Luxus verschafft, den viele unserer Kirchenmitglieder für sündhafte Verschwendung hielten: zwei Außenklosetts, eines für die Jungen und eines für uns Mädchen, genau wie in der Schule. Um ehrlich zu sein, wir brauchten das wirklich. An dem Tag war ich froh, den Raum für die Mädchen leer vorzufinden. Ich legte den Riegel vor und sah nach.
    Ein bißchen Blut, aber nicht viel. Keine Probleme. Ein bißchen wund, sonst nichts.
    Ich seufzte erleichtert und pinkelte und brachte die Kleider wieder in Ordnung, ging ins Haus zurück und nahm unterwegs, als ich am Holzstapel vorbeikam, ein Stück Feuerholz für die Küche mit – eine Gebühr, die jeder von uns entrichten mußte, wenn er das Klosett benutzte.
    Ich deponierte das Holz beim Ofen, betrat den Waschschuppen, der an die Küche angrenzte, wusch mir die Hände und schnupperte daran. Sauber. Blieb nur mein

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