Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
angebracht hielt. Ich selbst hielt es für angebracht – und wenn es nur heftig genug ausfiel, war es wenigstens auch eine Ausrede zu weinen, was wiederum ganz wundervolle Konsequenzen nach sich ziehen würde.
    Also machte ich mir nicht allzu viele Sorgen. Ich wollte wirklich beichten und die Absolution erhalten.
    Was die freundschaftliche Übereinkunft über umsichtigen Ehebruch anging… Wir hatten beschlossen, wann immer möglich gemeinsam vorzugehen, einander stets zu helfen und zu decken und den Partner bei der Erlegung seines Wildes zu unterstützen. Die Diskussion hatte sich ergeben, als Dr. Rumsey bei mir erneut eine Schwangerschaft diagnostizierte (das war Brian junior gewesen) und ich ganz besonders sentimental wurde. Hinzu kam ein ganz bestimmter Anreiz: Ein Paar, das wir mochten, hatte uns beide klammheimlich zum »gemischten Doppel« eingeladen.
    Es fing an, indem ich Briney ernst versicherte, ich wolle ihm stets treu sein. Ich wäre ihm vier Jahre lang treu gewesen, und jetzt, wo ich wußte, daß ich so etwas fertigbrachte, würde ich es auch bleiben, »bis daß der Tod uns scheidet«.
    Seine Antwort lautete: »Sieh mal, Dummes, du bist süß, aber nicht clever. Du hast mit vierzehn angefangen…«
    »Ich war fast fünfzehn!«
    »Noch nicht ganz fünfzehn. Du hast mir erzählt, daß zwölf andere Jungen und Männer bereits von dir genascht hätten, und wolltest wissen, ob ich fände, daß die Kandidaten auf der Howard-Liste ebenfalls zählten. Dann hast du die Zählung revidiert, weil dir ein paar weniger bedeutsame Zwischenfälle entfallen waren. Darüber hinaus hast du mich informiert, daß es dir gleich von Anfang an viel Spaß gemacht hätte, ich jedoch wissen sollte, daß ich der Beste war. Meinst du wirklich, meine kleine Drehzapfenhüfte, daß du und deine glückliche Art zu lieben, sich für immer verändert hätten, nur weil dieser Armleuchter von einem Priester ein paar magische Worte über dir gesprochen hat? Die Wahrheit kommt ans Licht, der Leopard bleibt seinem Revier treu, und der Tag, an dem du über die Stränge schlägst, wird zwangsläufig kommen. Wenn das geschieht, möchte ich, daß du es genießt, aber dich möglichst nicht in Schwierigkeiten bringst – um deinetwillen, um meinetwillen und ganz besonders um der Kinder willen. Was ich von dir nicht erwarte, ist das, was die Gesellschaft ewige Treue nennt, Amen. Was ich von dir erwarte , ist, auf gar keinen Fall schwanger zu werden, dir keine schmutzige Krankheit zuzuziehen, keinen Skandal zu provozieren, weder mich noch dich zu beschämen und nicht das Wohlergehen unserer Kinder zu gefährden. Das bedeutet zum größten Teil, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen und immer die Vorhänge zuzuziehen.«
    Ich schluckte. »Ja, Sir.«
    »Nun, meine Liebe, falls es also stimmt, daß Hal Andrews dir, wie du behauptest, ein flaues Gefühl im Magen verursacht, du aber bisher der Versuchung meinetwegen aus dem Weg gegangen bist, dann laß dir versichern, daß du für deinen Verzicht keinen Orden erhältst. Wir beide kennen Hal; er ist ein Gentleman und hält seine Fingernägel sauber. Obendrein ist er höflich zu seiner Frau. Wenn du keine ernsten Absichten verfolgst, hör auf, mit ihm zu flirten. Solltest du ihn aber wollen, dann nimm ihn dir auch! Scher dich nicht um mich; ich werde beschäftigt sein. Jane ist der köstlichste Happen, den ich seit langem gesehen habe. Seit dem Tag, an dem wir die beiden kennengelernt haben, verzehre ich mich danach, bei ihr die Winkelhalbierende zu machen.«
    »Briney! Stimmt das? Du hast nie etwas davon gesagt! Wieso nicht?«
    »Damit du die Chance kriegst, ganz auf weiblich zu machen und eifersüchtig und besitzergreifend zu werden? Süßes, ich mußte einfach warten, bis du ausdrücklich ein tiefes Gefühl der Neugier für einen anderen Mann eingestehst, ohne daß ich dich dazu dränge oder dir das Stichwort gebe. Nun stellt sich heraus, daß es mir nicht viel anders ergeht. Also ruf Jane an und akzeptiere die Einladung zum Abendessen. Wir werden sehen, was sich daraus entwickelt.«
    »Aber wenn sich nun herausstellt, daß dir Jane besser gefällt als ich?«
    »Unmöglich! Ich liebe dich, meine Dame.«
    »Ich meine ihren Podex. Wie sie Liebe macht.«
    »Möglich, aber unwahrscheinlich. Falls doch, würde ich noch lange nicht aufhören, dich zu lieben, oder etwa das Interesse an deinem Podex verlieren; der ist was ganz Besonderes. Trotzdem möchte ich Jane mal ausprobieren; sie riecht gut.« Er

Weitere Kostenlose Bücher