Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
Vom Netzwerk:
genug von dem kratzbürstigen, launischen Techniker. Sie klopfte auf ihren
    Insignienkommunikator.
    »Torres an Tuvok. Mr. Borizus möchte nach Vandorra
    zurück. Er braucht eine Eskorte zum Transporterraum.«
    »Bestätigung«, entgegnete der Vulkanier. »Ich schicke sofort ein Sicherheitsteam. Tuvok Ende.«
    10
    Tom Paris erwachte, streckte sich und griff nach seiner Starfleet-Uniform.
    Er öffnete die Augen, und sofort explodierte Pein hinter seiner Stirn. Rasch senkte er die Lider wieder.
    Vorsichtig rieb er sich die Schläfen und dachte: Was habe ich gestern abend angestellt?
    Wenige Sekunden später spürte Paris unvertrauten Schmerz in den Gliedern und Salz auf der Haut, Überbleibsel des verdunsteten Meerwassers – daraufhin erinnerte er sich wieder an alles. Auch an einen ziemlich großen Micaszianer, mit dem es zu einem noch größeren Mißverständnis gekommen war.
    Er tastete nach der Beule am Hinterkopf. Sie tat weh, aber er glaubte nicht, daß er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Es wäre nicht das erste Mal, daß mich mein Dickschädel vor ernsten Verletzungen bewahrt, fuhr es ihm durch den Sinn.
    Paris blickte zur nächsten Koje, auf der Harry-Kim lag und friedlich schlummerte. Guter alter Harry. Hat endlich Ruhe gefunden. Ich sollte ihn besser nicht wecken.
    Ein weiterer Tag begann, als Geisel an Bord eines feindlichen Schiffes. Was stand nun auf dem Programm? Oh, ja. Aufstehen und die Darra füttern.
    Tom Paris erhob sich leise, griff nach dem Eimer und wankte zur Tür. Spinnenwürmer, ich komme.
    Als er die Kabine verließ, begegnete er einem Micaszianer mit zwei dicken purpurnen Zöpfen, die von einer Seite des ansonsten kahl geschorenen Schädels herabreichten. Die große Gestalt stieß den Menschen zurück.
    »Es wird Zeit, die Tiere zu füttern«, sagte Paris. Er schwang den Eimer am Griff und widerstand der Versuchung, ihn dem Wächter ins Gesicht zu schmettern. »Wir können doch nicht zulassen, daß die Fische hungrig werden, oder? Soll ich Ihnen ebenfalls eine Portion bringen?«
    Der Micaszianer hob warnend die Hand. »Bleiben Sie hier.«
    »Was ist mit den Darra? Wer füttert sie?«
    »Lassen Sie das unsere Sorge sein.« Der Tonfall des
    Wächters wies deutlich darauf hin, daß diese Sache Paris nichts mehr anging.
    »Ich glaube, ich verstehe nicht.«
    »Sie brauchen auch gar nicht zu verstehen.«
    Zorn brodelte in Paris. Er überlegte kurz, ob er den großen Burschen mit dem Kopf rammen sollte – immerhin war das der härteste Teil seiner Anatomie –, doch dann entsann er sich an die Beule. Außerdem dachte er an den schlafenden Harry Kim.
    Er hätte nicht gezögert, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, doch den unschuldigen Harry in so etwas zu
    verwickeln… Paris seufzte, fügte sich und kehrte in die Kabine zurück.
    Kim setzte sich auf und blinzelte. »Habe ich die Fütterung verpaßt?«
    »Sie können ganz beruhigt sein«, erwiderte Paris. »Wir sind nicht mehr im Dienst.«
    »Tatsächlich nicht?« Kim runzelte die Stirn und kroch unter der Decke hervor. »Aber die Darra werden hungrig. Ich verstehe das nicht.«
    »Ich ebensowenig.«
    Der Fähnrich blickte durchs Bullauge. »Sehen Sie nur.«
    Paris blickte ihm über die Schulter. Darra umgaben das Schiff. Die erwachsenen Tiere tollten mit ihren Jungen, warfen sie mit den Schwanzflossen hoch.
    »Sie spielen«, sagte Kim. »Sehen Sie nur, Tom. Ich kann mir kaum vorstellen, daß ein solches Verhalten nicht auf Intelligenz hinweist.«
    »Vielleicht kommt darin nur ein Instinkt zum Ausdruck.
    Seien Sie vorsichtig, Harry. Machen Sie nicht mehr aus den seltsamen Fischen, als sie wirklich sind.«
    »Sie halten die Darra also nicht für intelligent?«
    »Um ganz ehrlich zu sein: Ich sehe vor allem schwimmende Freßmaschinen in ihnen.« Paris sank auf seine Koje, ließ den wieder schmerzenden Kopf ganz behutsam aufs Kissen sinken und schloß die Augen. »Wecken Sie mich, wenn es für die Fütterung der Menschen Zeit wird.«
    Paris schnarchte leise. Harry Kim sah zu seinem Gefährten und fragte sich, wie er unter solchen Umständen schlafen konnte.
    Kurz darauf glitten seine Gedanken zu den Darra.
    Wenn ihr Hunger zu groß wird, fallen sie übereinander her.
    Aber das scheint den Micaszianern völlig gleich zu sein.
    Als er noch ein Kind gewesen war, hatte ihn seine Mutter immer wieder darauf hingewiesen, daß Mr. Niemand nie etwas zustande brachte. Aber er war jemand, und genau darauf kam es an.
    Ich füttere euch. Habt noch

Weitere Kostenlose Bücher