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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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Härtung, dann eine neuerliche Strukturierung, die aus dem großen Metallbrocken einzelne Teile formte. Mit Borizus’ Hilfe legte B’Elanna sie auf eine kleine
    Antigravscheibe.
    Als die Chefingenieurin in den Maschinenraum zurückkehrte, klopfte ihr Herz schneller.
    Wie sich herausstellte, paßten die neuen Gehäuse perfekt. Als Torres die letzten Verbindungen herstellte, spürte sie, wie ihre negativen Empfindungen in Hinsicht auf Borizus nachließen.
    Es war doch nicht seine Schuld, daß er aufgrund eines plötzlichen Schwächeanfalls das Bewußtsein verloren und sie gestoßen hatte, oder?
    »Vielleicht erzielen wir bei den Reparaturen jetzt ein besseres Ergebnis, als ich dachte«, sagte B’Elanna über die Schulter hinweg. »Die Verzögerungen ermöglichten es mir, das
    Filterungsprogramm zu verbessern und dadurch einen höheren Reinheitsgrad der Legierung zu erreichen. Vielleicht haben Sie uns unabsichtlich einen Gefallen erwiesen.«
    Der Sardalianer schwieg.
    Torres konzentrierte sich auf die letzten Schweißnähte. »Das war’s.« Sie deaktivierte den Mikroschweißer. »Jetzt müßte hier alles in Ordnung sein. Ein Test wird es uns zeigen. Borizus, dies ist der Augenblick der Wahrheit.«
    Alles blieb still. Der Sardalianer brummte oder schnaufte nicht einmal. Torres fragte sich, ob sie seine Gefühle so sehr verletzt hatte.
    »Schmollen Sie nicht, Borizus. Ich weiß, daß ich recht unfreundlich zu Ihnen gewesen bin, aber Sie verstehen den Grund sicher, oder? Mit Ihrem Metall habe ich die
    Impulsverteiler repariert, und jetzt kann ich mir die Schubkontrollen vornehmen.«
    Die Stille dauerte an.
    Man kann’s auch übertreiben, dachte B’Elanna und sah von der Konsole auf. »Hören Sie, Borizus…«
    Er war fort. Torres befand sich allein im Maschinenraum.
    Sie erinnerte sich an ein früheres Gespräch mit dem
    Sardalianer – und an ihre eigenen Worte: Nun, Sie haben eine ganze Menge über unser Schiff herausgefunden, nicht wahr?
    Die Chefingenieurin fluchte leise und klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Maschinenraum an Captain
    Janeway.«
    »Hier Brücke.«
    »Captain, Borizus hat die technische Abteilung verlassen, ohne mir Bescheid zu geben. Er treibt sich jetzt irgendwo an Bord herum.«
    »Wer begleitet ihn?«
    »Niemand. Er ist allein.«
    Kurz darauf tönte Janeways Stimme aus allen Interkom-
    Lautsprechern der Voyager. »Hier spricht der Captain.
    Alarmstufe Eins wird angeordnet. Ein Sardalianer namens Borizus durchstreift ohne Erlaubnis das Schiff. Er ist nicht bewaffnet und gilt derzeit auch nicht als gefährlich. Aber seien Sie vorsichtig. Wer auch immer ihm begegnet: Halten Sie ihn fest und benachrichtigen Sie sofort die Sicherheitsabteilung.
    Janeway Ende.«
    Torres nickte mit grimmiger Zufriedenheit – sie hatte Borizus von Anfang an nicht vertraut – und machte sich wieder an die Arbeit.
    Kathryn Janeway wechselte einen stummen Blick mit dem Sicherheitsoffizier. Tuvoks Miene blieb natürlich ausdruckslos wie immer, doch sie glaubte, in seinen Augen einen Hauch Besorgnis zu erkennen.
    »Könnte er ein Agent von Kolias sein?« fragte die
    Kommandantin. »Wurde er als Spion zu uns geschickt? Hat er deshalb beschlossen, allein einen Streifzug durchs Schiff zu unternehmen?«
    Tuvok nickte ernst. »Vielleicht. Sein Verhalten ist zweifellos verdächtig. Wir dürfen keine Möglichkeit ausschließen.«
    Janeway beugte sich zu dem Vulkanier vor. »Ich werde das Gefühl nicht los, daß Kolias dahintersteckt. Borizus ist sein Untergebener, nicht wahr? Vielleicht weiß der Oberste Rat viel mehr über das Verschwinden von Paris und Kim, als er
    zugibt.«
    »Das muß in Betracht gezogen werden«, erwiderte Tuvok.
    Janeway bedachte ihn mit einem erleichterten Blick. »Setzen Sie ein weiteres Sicherheitsteam für die Suche nach Borizus ein. Und überwachen Sie Kolias Kom-Aktivitäten.«
    »Aye, Captain.«
    Die Krankenstation kam einem stillen Refugium gleich, das Ruhe und Ordnung versprach – dafür war Kes sehr dankbar.
    Hier konnte sie arbeiten, ohne von den Gedanken und
    Selbstsphären der vielen Personen an Bord abgelenkt zu werden. Normalerweise geschah es immer wieder, daß fremde Emotionen an ihrem Ich kratzten, doch hier in der
    Krankenstation fühlte sie sich davor geschützt und nahm alle Informationen auf, die das medizinische Notfallprogramm –
    beziehungsweise der Doktor – ihr anbot. Derzeit sprach er über seinen jüngsten Patienten namens Borizus.
    »Interessanter Fall«, sagte er.

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