Segnet die Tiere
Aber B’Elanna hat es von Anfang an abgelehnt, sich helfen zu lassen. Und was ihre Arbeit betrifft… Sie scheint derzeit nicht gerade in Topform zu sein.«
»Ich glaube, sie ist abgelenkt«, erwiderte Chakotay sanft.
»Sie macht sich Sorgen wegen Kim.«
»Oh.« Janeway dachte darüber nach. Die Gefühle der Crew waren wichtig – bis zu einem gewissen Punkt. »Nun, wir alle machen uns Sorgen um ihn. Sagen Sie B’Elanna, daß wir nichts unversucht lassen, um ihn zu finden. Sie soll
unterdessen die Reparaturen vorantreiben.«
»Sie wissen ja, wie wenig Torres von den sardalianischen Technikern hält. Sie vertraut ihnen nicht.«
»Darauf kommt es auch gar nicht an. Ich gebe zu, daß die Methoden der Sardalianer eher primitiv sind. Aber wir können die von ihnen gelieferten Materialien verwenden,
Commander.«
»Nach den Erfahrungen mit Jovic und Borizus ist B’Elanna davon überzeugt, daß es die Sardalianer auf sie abgesehen haben.«
»Das grenzt an Paranoia.« Ich sollte besser mit ihr reden.
»Vielleicht. Aber Sie wissen ja, wie leicht B’Elanna außer sich gerät. Sie hat mir eben gesagt, daß sie lieber ohne die Hilfe der Sardalianer arbeiten würde. Sie möchte sogar ganz von vorn beginnen, sich auf den Planeten transferieren und dort selbst nach den erforderlichen Materialien suchen.«
»Was?« Die Schärfe kehrte nun in Janeways Stimme zurück.
»Ausgeschlossen. Dadurch kämen die Reparaturen nur noch langsamer voran.«
Ein Prioritätssignal ertönte. »Krankenstation an Captain Janeway.«
»Ich höre, Doktor.«
»Etwas sehr Sonderbares ist passiert, Captain.«
Janeway biß kurz die Zähne zusammen. »Schildern Sie das Ereignis. Aber fassen Sie sich kurz.«
»Ein Tricorder fehlt. Das Inventar des Computers stimmt nicht mit der neuesten Zählung überein.«
»Seit wann fehlt das Gerät?«
»Ich weiß es nicht genau, vermute jedoch, daß es vor kurzer Zeit entwendet wurde, zwischen meiner letzten Aktivierung und jetzt. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß jemand die medizinische Ausrüstung durchsucht hat.«
»Haben Sie schon mit Neelix gesprochen?« fragte Janeway.
»Mit Neelix? Um ganz ehrlich zu sein: Diese Möglichkeit ist mir überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Warum weisen Sie mich darauf hin?«
»Weil seit einiger Zeit in der Kombüse immer wieder die erstaunlichsten Gegenstände auftauchen. Außerdem: Sind Sie sicher, daß die Inventarlisten des Computers richtig sind?«
»Natürlich.« Es schien den Holo-Arzt zu verblüffen, daß er eine derartige Frage beantworten mußte.
»Bitte entschuldigen Sie, Doktor…«
»Glauben Sie etwa, ich sei nicht imstande, über meine eigenen Bestände Buch zu führen?« fuhr der Holo-Arzt fort. Er sprach jetzt lauter. »Halten Sie es wirklich für möglich, daß es mir nicht auffällt, wenn Dinge fehlen? In meiner
Krankenstation herrscht Ordnung, Captain. In Hinsicht auf die Situation in anderen Abteilungen mag ich nicht immer auf dem laufenden sein, aber ich versichere Ihnen, daß ich sehr wohl…«
»Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, Doktor –
ich führe noch ein anderes Kom-Gespräch.« Janeway
unterbrach die Verbindung und öffnete wieder den Kanal zu Chakotay. »Tut mir leid, Commander. Es kam zu Unruhe in der Krankenstation. Dem Doktor fehlt einer seiner Tricorder.«
»Klingt nach einer sehr ernsten Sache«, erwiderte der Erste Offizier in einem scherzhaften Ton. »Soll ich Tuvok
verständigen?«
»Ich schlage vor, damit warten wir noch ein wenig.« Janeway lächelte müde. »Wir haben dem Hologramm Gelegenheit
gegeben, seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln, aber ich weiß nicht, ob wir in diesem Zusammenhang von einem Erfolg sprechen können.«
Chakotay lachte leise. »Inzwischen dürfte es zu spät sein, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Der Doktor wäre
sicher sehr ungehalten über den Versuch, sein Programm zu modifizieren.«
»Nun, als Captain dieses Schiffes behalte ich mir das Recht vor, den Holo-Arzt zu reprogrammieren – wenn er zu
unverschämt wird.«
Harry Kim blickte über den Bug des micaszianischen Schiffes.
Glatt, gläsern und leer erstreckte sich das Wasser.
Er pfiff die C-Tonleiter und wartete. Plötzliche Unruhe im Meer deutete auf die Ankunft hungriger Darra hin. Schon nach kurzer Zeit pflügten rund ums Schiff ockerfarbene
Schuppenleiber durch die Fluten und warteten ungeduldig auf ihre Mahlzeit. Vibrationen zitterten durch die Luft.
Kim hob den Eimer und zeigte ihn den
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