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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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Doktor: Ich bin im
    Maschinenraum«, sagte Torres. »Dort versuche ich, noch einmal das Ersatzteil herzustellen, das leider schmolz, als dieser Herr gegen mich stieß. Er hat das Ergebnis von zwei Tagen harter Arbeit zunichte gemacht. Passen Sie gut auf ihn auf, Doktor. Andernfalls könnte ich der Versuchung erliegen, ihn umzubringen.«
    Sie verließ die Krankenstation und hörte bedauernd, wie sich die Tür mit einem leisen Zischen schloß – B’Elanna hätte sie viel lieber hinter sich zugeschlagen.
    Der Patient erwies sich als unbekannter Humanoide. Es fehlten Daten, doch der Doktor konnte dieses Problem lösen, indem er Gewebearten miteinander verglich, Querverweise herstellte und eine Äquivalenzbasis schuf. Der Holo-Arzt wählte eine Subroutine für die provisorische Identifizierung neuer Lebensformen und legte eine neue Datei namens »Sardalianer, männlich« an.
    Der Patient stöhnte und öffnete die Augen. Einige
    Ergänzungen des allgemeinen Verhaltensprogramms wiesen darauf hin, daß ein verbaler Kontakt mit der unbekannten Person notwendig war.
    »Wie heißen Sie?« fragte das Hologramm.
    »Borizus.«
    Der Computer fügte den Namen des Patienten der Datei
    hinzu.
    »Wo bin ich hier?« erkundigte sich der Sardalianer. Er wirkte noch immer ein wenig benommen, und seine Auffassungsgabe schien eher primitiv zu sein. Der Doktor paßte die
    Nomenklatur- und Sprachkonzepte entsprechend an.
    »Ich bin ein Doktor. Sie sind krank, und ich behandle Sie.«
    Er sondierte den Patienten mit einem Tricorder und analysierte die ermittelten Daten.
    Der Humanoide gab ein Geräusch von sich, das der Doktor als Ungeduld interpretierte. »Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit.
    Mir kann kein Doktor helfen.«
    »Glauben Sie?« erwiderte das Hologramm. »Vielleicht kein Doktor Ihres eigenen Volkes. Doch mir stehen umfassende medizinische Ressourcen sowie spezielle Datenbanken zur Verfügung.«
    Der Patient sah mit offensichtlichem Interesse zu ihm auf.
    »Sie besitzen großes medizinisches Wissen?«
    »Genau darauf habe ich gerade hingewiesen, ja.«
    Borizus wollte sich aufsetzen und fuchtelte mit beiden Armen. »Doktor, ich…«
    Alle diagnostischen Indikatoren leuchteten auf.
    Der Doktor gelangte zu dem Schluß, daß die Erregung des Patienten ein gefährliches Ausmaß gewann. Er wählte ein Sedativ und injizierte es sofort.
    Der Sardalianer sank betäubt auf die Liege zurück.
    Der Doktor machte sich an die Arbeit.
    Eine offenbar chronische Entzündung und eine allgemeine Schwächung unbekannten Ursprungs bildeten die Ursache für das Leiden des Patienten. Diese Angelegenheit erforderte weitere, gründlichere Untersuchungen.
    Doch Lieutenant Torres hatte ihn aufgefordert, den Patienten wieder ›auf die Beine‹ zu bringen. Daraus ließ sich der Schluß ziehen, daß nur die unmittelbaren Symptome der Krankheit beseitigt werden sollten. Der Doktor befreite den Patienten von Schmerz und Schwäche, weckte ihn dann. Drei Stunden waren vergangen.
    »Krankenstation an Maschinenraum.«
    »Hier Torres. Ich höre.«
    »Mein Patient kann jetzt zu Ihnen zurückkehren.«
    »Danke, Doktor. Ich gebe sofort dem Transporterraum
    Bescheid. Torres Ende.«
    Kurz darauf summte es in der Krankenstation, und blaues Glühen tastete über den Sardalianer, entmaterialisierte ihn innerhalb eines Sekundenbruchteils.
    Der Doktor hielt diese Art des Reisens für viel zu
    kompliziert, sah sich noch ein letztes Mal um und stellte fest, daß seine Dienste nicht mehr benötigt wurden. Woraufhin er sich abschaltete.
    Kathryn Janeway wäre am liebsten aufgestanden, um mit einer unruhigen Wanderung durch ihr Quartier zu beginnen.
    Gleichzeitig wußte sie, daß sie diese Gelegenheit nutzen sollte, um auszuruhen. Aber wie konnte sie Ruhe finden, solange zwei Besatzungsmitglieder vermißt wurden?
    »Janeway an Brücke.«
    Der Erste Offizier meldete sich sofort. »Hier Chakotay.«
    »Warum kommen die Reparaturen so langsam voran?«
    »B’Elanna hat gerade Meldung erstattet. Es kam zu einem Zwischenfall im Maschinenraum. Borizus brach zusammen und stieß Torres während einer kritischen Phase den
    Mikroschweißer aus der Hand.«
    »Wie schlimm ist es?«
    »Zwei Tage Arbeit gingen dadurch verloren.«
    Janeway schloß kurz die Augen. »Sollen wir ihre weitere Leute zuweisen?«
    »Das halte ich nicht für sehr sinnvoll.«
    »Das Ergebnis von zwei Tagen Arbeit verloren… Ich kann es kaum glauben. Vielleicht war es wirklich keine gute Idee, die Sardalianer an Bord zu holen.

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