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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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Darra, um ihre volle Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dutzende von rötlichen Augen blickten zu ihm empor.
    Marima stand neben dem jungen Fähnrich, hatte beide Hände um die Reling geschlossen.
    »Passen Sie auf«, sagte Kim. Er griff nach einem
    schaufelartigen Ausleger, legte Spinnenwürmer darauf und hielt die lange Stange anschließend dicht übers Wasser.
    Mehrere Darra kamen, strichen die Würmer mit den vorderen Flossen vom Ausleger und fraßen sie.
    »Hübsche Tricks«, kommentierte Marima. Sie lehnte sich an einen Stapel leerer Eimer und beobachtete die Fische
    unbeeindruckt. »Sie haben also gelernt, zum Schiff zu kommen, wenn Futter verteilt wird. Dazu gehört nicht viel Intelligenz.«
    Kim runzelte die Stirn. »Was halten Sie hiervon?« Er pfiff zweimal, um darauf hinzuweisen, daß es keine Nahrung mehr gab.
    Sofort schwammen die Darra fort.
    Kim wandte sich triumphierend an Marima, die jedoch eine gleichgültige Geste vollführte.
    »Nach der Fütterung verschwinden sie wieder«, stellte sie fest. »So ein Verhalten überrascht mich kaum.«
    »Sie haben meine Pfiffe erkannt«, betonte Kim. »Und sie verstanden ihre Bedeutung.«
    »Vielleicht ist es Ihnen nur gelungen, sie zu dressieren, so wie man Haustieren das eine oder andere beibringen kann. Es beweist überhaupt nichts. Ich hatte einmal einen purpurnen Mogwik, der im Großen Saal gern Verstecken spielte. Aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, seine Verspieltheit mit Intelligenz zu verwechseln.«
    Kim seufzte. »Sie sind ein ziemlich schwieriges Publikum.«
    »Kein Wunder«, erwiderte Marima. »Immerhin bin ich
    Kolias’ Tochter.« Sie lächelte sanft und klopfte Kim auf die Schulter. »Seien Sie nicht zu enttäuscht.«
    »Nein.« Aber ich werde auch weiterhin versuchen, Sie von der Intelligenz der Darra zu überzeugen.
    »Sie haben sich also erholt, Borizus«, sagte B’Elanna Torres.
    Sie versuchte, freundlich zu klingen, als der Sardalianer mit der für ihn typischen verdrießlichen Miene in den
    Maschinenraum zurückkehrte. »Es ist mir gelungen, das geschmolzene Teil zu reparieren. Nur zwei Stunden waren für die Restrukturierung nötig. Sie kommen gerade recht, um zu beobachten, wie es wieder die richtige Form annimmt.«
    Borizus murmelte vor sich hin – ein Geräusch, das sowohl Anerkennung als auch Abscheu zum Ausdruck bringen konnte.
    »Es müßte eigentlich alles klappen«, fügte Torres hinzu. Sie brachte das Teil an der richtigen Stelle unter, programmierte den Timer und trat zurück.
    Die digitale Anzeige geriet in Bewegung. Bei ›0‹ wurde das Gehäuse in ein nukleonisches Bad getaucht, das die
    geschmolzenen Komponenten in ihre ursprüngliche Form
    brachte.
    Der sardalianische Techniker beobachtete den Vorgang mit offenem Mund und versuchte nicht, seine Verblüffung zu verbergen.
    Torres unterdrückte ein zufriedenes Lächeln. »Dachte ich mir doch, daß dadurch Ihre Aufmerksamkeit geweckt wird.«
    »Dieses Raumschiff ist voller Wunder«, erwiderte der
    Sardalianer, und es kam von Herzen. »Wohin auch immer man blickt: Überall sieht man die erstaunlichsten Dinge.«
    »Das gilt zumindest für Sie. Hören Sie jetzt gut zu, Borizus.
    Bisher habe ich mit Ihrer Metallegierung ganz gut arbeiten können. Ich brauche so schnell wie möglich fünf weitere Lieferungen.«
    Der sardalianische Techniker nickte. »In ein paar Tagen kann ich Ihnen alles zur Verfügung stellen. Ich habe die Fabrik angewiesen, alle anderen Arbeiten zu verschieben. Allerdings wäre es besser, wenn ich die Produktion beaufsichtige. Die Schmiede werden nachlässig, wenn man sie nicht immer
    wieder ermahnt.«
    »Oh, sicher.« B’Elanna jubelte innerlich bei der Vorstellung, nicht mehr die Gesellschaft das Sardalianers ertragen zu müssen. »Ich benachrichtige die Sicherheitsabteilung, damit Sie…«
    »Ich glaube, den Weg zum Transporterraum finde ich auch allein.«
    Torres musterte ihn ungläubig. »Sie würden sich sofort verirren.«
    »Das glaube ich nicht. Ich weiß, daß sich der Maschinenraum auf Deck elf befindet, die Brücke auf Deck eins und der Transporterraum auf Deck vier.«
    »Nun«, erwiderte Torres beeindruckt, »Sie haben eine ganze Menge über unser Schiff herausgefunden, nicht wahr? Aber der Captain wäre sicher nicht begeistert, wenn ich zulasse, daß ein Gast ohne Eskorte durch die Voyager wandert.«
    Flackerte es kurz in Borizus’ Augen? So etwas wie Zorn huschte durch die Züge des Sardalianers und verschwand sofort wieder. B’Elanna hatte

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