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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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beschädigen, daß sie nicht mehr benutzt werden können?«
    »Welchen Sinn sollte das haben?«
    »Dann sind die Micaszianer nicht in der Lage, uns
    irgendwohin zu bringen und dort zu töten – sobald sie aufgewacht sind und uns überwältigt haben.«
    Paris blickte über die Schulter. »Ich dachte, Sie sind Optimist, Harry.«
    »Ich versuche, einer zu sein«, erwiderte Kim. »Aber wir sind dem Gegner weit unterlegen und befinden uns außerdem in einer Position, die sich nicht leicht verteidigen läßt.«
    Von einem Augenblick zum anderen bildeten sich feine, spinnennetzartige Linien im Fenster vor ihnen.
    »Die Micaszianer schießen auf uns!« entfuhr es Paris. »Kopf runter, Harry!!«
    Kim duckte sich, doch Paris beugte sich entschlossen über die brusthohe Konsole, betätigte wahllos die Kontrollen. Das Knallen der Schüsse dauerte an.
    »Was soll das, Tom? Wollen Sie sich unbedingt umbringen lassen?«
    Das Triebwerk war nun aktiviert. Das Schiff neigte sich nach Backbord und krängte, wühlte das Wasser auf, als es in einem weiten Bogen durch die Wellen pflügte.
    »Dadurch dürfte es den Burschen schwerer fallen, auf uns zu zielen«, sagte Paris mit grimmiger Zufriedenheit. »Kommen Sie, Harry. Es wird Zeit für uns, das Schiff zu verlassen.«
    »Und Marima?«
    »Im Wasser würde sie wohl kaum überleben. Die
    Micaszianer töten sie bestimmt nicht. Als Geisel ist sie zu wertvoll.«
    Kim hoffte, daß Paris recht behielt. »He, was haben Sie vor?«
    Durch den Nebel sah er, wie sich Tom über die Reling
    schwang und ihm bedeutete, seinem Beispiel zu folgen.
    Kim rührte sich nicht von der Stelle.
    »Kommen Sie schon, Harry!«
    Der Fähnrich zwang sich dazu, einen Fuß vor den anderen zu setzen. An der Reling angelangt beugte er sich vor und stellte fest, daß Paris eine Strickleiter hinabkletterte, die bis zum Meer reichte.
    Der Navigator gab einen triumphierenden Schrei von sich.
    »Harry! Kommen Sie runter und sehen Sie sich das an!«
    Kim kniff die Augen zu, als er sich an der Strickleiter von Sprosse zu Sprosse hangelte. Das Rauschen der Wellen wurde lauter, was seinem Magen ganz und gar nicht gefiel. Als er schon glaubte, daß ihm ein Bad wider Willen bevorstand, bemerkte er etwas, das neben dem gewölbten Rumpf dicht über dem Wasser hing. Ein Rettungsboot. Kim kletterte hinein, und das Gefährt schwankte so sehr, daß ihm sofort wieder übel würde.
    Paris saß im Bug und grinste.
    Kim hob den Kopf und stöhnte leise. »Haben Sie gewußt, daß es hier ein Rettungsboot gibt?«
    »Harry, es gibt immer ein Rettungsboot, wenn man aufmerksam genug Ausschau hält. Helfen Sie mir dabei, dieses Ding zu wassern. Drehen Sie die Winde rechts von Ihnen.«
    Kim holte tief Luft, und gemeinsam ließen sie das kleine Boot ins dunkle, wogende Meer hinab.
    15
    Transporterenergie summte, und als sich das Glitzern
    verflüchtigte, stand B’Elanna Torres auf einer Straße, die von eleganten, baumartigen Pflanzen gesäumt wurde. Ihre langen, jadegrünen Äste gingen ineinander über, und eine sanfte Brise raschelte darin. Die gespreizten, orangefarbenen Spitzen der Zweige flüsterten verlockend; sie setzten einen dunstartigen Blütenstaub frei, von dem subtiler, sehr angenehmer Duft ausging.
    Torres atmete tief durch. Wind, frische Luft und eine Stadt, die es zu erforschen galt! Was konnte man sich mehr
    wünschen? Es fühlte sich herrlich an, wieder einen Planeten unter den Füßen zu haben.
    Sie tastete kurz nach dem molekularen Indikator am
    Handgelenk. Vor dem Transfer hatte sie ihn auf die Struktur der entwendeten Ligatur programmiert. Aus
    Sicherheitsgründen trug sie auch einen Phaser bei sich. Rasch überprüfte sie den medizinischen Tricorder, den sie aus der Krankenstation geschmuggelt hatte – das Gerät funktionierte einwandfrei.
    Gut.
    B’Elanna schaltete den Indikator ein. Ein grüner Punkt blinkte auf dem Display, und ein leises Piepen erklang. Es wurde lauter, als sie sich nach links wandte. Die Richtung war Nordwesten.
    Torres setzte sich in Bewegung. Erst finde ich die Mikroschaltungssignatur, dachte sie. Und anschließend lokalisiere ich Harry.
    Eine zeremonielle Ehrenwache aus Starfleet-Angehörigen erwartete Kolias im Transporterraum zwei, bereit dazu, ihn zum Empfang zu eskortieren. Eine solche Ehrenwache
    bedeutete, daß man Galauniformen tragen mußte, was bei den betroffenen Offizieren nicht gerade Begeisterung auslöste.
    Trotzdem kamen sie natürlich Janeways Anweisung nach und bezogen zum genannten

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