Segnet die Tiere
Interferenzen. Der Indikator muß auf der Oberfläche des Planeten verwendet werden.«
»Ich bin nicht von gestern, B’Elanna. Woher soll ich wissen, daß dies mehr ist als nur ein Trick, der es Ihnen ermöglichen soll, Sardalia zu besuchen?«
»Ihnen dürfte klar sein, daß ich meine Pflichten ernst nehme, Captain.«
Janeway zögerte und überlegte. »Na schön«, sagte sie
schließlich. »Beamen Sie sich in die Stadt Vandorra und suchen Sie dort nach der Ligatur. Aber bleiben Sie ständig mit dem Schiff in Verbindung.«
»Aye, Captain.« B’Elannas Lächeln verschwand. Plötzlich war sie wieder ernst. »Ich muß darauf hinweisen, daß ich seltsame Fluktuationen in der Abschirmung des Warpkerns gemessen habe.«
»Was hat es damit auf sich?«
»Keine Ahnung. Ich nehme an, der Schild reagiert auf
Emissionen des hiesigen Doppelsterns.«
»Besteht Grund zu Besorgnis?«
»Es ist noch zu früh, um eine genaue Aussage zu treffen. Ich möchte einige Tests durchfuhren, während ich auf dem
Planeten bin – um das lokale Strahlungsniveau festzustellen.«
»In Ordnung. Je eher Sie aufbrechen, desto schneller sind Sie mit Antworten zurück, B’Elanna. Viel Glück.«
»Captain…«, sagte Tuvok. »Die Brücke meldet den Empfang einer Nachricht, in der es heißt, daß sich der Oberste Rat Kolias über die Einladung freut und sie annimmt.«
»Gut. Vielleicht können wir dieser Angelegenheit eher auf den Grund gehen, als wir bisher dachten.« Janeway stand auf und rieb sich die Hände. »Gibt es sonst noch etwas?«
Chakotay fing ihren Blick ein und nickte. »Was ist mit Borizus?«
»Ich schlage vor, wir halten ihn noch etwas länger fest, Commander.« Die Kommandantin legte eine kurze Pause ein.
»Wenn das alles ist, können Sie jetzt gehen.« Janeway schritt zum Turbolift, um ihren Plan sofort in die Tat umzusetzen.
»Sie haben das Kommando, Chakotay. Wenn Sie mich
brauchen… Ich bin auf dem Holodeck.«
»Wollen Sie dort an einem weiteren Kapitel Ihres Holo-Romans arbeiten?«
Janeway bedachte den Ersten Offizier mit einem
geheimnisvollen Lächeln. »Nein, diesmal nicht. Ich möchte den Empfang für Kolias vorbereiten.«
»Auf dem Holodeck?«
»Ich kenne keinen besseren Ort für jene Art von
Überraschung, die ich im Sinn habe.« Janeway verließ den Bereitschaftsraum, bevor man ihr weitere Fragen stellen konnte.
Die Nacht hatte sich auf das micaszianische Schiff
herabgesenkt. Besatzung und Passagiere schliefen in ihren engen Quartieren – Harry Kim bildete die einzige Ausnahme.
Er spürte, wie sich das Schiff immer wieder von einer Seite zur anderen neigte, während die Schlafenden um ihn herum schnarchten und brummten. Sekunden wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden.
Es ist alles Toms Schuld, dachte der junge Fähnrich. Wenn Paris doch nur allein nach Vandorra aufgebrochen wäre und Kim seinen wissenschaftlichen Interessen überlassen hätte!
Doch wenn ihm solche Gedanken durch den Kopf gingen,
flüsterte eine mahnende Stimme in seinem Innern, eine Stimme, die Ausgewogenheit und Reife von ihm verlangte –
erstaunlicherweise wies sie große Ähnlichkeit mit der seiner Mutter auf. Nun, diese Stimme fragte ihn, warum er, Harry, Paris in die Bar begleitet hatte. Er war doch jemand, der eigene Entscheidungen treffen und seine Zeit besser verwenden konnte, oder?
Marima wirkte zuerst so verlockend und exotisch.
Ja, zuerst…
Kims Stimmungsbarometer zeigte nun noch tiefere Werte an.
Ganz abgesehen von allem anderen – er kam sich auch dumm vor.
Paris lag neben ihm und schnarchte leise vor sich hin. Es war zum Verrücktwerden. Wie konnte jemand in einer derartigen Situation schlafen?
Kim drehte sich zur Seite und stieß den Navigator der Voyager nicht eben sanft mit dem Fuß an. »Tom! He, Tom, schlafen Sie?«
Paris murmelte etwas, das wie »Moi aussi, chérie« klang, drehte sich um, kehrte seinem Gefährten den Rücken zu und schlief weiter.
Kim trat noch einmal, mit mehr Nachdruck. »Tom!«
Diese Maßnahme bewirkte eine zufriedenstellendere
Reaktion. Paris stöhnte und setzte sich auf. »Meine Güte, warum treten Sie mich?« fragte er schläfrig.
»Wie können Sie schlafen?«
»Ich kenne bessere Möglichkeiten, die Nacht zu verbringen, doch leider fehlt es an Gelegenheit. Bedauere, Harry, aber Sie sind nicht mein Typ.«
Kim hätte ihn am liebsten noch einmal getreten. »Etwas anderes fällt Ihnen nicht ein?«
»Woran sollte ich sonst denken?«
»Ans Überleben. An die Flucht. An eine
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