Segnet die Tiere
und mit Scham auf die klingonische Freude am Kampf reagierte. Doch derzeit kostete sie ihren Triumph voll aus, hob die Mikroschaltungsligatur hoch über den Kopf und stieß einen klingonischen Kampfschrei aus.
19
Ruhe kehrte in das Denken und Empfinden von B’Elanna Torres zurück. Sie betrachtete die Mikroschaltungsligatur und stellte sich vor, wie Chakotay lächelte, wenn er von ihrem Erfolg erfuhr. Leider bedeutete sein Lächeln nur, daß sie gute Arbeit geleistet hatte, mehr nicht.
Derartige Gedanken erlaubte sich B’Elanna sehr selten.
Ihre einstige Freundin, die Verräterin Seskia, war Chakotays Geliebte gewesen und hatte ihn zutiefst enttäuscht. Sie wußte, daß der Erste Offizier B’Elannas Gefühle nicht erwidern und vielleicht nie wieder einer Frau vertrauen konnte. Torres’
romantische Wunschträume würden vermutlich nie
Wirklichkeit werden, und deshalb versuchte sie, die
entsprechenden Empfindungen mit klingonischer
Entschlossenheit zu verdrängen. Doch ihre menschliche Hälfte seufzte und erhoffte sich auch weiterhin ein Lächeln von Chakotay, aus welchen Gründen auch immer.
»Voyager, eine Person für den Transfer.«
Als sie auf die Entmaterialisierung wartete, meldete sich der Tricorder plötzlich mit leisem Piepen.
Was ist denn jetzt los?
B’Elanna stützte die Mikroschaltungsligatur am Bein ab, drehte den Tricorder und sah aufs Display.
Die angezeigten Daten vermittelten eine klare Botschaft.
Harry Kim. Und vielleicht auch Paris.
»Voyager, beamen Sie mich noch nicht an Bord.« Sie setzte sich rasch in Bewegung, um den vielleicht schon
ausgerichteten Transferfokus zu verlassen.
Das Piepen des Tricorders wies ihr den Weg, doch die
Ligatur stellte eine erhebliche Behinderung dar. Was sollte sie damit anstellen?
Torres zögerte kurz, klopfte dann noch einmal auf ihren Insignienkommunikator. »Voyager, transferieren Sie auf meine Anweisung hin die Mikroschaltungsligatur. Sie befindet sich einen halben Meter südlich von mir.« Sie legte die Ligatur auf den Boden und wich ein wenig zurück. Das müßte eigentlich genügen.
»Energie.«
Fast sofort summte es, und ein Transporterstrahl trug das Objekt fort.
B’Elanna nickte zufrieden. Jetzt konnte sie die Suche ungehindert fortsetzen.
Sie hastete die dunkle Treppe hinunter und durch den
finsteren Flur, befand sich kurze Zeit später wieder auf der Straße. Dort eilte sie durch die Menge, brachte eine Ecke hinter sich, trat in eine schmale Gasse und wartete.
Niemand verfolgte sie. Gut.
Der Tricorder piepte auch weiterhin, lenkte B’Elannas Schritte in Richtung Hafen.
Sie lief schneller als ein Mensch – vielleicht sogar schneller als ein Vulkanier – wich Sardalianern aus oder machte von ihrer klingonischen Kraft Gebrauch, wenn das Gedränge zu dicht wurde und sie aufzuhalten drohte.
Ihr Insignienkommunikator zirpte.
Die Chefingenieurin achtete nicht darauf.
»Bericht, Lieutenant!«
Wenn sie jetzt stehenblieb, um zu antworten… Dann fand Chakotay bestimmt einen Vorwand, um sie daran zu hindern, nach Harry zu suchen. Und die Lokalisierung von Harry Kim stellte nun ihre erste Priorität dar.
Im Hafen von Vandorra herrschte rege Betriebsamkeit.
Mehrere Containerschiffe lagen an den Piers, wurden mit Hilfe von Kränen entladen.
Der Tricorder piepte schneller.
Das Schiff dort drüben.
Wurden Harry und Tom Paris an Bord gefangengehalten? Als sich Torres der Laufplanke näherte, verklang das akustische Signal plötzlich.
Nein! Bitte nicht.
B’Elanna gab die Vorsicht auf, lief über den Landungssteg, kollidierte mit zwei verblüfften Sardalianern und stieß sie beiseite.
Sie schenkte dem empörten Schnaufen der beiden
sardalianischen Matrosen keine Beachtung. »Harry? Harry Kim? Hören Sie mich?«
Ihre Stimme hallte übers Deck. B’Elanna wartete vergeblich auf eine Antwort, hob den Tricorder und begann mit einer Sondierung.
Das Display blieb leer. Torres wollte das Gerät schon enttäuscht sinken lassen, als sie plötzlich ein leises Piepen vernahm. Ein blinkender Punkt erschien im Anzeigefeld, doch die Richtung… Nach steuerbord, zum offenen Meer. Aber dort gab es nur einige Wolkenfetzen, weiter nichts. Vermutlich handelte es sich um eine Fehlfunktion des Tricorders.
Ich muß das Schiff Deck für Deck durchsuchen.
»Entschuldigen Sie bitte. Können wir Ihnen helfen?« Die Stimme klang fast schrill und ein wenig unsicher. Die Sardalianer kehrten zurück, zusammen mit ihrem lächerlichen Gebaren und den
Weitere Kostenlose Bücher