Segnet die Tiere
absurden Protokollen.
Torres schnitt eine Grimasse. »Danke, ich brauche keine Hilfe.«
Die beiden Matrosen wichen fort, murmelten etwas
Unverständliches und schüttelten den Kopf.
Torres kletterte eine metallene Leiter zum zweiten Deck hinunter. »Harry? Tom? Hören Sie mich?«
Sie versuchte, eine Tür zu öffnen. Verschlossen. Der
Tricorder zeigte keine Lebensformen dahinter an. B’Elanna eilte weiter, sondierte nacheinander die einzelnen Kabinen.
Nur in einer davon schien sich jemand aufzuhalten, doch die Biodaten deuteten auf einen Sardalianer hin.
Nach unten, weiter nach unten, Deck um Deck, Leiter um Leiter. Es dauerte nicht lange, bis sich Torres unter der Wasserlinie befand.
Es liegen viele Schiffe an den Molen, dachte sie. Ich durchsuche sie alle, falls es notwendig ist.
Sie bedauerte, keinen zweiten Tricorder mitgenommen zu haben. Damit wäre es möglich gewesen, das Signal zu
verstärken, um eine genauere Lokalisierung vorzunehmen.
Oder noch besser: drei Tricorder, so programmiert, daß sich ihre Sondierungen gegenseitig ergänzten.
»B’Elanna?« Chakotays Stimme drang aus dem kleinen
Lautsprecher des Insignienkommunikators. Der Erste Offizier klang nicht gerade erfreut.
»Geben Sie mir fünf weitere Minuten.«
»Kehren Sie an Bord zurück, und zwar sofort!«
Ein leichtes Prickeln wies Torres auf Transporterenergie hin.
»Nein!« B’Elanna wollte sich bewegen, den Transferfokus verlassen, doch die beginnende Entmaterialisierung hielt sie fest.
Und genau in diesem Augenblick verstand sie.
Steuerbord, Richtung Meer… Harry befindet sich nicht hier im Hafen, sondern irgendwo dort draußen auf dem Ozean.
Verdammter Mist…
Glitzerndes Licht trug B’Elanna fort, zurück zur Voyager.
Die Chefingenieurin rematerialisierte auf der
Transporterplattform und sah Chakotay, der mit verschränkten Armen auf sie wartete. Er lächelte nicht.
»Willkommen an Bord«, sagte Chakotay ungewöhnlich
scharf und bedeutete Torres, von der Plattform
herunterzutreten. Dann aktivierte er seinen
Insignienkommunikator. »Chakotay an Janeway.«
»Ich höre.«
»Sowohl die Mikroschaltungsligatur als auch B’Elanna sind sicher an Bord.«
»Freut mich sehr. Ich bin auf dem Weg zum Arrestbereich, um dort mit Tuvok und Borizus zu reden. Anschließend nehme ich B’Elannas Bericht entgegen. Bitte richten Sie ihr meinen Glückwunsch aus. Janeway Ende.«
Chakotay wandte sich an Torres. »Was haben Sie sich dabei gedacht? Wir sind hier nicht beim Maquis.«
»Das ist offensichtlich.«
Der Erste Offizier überhörte die beabsichtigte Beleidigung.
»Sie können nicht einfach wegrennen, wenn Ihnen danach zumute ist. Wann geht das endlich in Ihren Kopf?«
»So etwas ausgerechnet von Ihnen zu hören…« Torres
erinnerte sich deutlich daran, daß Chakotay mehr als nur einmal impulsiv gehandelt hatte.
»Ich habe meine eigenen Dummheiten bereut und mich dafür bei Janeway entschuldigt. Hören Sie, B’Elanna… Wir sind hier an Bord der Voyager und müssen bestimmte Vorschriften beachten. Der Captain ist stocksauer.«
Das bedauerte Torres. Sie respektierte Kathryn Janeway und wollte sie nicht enttäuschen. »Tut mir leid, Chakotay. Ich dachte, ich könnte die Mikroschaltungsligatur zurückholen und Harry finden…«
»Da haben Sie sich zuviel vorgenommen.«
»Nicht so eilig. Die Mikroschaltungsligatur befindet sich wieder an Bord, und außerdem…«
»Sie können es nicht lassen, wie? Ich war noch nicht fertig, B’Elanna. Seien Sie wenigstens so höflich, mich ausreden zu lassen. Allmählich glaube ich, daß Sie mir öfter zugehört haben, als wir noch zum Maquis gehörten.«
Torres blieb stumm und dachte: Ja, aber damals hatte ich noch nicht begriffen, wie sehr Sie mir gefallen. Und davon dürfen Sie nie etwas erfahren.
Laut und ein wenig zu scharf sagte sie: »Unsinn. Wir sind alle ziemlichen Belastungen ausgesetzt. Es tut mir leid, wenn Sie sich von mir beleidigt fühlen, Chakotay. Aber ich glaube, ich habe eine Möglichkeit gefunden, Kim und Paris zu
lokalisieren. Darüber hinaus habe ich einige recht interessante Dinge über Borizus in Erfahrung gebracht.«
»Oh.« Jetzt lächelte Chakotay. »Erzählen Sie mir davon.«
Marima betätigte den Auslöser des ›Katapults‹, und Paris holte alles aus dem Motor des Schiffes heraus. Das Ergebnis: Harry Kim stieg immer höher hinauf, flog zum zitronengelben Himmel empor.
Einige schreckliche Sekunden lang fragte er sich, was geschehen mochte, wenn
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