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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Haber
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den Gliedmaßen? Wie ist es mit Fieber und Wahnvorstellungen? Nein? Gut. Dann nehme ich an, daß Ihr Geplapper nur ein Zeichen dafür ist, daß die Rückkehr Sie mit großer Erleichterung erfüllt.«
    »Äh, ja.« Paris blinzelte und versuchte, klar zu denken.
    »Weiß sonst noch jemand davon, daß wir wieder an Bord sind, Doc?«
    »So etwas spricht sich schnell herum.«
    »Wer hat uns gerettet?«
    »Ich glaube, Commander Chakotay hat Sie lokalisiert.
    Natürlich halfen ihm dabei jene Informationen, die ich ihm zur Verfügung stellte.« Der Doktor klang recht zufrieden mit sich.
    »Herzlichen Dank dafür.« Paris trachtete danach, bei
    Bewußtsein zu bleiben, aber in seinem Kopf machte sich Benommenheit breit. Außerdem schienen Arme und Beine
    immer schwerer zu werden. »Was passiert mit mir?«
    »Sie waren zu erregt, und deshalb habe ich Ihnen ein
    Beruhigungsmittel verabreicht. Ruhen Sie aus. Das ist ein Befehl.«
    Paris wollte nicken, aber es kostete ihn zuviel Kraft. Die Gräue dehnte sich weiter aus, wurde zu Dunkelheit, die Träume brachte.
    »Janeway an Krankenstation.«
    »Ja, Captain?« fragte der Doktor.
    »Wie geht es Ihren Patienten?«
    »Was Paris und Kim betrifft, kann ich zu meiner großen Freude folgendes berichten: Sie sind nicht verletzt, nur ein wenig angeknackst. Bei der jungen Dame sieht die Sache leider nicht so gut aus.«
    »Bei welcher jungen Dame?«
    Der Doktor sprach ein wenig lauter. »Ich meine die
    Sardalianerin, die zusammen mit Paris und Kim an Bord gebeamt wurde.« Er bekam keine Antwort von der Brücke.
    »Ich dachte, Sie wüßten davon.«
    Janeway seufzte. »Von so etwas erfährt der Captain immer als letzter.«
    Der Holo-Arzt hörte eine Mischung aus Erheiterung und Mißfallen in der Stimme der Kommandantin und gelangte zu dem Schluß, daß es sich dabei um Sarkasmus handelte.
    »Ich beauftrage Tuvok, einen ersten Bericht von Harry, Tom und der ›jungen Dame‹ entgegenzunehmen. Janeway Ende.«
    Tuvok. Gut. Der Doktor nickte zufrieden. Tuvok war das einzige Besatzungsmitglied, das nie einen Narren aus sich machte. Von dem Vulkanier durfte man jederzeit Logik, ruhige Vernunft und Effizienz erwarten.
    Lieutenant Tuvok betrat die Krankenstation und erfaßte die Situation mit einem Blick.
    Paris und Kim schliefen friedlich in ihren Betten.
    Die Sardalianerin schien ebenfalls zu schlafen, aber sie bewegte sich immer wieder, drehte den Kopf von einer Seite zur anderen. Arme und Beine zuckten in unregelmäßigen Abständen – ohne die Gurte wäre sie vermutlich aus dem Bett gefallen. Sie atmete stoßweise, zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Kes stand auf den Zehenspitzen und sondierte die
    sardalianische Frau mit einem medizinischen Tricorder. »Die Indikatoren zeigen niedrigere Biowerte an, Doktor.
    Insbesondere die Zusammensetzung des Blutes scheint sich zu verschlechtern.«
    »Ich glaube, ich kenne die Identität dieser Frau«, sagte Tuvok.
    Kes sah zu ihm auf. »Wer ist sie?«
    »Eine Bekannte von Paris und Kim.«
    Tuvok beobachtete die Zuckungen der Sardalianerin. »Leidet sie an Krämpfen?«
    »Nicht in dem Sinne.«
    Der Doktor erschien plötzlich. »Es handelt sich um kleine Anfälle. Sehen Sie sich nur das Hormonniveau an. Es ist völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn es mir nicht gelingt, die Anfälle zu unterbinden, könnte das Gehirn irreparabel geschädigt werden.« Er hob einen silbernen Injektor und prüfte den Inhalt.
    Tuvok nickte knapp. »Bitte geben Sie Captain Janeway
    Bescheid, sobald sich ihr Zustand ändert.« Er wartete keine Antwort ab, drehte sich um und verließ die Krankenstation.
    Der Doktor starrte auf die bewußtlose Sardalianerin und stellte sich der bitteren Wahrheit: Sie starb, und er konnte sie nicht retten. Er hatte bereits
    1329 verschiedene
    Entscheidungskomponenten bei dem Versuch aktiviert, das Rätsel dieser Krankheit zu lösen. Doch die Zeit war knapp, und für die sardalianische Frau schien es keine Hoffnung mehr zu geben. Er mußte sich damit begnügen, Maßnahmen zum
    Schutz der Crew zu treffen.
    Der Holo-Arzt wandte sich an Kes. »Bitte teilen Sie dem Captain mit, daß eine Quarantäne für die ganze Besatzung angeordnet werden muß, und zwar mit sofortiger Wirkung.«
    »Eine Quarantäne!« wiederholte die Ocampa verblüfft.
    »Warum?«
    »Derzeit läßt sich noch nicht sagen, ob die Krankheit eine Gefahr für die Crew darstellt. Bis das ausgeschlossen werden kann, möchte ich das Ausmaß der Interaktionen – und damit die

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