Segnet die Tiere
Ansteckungsmöglichkeiten – auf ein Minimum
beschränken.«
»Es wird der Besatzung nicht gefallen.«
»Das braucht es auch nicht. Es genügt, wenn sie die
Quarantänebestimmungen beachtet.« Der Doktor nickte ernst.
Warum neigten Menschen und Humanoiden dazu, so irrational zu sein? Damit schadeten sie ihren eigenen Interessen.
»Natürlich müssen wir auch die Speiseräume schließen.«
»Was ist mit den Mahlzeiten?«
»Notrationen sollten vorerst genügen. Bei allem Respekt für Neelix’ kulinarische Bemühungen: Mir sind immer wieder Klagen über die Speisen an Bord dieses Schiffes zu Ohren gekommen. Vermutlich wird kaum jemand die –
vorübergehende – Änderung des Speisezettels bedauern.«
»Es besteht kein Grund, unhöflich zu sein.«
Der Doktor runzelte einmal mehr die Stirn. »Ich bin nicht auf Unhöflichkeit, sondern auf Wahrheit programmiert. Da fällt mir ein: Alle Besatzungsmitglieder, die nicht unbedingt gebraucht werden, sollten bis auf weiteres in ihren Quartieren bleiben.«
»Wenn das nicht zu einer Meuterei führt, brauchen wir in dieser Hinsicht nichts mehr zu befürchten«, murmelte Kes.
»Haben Sie etwas vergessen?«
»Nein«, erwiderte der Doktor. »Ich vergesse nie etwas.
Meine Programmierung läßt das gar nicht zu. Allerdings gibt es da einen Punkt, den ich noch nicht erwähnt habe. Bitte nehmen Sie Blutproben von sich selbst, Mr. Tuvok, Mr. Paris, Mr. Kim und allen anderen, die mit der Sardalianerin Kontakt hatten.«
»Sofort, Doktor. Ich benachrichtige nur erst den Captain.«
Ein lautes Gähnen weckte die Aufmerksamkeit von Doktor und Krankenschwester.
Tom Paris setzte sich in seinem Bett auf und streckte die Arme. »Hallo, Doc. Kes.« Er zwinkerte.
»Sie sind also wach, Lieutenant«, stellte der holographische Arzt fest. »Gut. Bitte sagen Sie mir: Was wissen Sie von der Krankheit, an der die Sardalianerin leidet?«
Paris sah zu der Bewußtlosen, und Sorge zeigte sich in seiner Miene. »Man spricht in diesem Zusammenhang von der grauen Pest. Es ist eine Erbkrankheit, die über Jahre hinweg den Körper schwächt und schließlich zum Tod führt.«
»Eine Erbkrankheit? Sind Sie sicher?«
»Ja.«
»Kes, eine Quarantäne ist nicht nötig.« Der Doktor wandte sich ab, und dadurch entging ihm das erleichterte Lächeln der Ocampa. »Fahren Sie fort, Lieutenant. Welche
Behandlungsmethoden haben die Sardalianer entwickelt?«
»Das Blut der Darra enthält offenbar ein Enzym, mit dem die Krankheit kontrolliert werden kann.«
»Das Blut der was?«
»Darra. Das sind große Fische.«
»Wie groß?«
»Etwa so groß wie die Wandkonsole dort drüben. Vielleicht sogar noch größer.«
»Sind sie selten?« fragte der Doktor. »Kann man sie leicht fangen? Wo und wie läßt sich ein Exemplar beschaffen? Ich brauche so schnell wie möglich eine entsprechende Blut- und Gewebeprobe.«
»Genausogut könnten Sie sich einen ganzen Quadranten
voller Vergnügungsplaneten wünschen«, erwiderte Paris. »Es sind elefantengroße Fische, Doktor. Und sie leben im tiefen Meer, viele Kilometer von der Küste entfernt. Ausgestattet sind sie mit rasiermesserscharfen Flossen und langen, spitzen Zähnen.«
»Trotzdem…«
»Sie verstehen nicht, Doc. Die Biester können sich ziemlich gut zur Wehr setzen, und sie lassen sich nicht gern fangen.
Außerdem stellen sie eine Art geschützte Spezies dar.«
Der holographische Arzt musterte Paris ernst. »Soll das heißen, ich kann keine Blut- und Gewebeproben von einem Darra bekommen?«
»Ich fürchte, darauf läuft es hinaus.«
Kes lächelte sanft. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden…« Sie war bereits durch die Tür, bevor jemand fragen konnte, was sie vorhatte.
Neelix beugte sich über den Hackklotz und schnitt eine feuchte, orangefarbene und klebrige Masse, als Kes die Kombüse betrat.
»Neelix?«
Der Talaxianer lächelte auf eine geistesabwesende Art.
»Hallo, Schatz. Bitte lenk mich jetzt nicht ab. Ich bin gerade mit einer neuen gastronomischen Erfindung beschäftigt, und du weißt ja: Man sollte Genies nicht stören, erst recht dann nicht, wenn sich ihre ganze Kreativität entfaltet.«
»Ich muß dich etwas fragen, Neelix…«
»Warte eine Minute, Teuerste, nur eine Minute…«
»Ich habe keine Minute Zeit, Neelix!« Bevor Kes etwas hinzufügen konnte, eilte er auf sie zu und schob ihr etwas in den Mund.
»Hast du jemals etwas Köstlicheres probiert?« fragte er und lächelte. »Nein, antworte nicht. Kau.«
»Mmpf.« Kes
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