Segnet die Tiere
sardalianische Frau leidet, ansteckend ist oder nicht.«
»Verstehe. Ich kümmere mich darum, Kes. Janeway Ende.«
Tuvok stand neben ihr und wirkte fast ein wenig ungeduldig.
»Ja, Tuvok?«
»Captain, wir müssen die Sardalianerin unverzüglich auf den Planeten zurückbeamen. Andernfalls verstoßen wir gegen die Erste Direktive.«
»Danke für den Hinweis.« Janeway rieb sich die Hände und ließ ihren Blick durch den Kontrollraum schweifen. »Hat sonst noch jemand gute Nachrichten für mich?«
Die Brückencrew schwieg.
»Na schön«, sagte Janeway scharf. »Ich erwarte die
Führungsoffiziere im Bereitschaftsraum, und zwar sofort.«
»Ich möchte ganz sicher sein, die Situation richtig zu verstehen«, sagte Janeway langsam. »Chakotay, Sie haben eine Nachricht empfangen, aus der folgendes hervorgeht: Micaszia, ein zweiter Stadtstaat auf Sardalia, droht damit, kein Darra-Blut mehr zu liefern. Die Sache ist bekannt geworden, und dadurch kam es zu Unruhen in Vandorra. Kolias’ Herrschaft ist gefährdet.«
»Ja«, bestätigte der Erste Offizier. »Ich weiß nicht, wie lange er sich noch im Amt des Obersten Rats halten kann.«
»Es besteht die Möglichkeit, daß sich daraus Probleme für uns ergeben«, sagte Janeway und sah B’Elanna Torres an.
»Wie steht’s mit der Reparatur des Navigationssystems?«
»Nicht besonders gut – was wir Borizus verdanken.«
»Wie lange dauert es, bis die Steuerungssysteme der Voyager wieder einsatzfähig sind?«
»Wenn nichts mehr schiefgeht? In dem Fall brauche ich etwa fünfzehn Stunden, um die meisten Navigationskontrollen in Ordnung zu bringen. Zwanzig, wenn wir es mit neuerlichen Schwierigkeiten zu tun bekommen.«
»Nach all dem Pech müßten wir eigentlich auch mal Glück haben«, murmelte Chakotay.
Tuvok wölbte mißbilligend eine Braue. »Glück ist nicht logisch. Man kann es nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt erwarten.«
Chakotay richtete einen nachdenklichen Blick auf ihn.
»Glauben Sie, es gibt kein Glück?«
»Ich weise nur darauf hin, daß es präzisere Maßstäbe gibt, um die Variabilität von Ereignissen zu interpretieren.«
»Meine Herren…«, warf Janeway in einem warnenden
Tonfall ein.
Beide Männer schwiegen.
»Sonst noch etwas, B’Elanna?«
Torres nickte. »Ich könnte Hilfe gebrauchen. Lieutenant Carey leitet die technische Abteilung, während ich mich ganz den Reparaturen widme.«
Janeway nickte sofort. »Setzen Sie alle Leute ein, die Sie benötigen. Ich möchte stündlich über die Fortschritte unterrichtet werden. Mir wäre es lieber, die Umlaufbahn des Planeten zu verlassen und den Flug fortzusetzen, bevor es in Vandorra zu einem Machtwechsel kommt. Chakotay, haben wir eine Ahnung, wer die Bewußtlose in der Krankenstation ist?«
»Ja, Captain.« Die Züge des Ersten Offiziers verrieten Unbehagen. »Ich dachte, Sie wüßten Bescheid. Es handelt sich um Marima, Kolias’ Tochter.«
Verblüffte Stille folgte diesen Worten.
Ein Lächeln wuchs langsam auf Janeways Lippen.
»Natürlich. Ich hätte es mir denken können. Wie geht es ihr?«
»Nicht besonders gut. Der Doktor war bisher nicht in der Lage, ihren Zustand zu stabilisieren.«
»Captain…«, ließ sich der Vulkanier vernehmen. »Ich rate dringend dazu, die Sardalianerin auf den Planeten zu
transferieren.«
»Obwohl sie praktisch im Sterben liegt?« Janeway musterte den Sicherheitsoffizier erstaunt. »Normalerweise begegne ich anderen Personen mit mehr Anteilnahme, Tuvok.«
»Ich weiß, was Sie meinen, Captain. Dennoch bin ich der Ansicht, daß wir die Sardalianerin nicht an Bord behalten sollten. Wenn wir sie behandeln, verstoßen wir gegen die Erste Direktive.«
»Tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht zustimmen.« Janeway sah den Vulkanier an. Glitzerte Ärger in seinen Augen? Nein, ausgeschlossen. So was paßte nicht zu Tuvok. Bestimmt hatte sie sich geirrt. »Wie können wir reinen Gewissens eine junge Frau dem Tod überlassen? Nein, Tuvok. Ich möchte dem
Doktor Gelegenheit geben, ihr zu helfen. Wie dem auch sei: Wir sollten ihrem Vater unverzüglich mitteilen, daß sie bei uns ist.«
»Und wenn sie während der Behandlung stirbt?« erwiderte Tuvok. Der Glanz in seinen dunklen Augen verstärkte sich.
»Was dann?«
Janeway preßte die Lippen zusammen. »Ich verstehe. Und ich muß Ihnen zustimmen, obgleich es mir nicht gefällt. Na schön. Wir benachrichtigen Kolias noch nicht.« Sie schüttelte den Kopf. Manchmal führten Kommando-Entscheidungen in einen Sumpf
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