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Sehet die Sünder: Historischer Roman (German Edition)

Sehet die Sünder: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Sehet die Sünder: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liv Winterberg
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hatte sich erhoben. »Das überlässt du mir, wie mein Mann und ich den Umgang miteinander pflegen.« Sie wandte sich dem Baron zu, Ludwig de Troyenne und den Hauptmann würdigte sie dabei keines Blickes. »Francine und ich werden nach Gut Lemoine reisen. Ich werde Anweisung geben, dass unser Gepäck hergerichtet wird.«
    Die Witwe sprang auf, aber die Baronin wischte mit der Hand durch die Luft, eine Geste, die keinen Zweifel ließ, dass sie noch nicht zu Ende gesprochen hatte. »Wir werden zurückkehren, wenn wir Gewissheit haben, dass du nicht an Kampfeshandlungen teilnehmen wirst, Amédé.« Sie winkte die Schwester zu sich, um mit ihr den Saal zu verlassen.
    Sie muss wirklich aufseiten der Engländer stehen, durchfuhr es Jola, während sie den beiden Frauen nachsah. Wie kann sie es sonst wagen, ihrem Mann zu untersagen, dass er für Frankreich kämpft?
    Der Hauptmann schob seinen Stuhl zurück und stand auf. Hastig zog Jola den Kopf ein, doch sie hörte seine Schritte, die immer näher kamen.
    »Verschwindet gefälligst. Auch wenn ich euch nicht sehe, weiß ich, dass ihr da seid. Und wenn irgendwer vom Gesinde von diesem Gespräch erfährt, weiß ich auch, wen ich dafür zur Verantwortung ziehe«, sagte er nur und griff sich das Brett mit dem Braten, das er zu Tisch trug.

Saint Mourelles
    W enn ich euch finde, ihr gottverdammten Bengel, dann schlage ich euch windelweich. Pierre! Marcel! Kommt her, sofort! Avel hat mir alles erzählt.«
    Mathis zuckte zusammen, fuhr auf, entriegelte den Fensterladen und stieß ihn auf. Kalte Luft schlug ihm entgegen, Schneeflocken trieben in die Hütte und landeten als Tropfen auf dem Boden. Blanche, die stets mit Sanftmut ihren Willen durchsetzte und niemals die Hand gegen irgendwen erhob, rannte mit wutverzerrtem Gesicht und erhobenen Fäusten durchs Dorf. Ihr Geschrei war sicherlich noch weit in den Wald hinein zu hören. Hastig riegelte Mathis den Laden wieder zu, um die Wärme in der Hütte zu halten, warf sich den Umhang über und lief, so schnell es der Treibstecken und das lahme Bein zuließen, der Wildgewordenen hinterher.
    Gabin stand bereits mit verschränkten Armen vor seiner Hütte, auch er hatte offensichtlich das Geschrei vorab vernommen. »Was willst du? Warum gebärdest du dich wie ein rasendes Weib?«, rief er der Kräuterfrau entgegen.
    Ohne ihren Schritt zu verlangsamen, rammte sie Gabin mit der Schulter und begann, auf ihn einzudreschen. Ihre Stimme überschlug sich: »Dein Weib, das ist eine Giftmischerin, die mischt mit ihrem Mundwerk Gift an, das selbst deine Kinder vergiftet. Sieh doch hin, sie werfen mit Steinen nach meinem Jungen, und sie haben seine Katze erschlagen.«
    Blanche versuchte, an Gabin vorbeizukommen, doch er hatte sie an den Schultern gepackt und hielt sie auf Armeslänge von sich. Hinter ihm öffnete sich die Tür, und die beiden Jungen spähten durch den Spalt.
    »Da seid ihr ja«, schrie Blanche auf, »ihr habt meinem Jungen das Herz gebrochen. Wie konntet ihr nur? Wie konntet ihrnur seine Katze totschlagen? Ich habe euch aus dem Leib eurer Mutter gezogen, und ist das der Dank dafür?«
    Eves Kopf tauchte über Pierre und Marcel auf. »Verschwinde!«, rief sie, die Angst war ihrer Stimme deutlich anzuhören. Sie zog die Jungen zurück und warf die Tür zu.
    Inzwischen waren auch Catheline, Grete und Ysa angekommen. Selbst Yann, noch die Lederschürze umgebunden, erschien vor der Hütte. Mathis zögerte, als er sah, dass Grete auf die immer noch fluchende Blanche zuging.
    »Liebes«, sagte sie sanft, »niemand wird mehr Steine nach deinem Sohn werfen, da bin ich sicher. Aber von deinem Geschrei wird die Welt sich nicht ändern und das Kätzchen nicht lebendig. Lass uns zu dir nach Hause gehen. Wir erzählen Avel, dass er sich von den Maikätzchen eines aussuchen darf. Eines nur für sich, das er wieder liebhaben kann.«
    Auch wenn die Dunkelheit inzwischen die Sicht trübte, erkannte Mathis, dass Blanche erschöpft und um Jahre gealtert schien, als sie sich von Grete nach Hause begleiten ließ.
    Schweigend standen sie beieinander, Yann, Catheline und Ysa. Gabin nickte ihnen zu, und kaum dass die Tür der Hütte hinter ihm zugefallen war, konnten sie die Maulschellen hören, die er verteilte.
    »Ruhe jetzt, ich will keinen Ton mehr von euch hören! Morgen werdet ihr euch entschuldigen, bei Avel und bei Blanche. Und ihr werdet euer Fehlverhalten bei der Beichte erwähnen«, übertönte Eve das Heulen der Jungen.
    »Hier wird sich niemand

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