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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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aufgegeben, als er mich plötzlich vor einigen Wochen angerufen und gebeten hat, das Haus zu untersuchen.«
    Bo schüttelte den Kopf.
    »Ein Kind, das mit seinen Eltern eine Tour mitgemacht hat, ist von irgendetwas gebissen worden und gestorben. Mr. Gentry hat alle Arztkosten und auch die Beerdigung übernommen. Es gab natürlich eine polizeiliche Untersuchung, aber man konnte Mr. Gentry keine Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht nachweisen. Die Geschichte hat es nie bis in die Medien geschafft, aber sie hat ihn doch stark mitgenommen. Er hat das Haus wieder geschlossen und mich angerufen. Und hier sind wir nun.«
    Schockierte Stille breitete sich über die Gruppe aus. »Und, was hat das Kind gebissen?«, fragte Andre nach einem Moment.
    »Das weiß keiner«, antwortete Bo. »Dem Tourguide zufolge, den ich befragt hab, sah der Biss ein wenig aus wie der einer Katze, aber irgendetwas daran war nicht normal. Er sagte, der Biss sähe verzogen aus. Seine Wortwahl, nicht meine. Ich habe ihn gefragt, was er damit meint, aber er konnte es nicht erklären. Die Wunde hat sich trotz aller ärztlicher Hilfe und stärkster Antibiotika innerhalb weniger Stunden stark entzündet und das kleine Mädchen ist am nächsten Tag gestorben. In ihrem Blut ist eine unbekannte Substanz nachgewiesen worden und die Bakterienkulturen, die daraus gezüchtet wurden, konnte niemand identifizieren.«
    David gab einen leisen Pfiff von sich. »Verdammt.«
    Bo lehnte sich gegen den großen, runden Tisch und schaute mit ernster Miene in die Runde.
    »Ich muss euch wohl nicht sagen, dass das hier gefährlich werden könnte. Ich werde niemanden dazu zwingen, hierzubleiben. Allerdings verlange ich von jedem, der bleibt, hundertprozentigen Einsatz. Falls einer von euch sich dem nicht gewachsen fühlen sollte, dann lasst es mich bitte jetzt wissen.«
    Niemand rührte sich. Bo nickte sichtlich zufrieden.
    »Ich bin letzte Woche schon hergekommen und hab ein paar vorläufige Messungen gemacht und mit einigen Leuten gesprochen. Ich habe nichts Außergewöhnliches bemerkt, aber wir wissen alle, dass das nichts zu heißen hat. Wir sollten alle wachsam sein. Keiner ermittelt allein, nie, egal mit welcher Ausrede.
    Wenn ihr irgendwas seht, irgendetwas hört oder fühlt, das euch ein deutliches Gefühl von Gefahr vermittelt, dann sammelt ihr an Informationen, was gefahrlos möglich ist, verlasst das fragliche Gebiet und meldet euch sofort bei Amy oder mir. Verstanden?«
    Alle nickten und gaben zustimmende Geräusche von sich.
    Bo lächelte.
    »Sehr gut. Eine Sache noch: Die Anzeigewerte der elektromagnetischen Messungen hier im Haus sind deutlich über der Nulllinie, meistens zwischen zwei und drei. Ich habe mehrere Geräte getestet, um sicherzugehen, dass es nicht an der Ausrüstung liegt, und jedes zeigte dieselben Werte an. Behaltet das im Hinterkopf, wenn ihr das Haus untersucht.«
    »Entschuldige bitte.« Cecile verschränkte die Arme, ihre Stimme war eisig. »Aber warum spielst du dieses Ergebnis runter? Es beweist, dass das Haus von Geistern bewohnt wird!«
    »Nicht ganz«, sagte Bo und ignorierte dabei Amys ungeduldiges Murren. »Die Verbindung zwischen einem starken elektromagnetischen Feld und paranormaler Aktivität ist bestenfalls fraglich. Ich gebe zu, ich habe noch nie einen Ort gesehen, dessen Feld so hoch über der Nulllinie liegt wie hier, aber die EMF-Messungen alleine sagen nicht viel aus.«
    Cecile runzelte die Stirn und schwieg.
    Amy atmete tief durch. »Okay, Leute, lasst uns anfangen.«
    ***
    Amy nahm Sam beiseite und zeigte ihm im Schnelldurchlauf die Funktionsweise der wenigen Teile der Ausrüstung, mit denen er noch nicht vertraut war. Danach teilte sich die Gruppe in zwei Teams auf, um die ersten Untersuchungen zu machen. Bo nahm sich mit David und Cecile das Erdgeschoss vor, die anderen drei gingen nach oben.
    Sam wünschte sich, er könnte in Bos Gruppe dabei sein, aber die Aufregung wog diese kleine Enttäuschung spielend wieder auf.
    Sein Herz klopfte wild, als er die ihm zugeteilte Videokamera einschaltete und hinter Amy und Andre die breite Treppe hinaufstieg.
    »Wir fangen mit Bos Zimmer an«, bestimmte Amy und zeigte in Richtung des Zimmers auf der linken Seite, als sie den obersten Treppenabsatz erreichten. »Wir arbeiten uns im Uhrzeigersinn über das Stockwerk. Was macht die Ausrüstung? Schatz, ist das EMF-Messgerät bereit?«
    Andre hielt das Gerät zur Messung elektromagnetischer Spannung hoch. »Jap. Hab auch das

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