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Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)

Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Sehnsucht der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Tat aus dem Kreise der Wiccae die liebste.«
    »Und warum lässt du mich dann Kunststückchen vorführen wie jeden anderen auch?«
    »Es geht nicht um Kunststücke, sondern um Witterung.«
    »Was?«
    »Wenn du mir ein Geheimnis über Carrow erzählst, ist das, als ob man einen Bluthund Witterung aufnehmen lässt. Ich brauche etwas, um mich auf die rechte Spur zu bringen.«
    Etwas, was keiner wusste? Wo sollte sie nur anfangen?
    Auch wenn Carrow eine Tochter von Bacchus – nicht im wörtlichen Sinne – und ein ziemlicher Teufelsbraten war, war sie auch höllisch clever. Das erwartete nie jemand von ihr. Was gab es noch für schockierende Geheimnisse? In ihrem Wahnsinn lagen eine Methode und eine Absicht. Wenn sie einen Aufstand veranstaltete, dann gab es auch einen guten Grund dafür.
    Carrows bestgehütetes Geheimnis? Es brach ihr jeden Tag das Herz, dass ihre Eltern ihre Anrufe nicht erwiderten. Sie hatten seit Jahren nicht angerufen. Mari hatte Carrow einmal unabsichtlich dabei überrascht, wie sie wegen des Verlusts herzzerreißend geschluchzt hatte.
    Mari warf einen Blick in die Runde der Walküren um sie herum. Ihr war gar nicht wohl bei dem Gedanken, Carrows persönliche Angelegenheiten auszuplaudern. Diese Frauen glaubten, dass ihre beste Freundin zu beneiden war, dass ihr Leben nur aus Freunden, Geld und Partys bestünde.
    Nur Mari und ihre Mentorin, Elianna, wussten, welchen Schmerz Carrow mit sich herumtrug. Das Partygirl, dessen Gesicht stets ein breites Lächeln zierte, war nur selten glücklich.
    »Nun gut, Walküre. Carrow bezieht die Energie für ihre Macht aus Emotionen, insbesondere aus Glück und Freude, aber sie scheint sie nicht selbst erzeugen zu können. Sie denkt immerzu darüber nach, woher sie neue Energie beziehen könnte. Wie jemand, der auf Diät ist und immer nur ans Essen denken kann.«
    Nïx starrte mit zusammengekniffenen Augen an die Decke. »Carrow befindet sich an einem Ort, den sie mehr hasst als alles andere.«
    »Im Wald?«, rief Mari. »Sie kann die Natur nicht ausstehen.«
    »Und doch spielen persönliche Vorlieben in meinen Visionen nur selten eine Rolle, meine liebste Wicca.«
    »Sag mir, Nïx, warum wurde sie dorthin gebracht? Wer hat sie dorthin gebracht? Ist etwas Derartiges schon einmal vorgekommen?« Nïx lebte schon seit dreitausend Jahren auf diesem Planeten; sie hatte schon viel gesehen. »Ist es vielleicht schon früher einmal vorgekommen, dass so viele Mythianer entführt wurden?«
    »Ja«, erwiderte die Hellseherin. »Vom Orden«, fügte sie im Flüsterton hinzu.
    »Möchtest du das vielleicht weiter ausführen?«
    »Nein.«
    »Sag mir, wer das ist!« Keine Antwort. »Ist es das Militär?«
    Nïx sah Mari mit schmalen Augen an. »Definiere Militär .«
    »Du weißt schon, Soldaten, Armee und so weiter.«
    Nïx blinzelte. »Definiere Armee .«
    »Dann sag mir wenigstens, ob es sich um Menschen handelt.«
    »Definiere … «
    »Lass den Quatsch, Nïx!« Sie massierte sich mit Daumen und Zeigefinger die Stirn. Dann sah sie die Hellseherin wieder an. »Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass Carrow irgendwo da draußen ist, weit weg vom Koven.« Was, wenn sie ganz allein war, ohne einen einzigen Freund? Nachdem Carrow eine dermaßen verkorkste Kindheit hatte, kam sie gar nicht gut mit dem Alleinsein klar.
    Die Hellseherin kicherte. »Ach, Nïxie macht doch nur Spaß. Der Orden, auch bekannt als die Schwindler, die Boten, die Sammler oder die Sterblichen, die auf zwei Beinen gehen, aber den letzten Namen hab ich mir ausgedacht.«
    »Was haben sie vor?«
    »Sie wollen sämtliche Freaks tot sehen. Komisch, ich fühl mich gar nicht wie ein Freak. Es sei denn ›le freak, c’est chic‹?« Sie zuckte mit den Achseln. »Um fair zu sein, muss ich sagen, dass sie sich nur dann erheben, wenn es auch die Unsterblichen tun.«
    »Mann, wenn es eins gibt, was Carrow hasst, dann ist es, für ein Verbrechen bestraft zu werden, das sie nicht begangen hat.« Glücklicherweise kam das nicht allzu oft vor, da Carrow stets eine Menge auf dem Kerbholz hatte. Ihr letztes Vergehen? Sie hatte einem Cop das Pferd gestohlen, um damit ins Pat O’Brian’s zu reiten. Carrows Verteidigung? Sie habe einen Komplizen gebraucht.
    Mari hatte Carrow einmal gefragt, wieso sie es immer darauf anlegte, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten – Erregung öffentlichen Ärgernisses, Trinken in der Öffentlichkeit, Vandalismus und so weiter. Schließlich konnte Carrow Energie erlangen, ohne dafür

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