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Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Minuten Zeit, und ich manövriere uns zum Kopfende zurück.«
    Sie preßte die Lippen gegen seine Brust. »Hmmm. Es hat zu regnen aufgehört, ist aber eher noch heißer geworden.«
    »Vielleicht hat das ja mit uns zu tun.«
    Caroline hob unvermittelt den Kopf. »Weißt du, was ich jetzt will?«
    »Honey, warte noch, bis ich wieder bei Kräften bin, dann tue ich alles, was ich kann.«
    »Ich werde dich daran erinnern. Aber…« Sie drückte einen Kuß auf seine Lippen. »Im Moment steht mir der Sinn unbedingt nach Eis. Willst du auch welches, Tucker?«
    »Jetzt, da du’s sagst… Ein bißchen würde ich wohl auch runterkriegen. Gehst du es holen?«
    »Das hatte ich vor.« Sie gab ihm noch einen Kuß, dann glitt sie aus dem Bett und warf sich einen Morgenrock über die Schultern. »Eine oder zwei Kugeln?«
    »Zwei natürlich. Soll ich dir helfen?« Er grinste, weil sie ihre Brüste verschämt bedeckte.
    »Das schaffe ich schon allein.«
    »Auch gut.« Tucker verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloß die Augen. Caroline war sich fast sicher, daß er die Gelegenheit zu einem Nickerchen nutzen würde.
    Beim Füllen der Schälchen schoß ihr durch den Kopf, daß dieser Moment ihr wohl für immer im Gedächtnis bleiben würde. Die drückende Hitze in der Küche, der Geruch von Regen und Petroleum und das erfrischende Glühen nach der vollzogenen Liebe. Und das Eis, das sie im Bett essen wollten.
    Summend trug sie die zwei Schalen zum Schlafzimmer, als das Telefon schrillte. Komischerweise verdarb es ihr diesmal nicht die fröhliche Stimmung. Sie stellte eine Schale ab, klemmte den Hörer zwischen Ohr und Schulter und schaufelte sich schon einmal einen Löffel voll in den Mund.
    »Hallo.«
    »Caroline? Na Gott sei dank!«
    Der Löffel erstarrte mitten auf dem Weg zum Mund. Caroline legte ihn in die Schale zurück und stellte ihr Eis neben das andere. Eines konnte ihr also doch noch die gute Laune verderben – die Stimme ihrer Mutter.
    »Hallo, Mutter.«
    »Ich versuche scho n seit über einer Stunde zu dir durchzukommen. Die Leitung war nicht in Ordnung. Kein Wunder – bei dem erbärmlichen Service in der Provinz.«
    »Wir hatten ein heftiges Gewitter. Wie geht’s dir und Daddy?«
    »Gut, gut. Dein Vater ist auf einer Dienstreise nach New York. Ich hätte ihn gerne begleitet, muß hier aber einigen Verpflichtungen nachkommen.« Georgia Waverly sprach ungemein schnell und hatte den breiten Südstaatenakzent restlos ausgemerzt. »Aber um dich sorge ich mich«, fuhr sie fort.
    Caroline konnte sie sich gut vorstellen, wie sie in ihrem geschmackvoll eingerichteten, blitzblank geputzten Salon am Rosenholzsekretär saß und die Eintragungen im Terminkalender abhakte: Blumen bestellen. An Wohltätigkeitsball teilnehmen.
    Mich um Caroline sorgen.
    Schon wieder schwappten Schuldgefühle in ihr hoch.
    »Es gibt keinen Grund zur Sorge, Mutter.«
    »Bei einer Dinnerparty bei den Fullbrights mußte ich erfahren, daß ein Messerstecher auf meine Tochter losgegangen ist!«
    »Mir ist ja nichts geschehen!« rief Caroline hastig.
    »Das weiß ich«, versetzte ihre Mutter, irritiert über die Unterbrechung. »Carter hat mir alles erzählt, was ich eigentlich von dir hätte erfahren müssen. Ich habe dir ja von Anfang an gesagt, daß du dort unten nichts zu suchen hast. Aber du wolltest wieder mal nicht auf deine Mutter hören. Glaubst du, ich bin entzückt, wenn mir bei der Vorspeise erzählt wird, daß du in einen Mordfall verwickelt bist?«
    »Es tut mir leid.« Caroline schloß die Augen. Mit Entschuldigen kaufte sie sich immer von den Vorhaltungen ihrer Mutter frei. »Es ist ja alles so schnell passiert. Aber jetzt ist alles vorbei.«
    Caroline erblickte Tucker auf der Treppe oben und wandte sich hastig ab.
    »Das stimmt doch überhaupt nicht. Niemand hätte sich für so eine Provinzposse interessiert, aber sobald dein Name ins Spiel kam, war es eine heiße Nachricht.«
    »Herrgott noch…«
    »Wie bitte?«
    »Nichts.« Ganz ruhig, redete sie sich zu. Nur die Nerven nicht verlieren… »Es tut mir leid, daß du es nicht von mir persönlich erfahren hast. Und mir ist auch klar, daß der Presserummel dir nicht behagt. Aber dagegen kann ich auch nichts machen, Mutter. Ich bin doch selber ganz ohne meine Schuld in die Sache hineingezogen worden. Es tut mir leid, wenn dich das alles beunruhigt.«
    »Und wie es mich beunruhigt! Als ob es nicht gereicht hätte, daß wir den Skandal mit deinem Krankenhausaufenthalt und der Absage

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