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SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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blinzelte Muriel zu Leander hinüber. Ganz ohne Zweifel war er manchmal sehr hart und unangebracht direkt in seinen Äußerungen, und er legte eine gewisse Maßlosigkeit an den Tag, was seine Forderungen betraf. Doch er war kein Ungeheuer.
    Es war leichter gewesen, ihn für eines zu halten, als sich das Gegenteil einzugestehen. Und sich zudem begreiflich zu machen, dass sie die einzige von KINGz war, die es wusste. Die einzige, die überhaupt irgendetwas von ihm wusste.
    Wieso war es gerade sie, die er mit solch privaten Details vertraut gemacht hatte? Hatte sie ihn in einer sensiblen Phase erwischt und die ausschlaggebende Frage im passenden Moment gestellt?
    Es brauchte einiges an Überwindung, den Blick von Leander zu lösen, denn ihre Gedanken fesselten sie an diesen Mann. Beinahe ruckartig wandte Muriel sich ab und sah aus dem Fenster, auf die Lichter in der Dämmerung. Auf New Orleans.
    Sie hatte es sich beunruhigender vorgestellt, durch diese Stadt zu fahren, doch Noah war ihr bislang nicht ein einziges Mal begegnet.

Dreizehn
    Muriel kannte die Stooch-Kollektionen aus dem KINGz -Magazin. Das Label war nicht zu vergleichen mit klaren Linien von Boss oder der Extravaganz von Dolce&Gabbana. Stooch war schrill und bunt, kreierte ausschließlich Männermode und gab dabei keinen Deut auf aktuelle Trends.
    In der ersten Reihe links vom Catwalk platziert, war Muriel so nahe am Geschehen, wie man eben sein konnte. Sie hatte sich nicht vorstellen können, dass ihr eine derartige Vorstellung gefallen würde und war auf Langeweile eingestellt gewesen.
    Es war alles andere als langweilig.
    Etwa zwanzig männliche Models präsentierten die Winterkollektion – ausnahmslos wunderschön anzusehende Männer, groß und schlank und so attraktiv, das man meinen mochte, sie seien nicht wirklich. Ihre Gesichter wirkten wie gemalt oder gemeißelt, ihre Blicke waren hell und leer, ihre Münder fein geschwungen, ihre Nasen schmal und gerade, ihre Wangenpartien ausgeprägt.
    Kurzum: Sie passten perfekt in Muriels Beuteschema – eine Erkenntnis, die ein gewisses Unbehagen verspüren ließ, insbesondere, da Leander neben ihr saß.
    Nichtsdestotrotz verfolgte Muriel das Geschehen auf dem Catwalk mit totaler Faszination. Lilafarbene Cordhosen wurden mit dunkelgrünen Ledersakkos kombiniert, hellblaue Mäntel mit roten Mützen und gelben Jeans. Nicht zum ersten Mal stellte sich Muriel die Frage, wer so etwas kaufen und tragen würde. Die Masse der Menschheit würde es nicht sein, doch Stooch verfolgte natürlich nicht die Absicht, die Masse zu begeistern – wie es die wenigsten Designer taten. Sie entwarfen ihre Mode nicht für Kleiderstangen oder Null-Acht-Fünfzehn-Maße, sondern um aufzufallen und sich hervorzuheben aus einer schwarz-grau-liebenden Masse.
    Egal, welches eigentlich absurde und für den gewöhnlichen Alltag absolut untaugliche Outfit die Models vorstellten, sie taten es mit einem nahezu anbetungswürdigen Selbstbewusstsein. Die Männer meisterten den Catwalk, als gingen sie zum Bäcker oder seien auf dem Weg zu einem geschäftlichen Termin, als planten sie, ihrem Konkurrenten ein paar Takte zu erzählen oder die Frau ihres Begehrens ohne große Worte gegen die nächste Wand zu knutschen. Keiner ihrer Schritte wirkte inszeniert oder bedacht. Ihre distanzierten Mienen und die ins Nichts gerichteten Blicke ließen den Zuschauer vermuten, dass ihr eigentliches Ziel gar nicht das Ende des Laufstegs war. Möglicherweise sahen sie den Laufsteg nicht einmal ...
    Muriel hätte noch Stunden zuschauen können, doch nach sechzig Minuten war präsentiert, was es zu präsentieren gab.
    Im Anschluss gab es reichlich Schampus, Snacks und einen Plausch mit dem Macher der bunten Klamotten. Lou war eine imposante Erscheinung und erinnerte ein wenig an den Elton John der Siebziger Jahre.
    »Leander, du alter Spinner«, begrüßte er Muriels Boss.
    Leander als alten Spinner zu bezeichnen, war etwas, was weder Muriel noch sonst jemand von KINGz sich jemals zu sagen gewagt hätte. Was natürlich nicht hieß, dass es niemand im stillen Kämmerlein dachte.
    »Hey Lou«, entgegnete Leander und begrüßte den Designer mit einem Handschlag. »Glückwunsch zur neuen Kollektion. Ich habe den Eindruck, sie ist gut angekommen.«
    »Das ist sie, ja. Und das stimmt mich gerade so froh, dass ich mich am liebsten mit meinem Lieblingsscotch in meine Ideenbude zurückziehen und in meiner Farbpalette rummanschen möchte. Aber Verpflichtungen sind nun einmal

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