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SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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als dass sie saß, weil ihr Hintern vom Sturz noch immer wehtat.
    Muriel stützte den Kopf in die Hände und versuchte, die Geräuschkulisse auszublenden.
    Was bitte waren ein paar Tage?, fragte sie sich. Und von welcher Dauer war eine absehbare Zeit? Wieso hatte Leander nicht ausrichten lassen, wie man ihn in dringenden Fällen erreichen konnte?
    Ihr Fall war absolut dringend. Sie hatte kaum bis heute warten können. Sie war kurz davor zu platzen. Und nun das!
    Kurzentschlossen lud sie ihr Postfach auf den Bildschirm, öffnete eine neue E-Mail und fügte Leanders Adresse ein. Sie wusste, dass er seinen Account auch von zu Hause aus abrief und hoffte, dass er ihn jetzt nicht ignorieren würde.

    Betreff: Muriel war dumm!
    Lieber Leander,
    weißt du, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn du nicht in der Redaktion bist?
    Du fehlst gerade eine Stunde, und ich möchte mir die von dir angekündigte absehbare Zeit gar nicht vorstellen. Den gesamten Samstag und Sonntag habe ich auf Montag gewartet. Mein Plan sah vor, dich unter dem Deckmantel einer Besprechung im Glaskasten zu besuchen, um dir zu sagen, wie leid mir meine Reaktion tut. Das wird nun warten müssen – eine für dich (für mich leider nicht) absehbare Zeit.
    Bitte lass mich wissen, wie es dir geht! Ich wollte dich nicht verletzten ... Stopp, stimmt nicht: Ich wollte dich verletzen, weil ich mich verletzen wollte. Das war dumm und kindisch und alles, was du mir vorgeworfen hast.
    Lass mich wieder mit dir aufwachen!
    Muriel

    Bevor sie es sich anders überlegen konnte und sogar ohne die Sätze auf eine korrekte Rechtschreibung zu überprüfen, versendete Muriel die E-Mail.
    Eine halbe Stunde später erhielt sie die Lesebestätigung und verbrachte den Rest des Vormittages mehr oder weniger damit, auf Antwort zu warten. Ihre Mittagspause überzog sie absichtlich um eine halbe Stunde, in dem verrückten Glauben, er würde seine Antwort in eben diesen dreißig Minuten an sie abschicken. Als sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte und sah, dass Leander nicht geschrieben hatte, kam mit der Enttäuschung die Gewissheit, dass er nicht antworten würde. Hätte er es gewollt, wäre es längst und wahrscheinlich prompt geschehen.
    Warum er nicht wollte – dafür gab es viele Gründe. Sie zu überdenken und abermals nach Wahrscheinlichkeiten auszuschließen oder in den Vordergrund zu rücken, würde sie gänzlich in den Wahnsinn treiben.
    Muriel schloss ihr Postfach und verbot sich, es vor Feierabend wieder zu öffnen. Darauf lud sie ein leeres Textdokument auf den Bildschirm und begann ihre neue Kolumne.
    Wie sich sehr schnell herausstellte, war es der einfachste Artikel, den sie je geschrieben hatte. Weitaus mehr als zehn Anzeichen, an denen Mann erkannte, dass es Zeit für eine Beziehung war, fielen ihr ein, und so wechselte sie immer wieder aus dem Text in die Notizen. Ihre Finger flogen nur so über die Tastatur. Sie brauchte nicht lange über Formulierungen nachzudenken, denn was sie zu sagen hatte, kam aus ihrem Inneren und hatte scheinbar nur darauf gewartet, freigelassen zu werden.
    Am Ende war die Kolumne ein Weckruf für all die Verletzten und Verlassenen sowie eine Aufforderung an all die Hasenfüße, sämtliche Sinne auf Empfang zu schalten und offen zu sein für das, was sie empfangen würden. Außerdem war jedes Statement, jeder Hinweis an die Leser von KINGz ein Geständnis an sich selbst.
    Muriel war sich bewusst, dass sie den Text mehr für sich selbst schrieb – und für Leander – als für irgendwen anders. Damit nahm sie nicht nur eine Last von ihrer Seele, sie hoffte auch, Leander würde es als das erkennen, was es war: Eine Liebeserklärung.
    Eben tippte sie den Schlusssatz zum fünften Absatz ein, da wurde ihr Bildschirm schwarz. Muriel blinzelte sich in die Realität und erblickte Emma, die auf der Schreibtischkante hockte.
    »Dokument speichern, PC runterfahren ...«
    Muriel unterbrach sie, mehr belustigt als verärgert. »Das ist ausschließlich bei eingeschaltem Bildschirm möglich.«
    Emma drückte den Power Knopf des Monitors ein zweites Mal und wiederholte ihre Anweisung: »Dokument speichern, PC runterfahren, den Montagabend feiern.«
    Muriel tat wie befohlen. »Gibt’s irgendeinen Anlass?«
    »Brauchen wir nicht.«
    Also stand sie auf, schob ihren Stuhl an den Tisch und nahm ihre Tasche. »Na, dann mal los. Stell dich besser darauf ein, dass ich heute eine wortkarge Gesprächspartnerin mit einem Hang zur Sentimentalität

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