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Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Titel: Sehnsucht erwacht auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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und sie gebracht hatte. Sie legte keinen besonders großen Wert darauf, dass die Besucherin länger als nötig blieb, doch wie sie rasch feststellte, hatte Antonia andere Pläne.
    „Sehr gerne.“ Antonia nickte, dann ließ sie sich auf dem Liegestuhl neben Brynne nieder. Ihre Augen waren hinter dunklen Gläsern verborgen, als sie zu Michael hinüberschaute. Er warf Münzen in den Pool und sprang dann hinterher, um sie wieder herauszuholen. „Er sieht seinem Vater sehr ähnlich, nicht wahr?“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
    „Ja.“ Was sollte sie auch sonst antworten? Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war nicht zu übersehen.
    „Danke“, sagte Antonia, als Brynne ihr ein Glas Saft reichte, und stellte es auf den Tisch, ohne davon zu trinken. Ihre langen Fingernägel hatten die gleiche Farbe wie ihre Lippen. „Miguel ist der Sohn Ihrer Schwester?“, wollte sie wissen, ohne sich lange mit höflichem Small Talk aufzuhalten.
    Brynnes Wachsamkeit gegenüber dieser Frau wuchs. „Nein, meiner Schwägerin“, erklärte sie.
    „Alejandro ist sehr daran gelegen, dass Miguel sich so schnell wie möglich an sein neues Leben gewöhnt“, bemerkte sie, ohne näher auf ihr genaues Verwandtschaftsverhältnis zu Michael einzugehen.
    Brynne fand immer weniger Gefallen an dieser Unterhaltung. „Ja“, sagte sie unverbindlich.
    Antonia hob ihre nackten Schultern. „Deshalb wäre es vermutlich besser, wenn er mehr Zeit mit … seinesgleichen verbringt.“
    Was genau meint sie mit „seinesgleichen“? Spanier und Mallorquiner? Oder affektierte reiche Leute wie sie und ihr Vater und natürlich Alejandro selbst? Sie selbst jedenfalls gehörte weder in die eine noch in die andere Gruppe.
    „Davon hat Alejandro nichts gesagt“, erwiderte sie wahrheitsgemäß. Er hatte deutlich gemacht, dass er sie nicht hier haben wollte, aber nicht aus dem Grund, den Antonia andeutete.
    „Er ist der geborene caballero, wissen Sie“, verriet Antonia ihr mit einem nachsichtigen Lächeln. „Immer ein Gentleman“, fügte sie erklärend hinzu.
    Brynne wusste, was ein caballero war, doch sie hatte Alejandro noch nie für einen gehalten. Obwohl das vielleicht unfair war. Er hielt sich immer an die Regeln der Höflichkeit, die man von ihm erwartete. Er behandelte seine Angestellten respektvoll und erntete dafür ihre Loyalität, wenn nicht sogar ihre Zuneigung. Nur ihr gegenüber schien er sein gutes Benehmen zu vergessen.
    Antonias Schlussfolgerung, dass sie in diesem Haus unerwünscht war, gefiel ihr ganz und gar nicht. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Alejandro offensichtlich mit ihr über dieses Thema gesprochen hatte.
    „Ich bin mir sicher, dass er es mir selbst sagen würde, wenn er an unserer Vereinbarung etwas ändern möchte“, erklärte sie steif. Alejandro hatte ihr von Anfang an gesagt, dass er sie nicht hier haben wollte, aber sie hatte sich dazu entschieden, diesen Wunsch zu ignorieren.
    „Die Umstände sind … ein wenig schwierig, nicht wahr?“, sagte Antonia nach einer kurzen Pause. „Aber ist es nicht viel kultivierter, wenn Frauen unter sich über diese Dinge reden?“, fügte sie liebenswürdig hinzu.
    Brynnes Abneigung gegen diese schöne, aber gehässige Frau wuchs von Sekunde zu Sekunde. Ebenso ihr Zorn über Alejandro, der mit Antonia über die Situation gesprochen haben musste, um sich bei ihr Verstärkung zu holen. Auch wenn er sie nicht heiraten wollte, schien sie doch die Frau an seiner Seite zu sein.
    „Es tut mir leid, Miss Roig. Ich verstehe, dass Sie und Alejandro … befreundet sind“, stieß sie hervor, während sie aufstand. „Aber ich habe nicht vor, mit jemandem, den ich kaum kenne, über so etwas Persönliches zu reden.“ Demonstrativ schaute sie auf Antonia hinunter, als könnte sie sie dadurch zwingen zu gehen.
    Langsam erhob diese sich und strich gelassen das weiße Kleid über den langen Beinen glatt. „Ich habe lediglich versucht … höflich zu sein, Miss Sullivan“, beruhigte sie Brynne kühl. „Wie ich bereits sagte, Alejandro ist viel zu sehr ein Gentleman, um so offen mit Ihnen zu sprechen.“
    Brynne schenkte ihr ein spöttisches Lächeln. „Den Eindruck hatte ich bisher nicht“, widersprach sie. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen? Michael und ich wollen noch einen Spaziergang machen.“
    Antonia betrachtete sie nachdenklich. „Sie müssen vorsichtig sein, wenn Sie in die Sonne gehen, Miss Sullivan“, riet sie im Plauderton. „Bei Ihrem

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