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Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Sehnsucht erwacht auf Mallorca

Titel: Sehnsucht erwacht auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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in einem Vergnügungspark vorstellen.
    „Das hättest du wohl nicht erwartet!“, sagte er leise und hob amüsiert die Augenbrauen, als er sie anschaute. Michael rannte in die Küche, um Maria um ein paar Kekse und etwas Orangensaft zu bitten.
    Nein, das hätte ich nicht gedacht, gab sie im Stillen zu. Sie zögerte, ob sie sich zu ihm an den Tisch beim Pool setzen sollte. Schließlich wollte er sie heute Morgen nicht dabeihaben, und es gab keinen Grund zu der Annahme, dass er es jetzt wollte.
    Was für ein kindischer Gedanke! tadelte sie sich gleich darauf. Ob Alejandro Wert auf ihre Gesellschaft legte oder nicht, er würde sie noch dreieinhalb Wochen ertragen müssen. Sie hatte nicht vor, den Platz zu räumen, sobald er irgendwo auftauchte.
    „Ihr hattet bestimmt einen wunderbaren Tag“, sagte sie unverbindlich, als sie sich einen der Stühle heranzog und Platz nahm. Von dem vielen Herumlaufen taten ihr die Beine etwas weh.
    „Ich habe es genossen, zuzuschauen, wie Miguel seinen Spaß hatte“, erklärte er. „Er ist ein kleiner Junge mit einem sehr charmanten und einnehmenden Wesen.“
    „Ja.“ Brynne nickte. „Das ist er.“
    „Ich weiß sehr wohl, dass Joanna und dein Bruder ihn so erzogen haben“, sagte Alejandro leise. „Und natürlich deine ganze Familie.“
    „Oh, ich glaube, wir haben gar keinen großen Anteil dran“, widersprach sie. Trotzdem errötete sie vor Freude. „Er war schon so, als wir ihn kennenlernten. Ein kleiner glücklicher Junge und überhaupt nicht verzogen.“
    „Joanna war eine gute Mutter.“ Das war eine Feststellung, keine Frage. Das hatte Alejandro erkannt, sobald er Miguel zum ersten Mal gesehen hatte.
    „Die beste“, bestätigte Brynne ohne zu zögern. „Sie schien keine Schwierigkeiten damit zu haben, ihren Job als erfolgreiche Anwältin und die Rolle als Migu… Michaels Mutter unter einen Hut zu bekommen.“
    Joanna war vierundzwanzig gewesen, als Alejandro sie kennengelernt hatte. Sie hatte gerade ihr Studium abgeschlossen und reiste ein Jahr lang um die Welt, ehe sie sich ins Berufsleben stürzte.
    Er nickte. „Sie war sehr zielgerichtet und wusste sehr genau, was sie vom Leben wollte.“ Er verspürte Traurigkeit, wenn nicht sogar Trauer darüber, dass der Unfall all ihre Träume zunichte gemacht hatte. „Ich freue mich, dass sie erfolgreich war.“
    „Ja“, sagte Brynne leise. Dieses Gespräch, unter diesen Umständen, bereitete ihr Unbehagen.
    „Wunderst du dich über mein Interesse an Joannas Leben?“ Alejandro konnte anscheinend ihre Gedanken erraten.
    „Ja, ein wenig“, gab sie zu.
    Alejandro streckte sich wohlig. Offensichtlich hatte der Tag mit Michael ihn entspannt, und ihre Spannungen schienen vorerst vergessen zu sein. „Sie war die Mutter meines Sohnes. Natürlich interessiert es mich, ob sie glücklich war.“
    „Sie und Tom waren sehr glücklich miteinander“, erklärte Brynne ein wenig abwehrend.
    „Das habe ich gemerkt“, sagte er und nickte. „Miguel hat den ganzen Tag über von ‚Mummy‘ und ‚Daddy‘ gesprochen.“
    Brynne wurde sehr still. „Wirklich?“
    „Ja.“ Er sah sie an. „Überrascht dich das?“
    Ja, das tat es. Abgesehen von den Nächten, in denen er weinend aufwachte und nach seinen Eltern verlangte, hatte er seit dem Unfall nie von Joanna und Tom gesprochen oder um sie geweint. Brynne war keine Psychologin, aber es schien, als könnte Michael die Tatsache, dass seine Eltern nicht mehr da waren, vergessen, indem er nicht über sie sprach. Oder glaubte er immer noch, sie würden eines Tages zur Tür hereinkommen?
    Kleine Kinder konnten die Endgültigkeit des Todes nur schwer begreifen, und sie wusste, dass nur die Zeit und ganz viel Liebe dem kleinen Jungen helfen konnten.
    Und dass Alejandro Santiago für ihn da war …
    Als Joanna und Tom heirateten, war Michael vier Jahre alt gewesen, und er hatte immer gewusst, dass Tom nicht sein richtiger Vater war. Es war gut für ihn, dass er jetzt mit seinem Vater über Joanna und Tom sprechen konnte. Vielleicht begann Michael bereits, seine Zuneigung auf ihn zu übertragen?
    „Für ihn bin ich noch ein Fremder“, unterbrach Alejandro das Schweigen, das sich zwischen ihnen ausbreitete. „Vielleicht fällt es ihm deshalb leichter, mit mir darüber zu reden, leichter als mit jemandem, den er kennt. Und – bitte versteh mich nicht falsch – Michael weiß, dass ich nicht gefühlsselig werde, wenn er von Tom und seiner Mutter erzählt.“
    Zum ersten Mal hatte er ihn

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