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Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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müsste mich überschlagen, um jemanden zu seiner Betreuung nach der Schule und während der Ferien zu finden. Stellst du dir das alles so einfach vor?“
    â€žNein, aber diese Sorge bist du nun ja los“, antwortete er. „Für unseren Sohn wird gesorgt. Er hat ja jetzt seinen Vater.“
    â€žDu kannst mich nicht so unter Druck setzen“, verteidigte sie sich weiter. Dabei fiel ihr ein, wie sie unter Martyns rücksichtslosem Verhalten gelitten hatte. Doch Rohan war nicht Martyn!
    â€žUnter Druck?“, wiederholte er überrascht. „Wie das? Wir begehren einander noch genauso wie damals. Willst du das etwa abstreiten?“
    â€žIch durfte nie ich selbst sein, Rohan … verstehst du das denn nicht? Ich hatte sozusagen kein eigenes Ich.“
    Die traurige Feststellung erschütterte ihn. „Hattest du gehofft, Martyn lieben zu können?“, fragte er.
    â€žIch verachtete ihn!“
    â€žWieso?“ Rohan wunderte sich immer mehr. „Was hat er getan? Er war doch immer verrückt nach dir. Warum hast du ihn verachtet? Heraus damit! Ich muss es wissen.“
    Charlotte beugte den Kopf zurück, um Rohan besser ins Gesicht sehen zu können. Dabei fiel ihr das blonde Haar weit über den Rücken. Was sollte sie sagen, wenn sie eine Auseinandersetzung vermeiden wollte?
    â€žMartyn hatte keinen Charakter“, begann sie zögernd. „Seine Mutter hat ihn von klein auf so verwöhnt, dass nichts aus ihm werden konnte. Bitte … wir wollen nicht über ihn sprechen. Er ist tot, und dafür bin ich mitverantwortlich.“
    â€žIch kann nicht glauben, dass du vor Martyn Angst hattest. Er konnte manchmal etwas ruppig sein, aber das hat dich nie gestört. Die anderen Prescotts … na ja.“ Rohan verzog abschätzig die Lippen. „Durch deine Heirat wurdest du ein Mitglied der Familie, aber auf Gordon war doch Verlass?“
    â€žWas vergangen ist, ist vorbei“, sagte sie leise. „Niemand vermag es mehr zu ändern.“
    â€žDu willst also nicht darüber reden?“
    â€žEs gibt nichts mehr zu reden“, beharrte sie. „Wenn ich alles ungeschehen machen könnte, würde ich es tun.“
    â€žDas ergibt keinen Sinn für mich“, stöhnte Rohan. „Wenn du Christopher ernsthaft für Martyns Sohn gehalten hast – und das behauptest du ja –, musst du mit uns beiden geschlafen haben.“
    â€žIch war allein, Rohan.“ Schutzlos. Isoliert. „Du hast den Job in Westaustralien angenommen, weil dir dort viel Geld geboten wurde, aber dadurch warst du den ganzen Sommer fort … fast vier lange Monate. Bitte, Rohan … ich kann nicht mehr dazu sagen. Ich habe dich und mich betrogen. Ich habe mein Leben verpfuscht und bitte nur noch um Schonung. Du hast mir erklärt, was du willst, und ich verstehe dich. Ich kann nur versuchen, einiges wiedergutzumachen.“
    Rohan hob abwehrend die Hand. „Das vermagst du leider nicht, Charlotte. Ich habe Verständnis dafür, dass du weiter ein sorgloses Leben führen wolltest. Nur eins kann ich dir nicht verzeihen … dass du mir meinen Sohn und meiner Mutter ihren Enkel vorenthalten hast. Ja … weine nur. Du hast Grund dazu. Ich bringe dich jetzt nach Hause. Daddy wartet bestimmt schon auf seine Prinzessin.“
    Wie Charlotte befürchtet hatte, erhob ihr Vater schwere Einwände gegen das Wochenende in Sydney.
    â€žDu hast dich schon immer von diesem Costello manipulieren lassen“, polterte er los. „Als ob der Junge irgendeine Macht über dich hätte! Du hast dich nie gegen ihn wehren können.“
    Das musste Charlotte zugeben. Die Seelenverwandtschaft zwischen ihr und Rohan war von Anfang an fast unheimlich gewesen. „Rohan ist kein Junge mehr“, entgegnete sie heftig, „und ich selbst bin auch kein Kind mehr. Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt und möchte mein eigenes Leben führen.“
    â€žAber nicht mit Costello.“ Vivian Marsdon schüttelte heftig den Kopf. „Auf keinen Fall mit dem. Schon die Vorstellung ist unerhört. Was würde deine Mutter dazu sagen?“
    â€žWelche meinst du denn?“, fragte Charlotte gequält. „Von der, die mich und meinen kleinen Sohn so liebevoll hegt und pflegt? Mum hat uns im Stich gelassen, Dad. Es ist mir mehr als gleichgültig, was sie denkt.“
    â€žDas glaube ich dir nicht“, widersprach ihr Vater.

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