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Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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„Über meinen Tod wärst du hinweggekommen … wahrscheinlich sehr schnell. Lass bitte meinen Arm los.“
    Ihre Mutter war vernünftig genug, der Aufforderung nachzukommen. „Ich habe gerade erst erfahren, dass Rohan neuer Besitzer von Riverbend ist“, sagte sie. Nach ihrem Ton zu schließen, fand sie das unerhört.
    Charlotte bemerkte, dass sie von einigen Umstehenden beobachtet wurden, und ging einige Schritte zur Seite. Der Wind, der vom Hafen herüberwehte, fing sich in ihrem langen blonden Haar und im Rock ihres eleganten weißen Chiffonkleids.
    â€žSprich etwas leiser“, bat sie ihre Mutter, die ihr wohl oder übel gefolgt war. „Du hast eine tragende Stimme.“
    â€žIch würde mir am liebsten die Seele aus dem Leib schreien.“ Barbara Reiner kämpfte sichtlich um ihre Fassung. „Du bist wieder mit ihm zusammen, nicht wahr? Sein Liebchen … wie eh und je. Deinen Vater kannst du hinters Licht führen, Charlotte, aber mich nicht. Ich hatte schon immer meine Zweifel, dass Christopher Martyns Sohn ist. Was für eine schreiende Ungerechtigkeit! Hat er jemals erfahren, wie sehr du ihn betrogen hast?“
    â€žNein … niemals!“ Auch Charlottes Erregung nahm zu. „Es mag ein Schock für dich sein, aber als ich Martyn heiratete, glaubte ich, das Kind sei von ihm.“
    â€žFür wie blöd hältst du mich eigentlich?“ Barbara lachte verächtlich. „Du hast nicht den Mann, sondern sein Geld geheiratet. In gewisser Weise verstehe ich das sogar. Man kann nicht nur von Liebe leben … oder von dem, was die Leute dafür halten. Bei dir und Rohan war es nur Lust.“
    â€žLust?“ Charlotte bezwang ihren Zorn. „Was soll bloß aus dir werden, Mum? Du bist ein Fall für den Psychiater.“
    Trotz des Halbdunkels war zu erkennen, dass Barbara errötete. „Übertreib es nicht“, warnte sie ihre Tochter. „Was wäre geschehen, wenn Martyn überlebt hätte? Wenn du ehrlich bist, hast du beide hintergangen. Unglaublich! Daddys unschuldiger blonder Engel hat mit zwei Männern zugleich geschlafen. Man kann sich nur wundern!“
    â€žWundere dich, so viel du willst.“ Charlotte fröstelte plötzlich trotz der lauen Nachtluft. „Ich habe nicht mit Martyn geschlafen, Mum … er hat mich mit Gewalt genommen.“ Es war nur der Erregung zuzuschreiben, dass sie ihr wohlbehütetes Geheimnis preisgab.
    Ihre Mutter wich mit schallendem Gelächter zurück. „Das … glaube … ich … nicht!“
    â€žWarum nicht? Du bist doch so schlau.“ Charlotte war der Verzweiflung nah. Wie hatte sie sich so weit vergessen können? „Ich bat Martyn aufzuhören, aber er wollte nicht … konnte nicht mehr. Von da an bestimmte er mein Leben, und ich musste mich fügen.“
    â€žWas hättest du sonst auch tun sollen?“ Barbara trat angewidert noch einen Schritt zurück. „Martyn hat dich aufrichtig geliebt, du albernes Ding! Für mich steht fest, dass du ihn verführt hast. Weißt du, was du bist?“
    â€žSag es mir, Mum.“ Charlotte empfand nichts mehr. Ihr war, als hätte es so etwas wie Liebe zwischen Mutter und Tochter nie gegeben.
    â€žCharlotte?“ Rohan war unbemerkt näher gekommen.
    â€žWag es nicht, ihn in die Sache hineinzuziehen“, warnte Charlotte ihre Mutter.
    Barbara warf den Kopf zurück. „Das kann und werde ich tun!“
    â€žGuten Abend, Mrs Reiner.“
    Als wäre er der Teufel persönlich, fuhr Charlottes Mutter auf ihn los. „Ihr beide verdient einander, wisst ihr das? Haltet ihr mich vielleicht für schwachsinnig?“
    â€žIm Gegenteil, Mrs Reiner“, antwortete Rohan gelassen. „Nur warum benehmen Sie sich dann so? Sie möchten doch bestimmt keine öffentliche Szene riskieren. Sie haben schließlich noch einen Ruf zu verlieren.“
    â€žBleiben Sie gefälligst höflich … Costello!“ Es klang, als spräche Barbara mit ihrem Stallknecht.
    â€žGern, wenn Sie sich auch so benehmen, Mrs Reiner.“ Rohan nahm Charlottes Arm. Nie war ihm so klar gewesen, wie sehr sie in all den Jahren unter ihrer Mutter gelitten hatte. „Für heute sagen wir Gute Nacht. Sie haben Charlotte mal wieder die Hölle heißgemacht, aber das ist ja nichts Neues.“
    Charlottes Mutter starrte ihn feindselig an. Sie registrierte seine

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