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Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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ein Schock für uns alle.“
    Sir Malcolm warf einen Blick über Charlottes Schulter. „Schade … ein bisschen zu früh, aber mein Chauffeur winkt mir. Es war ein gelungener Abend, nicht wahr? Umso mehr, als wir uns getroffen haben.“ Er küsste Charlotte zum Abschied. „Ich habe bemerkt, mit wem Sie heute Abend hier waren, mein Kind. Rohan Costello hat sich schnell einen Namen gemacht. Vergessen Sie nicht, Ihren Vater von mir zu grüßen. Er soll mich anrufen. Wir könnten uns mal wieder im Klub zum Essen treffen.“
    â€žIch werde daran denken, Sir Malcolm.“ Charlotte lächelte, obwohl sie insgeheim zitterte. Ihre Mutter war hier und hatte sie höchstwahrscheinlich mit Rohan gesehen! Zu dumm von ihr, nicht damit zu rechnen. Viele Leute aus Melbourne waren zu dieser besonderen Veranstaltung nach Sydney gekommen.
    Um nicht länger aufzufallen, mischte Charlotte sich unter die Gäste, die zu einem der Ausgänge drängten. Rohan würde ihr sicher bald folgen. Draußen fuhr eine Limousine nach der anderen vor, um ihre Besitzer aufzunehmen. Grelles Scheinwerferlicht streifte die bunten Abendkleider und den Brillantschmuck der Damen.
    Charlotte wollte gerade stehen bleiben, um Rohan nicht aus den Augen zu verlieren, als sie von hinten am Arm gefasst wurde.
    â€žEinen Augenblick, Charlotte.“
    Sie drehte sich um und stand ihrer Mutter gegenüber. Ich habe Angst vor ihr, dachte sie. Angst vor meiner eigenen Mutter, vor der verbitterten, nur noch in der Vergangenheit lebenden Frau, zu der sie geworden ist.
    Am liebsten wäre sie weggerannt, aber sie wusste, dass sie auch diese Prüfung bestehen musste.
    â€žGuten Abend, Mum“, sagte sie höflich. „Bist du mit Kurt hier?“ Kurt Reiner war ein echter Gentleman, der sehr viel Geld besaß.
    â€žLass Kurt aus dem Spiel!“, fuhr Barbara sie an. Ihr einst ebenmäßig schönes Gesicht hatte im Lauf der Zeit einen grämlichen, missmutigen Ausdruck angenommen. „Irgendwo treibt er sich herum … wo, interessiert mich im Moment nicht.“
    â€žIch habe dich nicht bemerkt“, fuhr Charlotte fort. „Es waren so viele Menschen da. Sir Malcolm Fielding machte mich auf dich aufmerksam. Du siehst fabelhaft aus.“
    Barbara Reiner trug ein schwarzes Spitzenkleid von einem Pariser Couturier, dazu eine zweireihige Perlenkette und große Perlohrringe.
    â€žUnd du trägst die Smaragde!“ Der Gesichtsausdruck ihrer Mutter verriet deutlich, wie sehr sie ihre Tochter um diesen außergewöhnlichen Schmuck beneidete.
    â€žEs war Dads Wunsch, dass ich sie trage.“
    â€žO ja … natürlich. Er hat dich immer verwöhnt.“ Barbara Reiners Blick fiel auf Rohan, der den Premierminister und seine Frau zum Wagen begleitete. „Ist das etwa Rohan Costello?“ Wut verzerrte ihre sonst so beherrschten Gesichtszüge.
    â€žWarum fragst du, obwohl du es schon weißt?“ Charlotte hatte sich wieder vollständig unter Kontrolle. „Du hast ihn doch sofort erkannt. Keiner sieht aus wie er. Auch seine ungewöhnlich großzügige Spende kann dir nicht entgangen sein.“
    â€žEr hat es also zu etwas gebracht. Er darf leben … im Gegensatz zu meinem armen Jungen.“
    â€žImmer nur Mattie … Mattie“, seufzte Charlotte. Für ihre Mutter gab es kein anderes Gesprächsthema. „Es wird Zeit, dass du dich mal mit etwas anderem beschäftigst, Mum. Mattie würde sich das bestimmt wünschen.“
    Barbara Reiner hob die Hand, als wollte sie ihre Tochter schlagen. „Wag es nicht noch einmal, mir vorzuschreiben, wie ich leben soll!“, herrschte sie Charlotte an. „Ich werde bis zum letzten Atemzug um meinen Sohn trauern. Der Schmerz hört nie auf.“
    â€žDas verstehe ich ja“, versuchte Charlotte sie zu besänftigen. „Dad und ich trauern auch … aber anders. Wir haben Mattie genauso geliebt.“
    â€žNiemand leidet so wie eine Mutter“, entgegnete Barbara Reiner. „Stell dir vor, du hättest deinen Jungen verloren. So etwas ist der schwerste Schicksalsschlag für eine Frau.“
    â€žDas brauchst du mir nicht zu sagen, Mum. Ich liebe Christopher über alles. Andererseits habe ich nicht vergessen, dass du mir einmal gestanden hast, du hättest lieber Mattie als mich behalten. Hast du das jemals bereut?“ Charlotte schüttelte traurig den Kopf.

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