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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Carey
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jedesmal, wenn sie einander begegnet waren, tiefe Spuren in ihrem Herzen hinterlassen hatte.
    Jack Forsyth McGarry Kelleher, den sie liebte und der jetzt ihr Ehemann war.
    Fühlte auch er die leidenschaftliche Intensität, die er in ihr entfacht hatte, oder war alles nur gespielt - um Richter Weisberg und durch ihn seinen Kollegen Barnes davon zu überzeugen, dass sie aus Liebe heirateten?
    Was musste Rosemary denken?
    Mit brennenden Wangen senkte Liz den Blick. Falls der Richter etwas ahnte, so sprach er es nicht aus. Statt dessen schüttelte er ihnen die Hand und wünschte ihnen alles Gute.
    „Ich muss mich jetzt verabschieden", sagte er und brachte sie zur Tür. „Wie ich Jack bereits erklärte, habe ich jetzt eine wichtige Anhörung."
    Jack bedankte sich noch einmal dafür, dass der Richter sie so kurzfristig getraut hatte. Auf dem Flur schlug er vor, gemeinsam essen zu gehen.
    Die beiden Sekretärinnen lehnten ab, da sie ihre Mittagspause zum Einkaufen nutzen wollten.
    „Ich habe eine Idee", sagte Rosemary. „Gehen wir doch ins Green Tree. Das hat eine schöne Atmosphäre, und das Essen ist großartig."
    Kurz darauf saß Liz neben Jack im Restaurant und versuchte vergeblich, ihr Curryhühnchen zu genießen. Sie schmeckte kaum etwas und war so nervös, dass sie Mühe hatte, dem Gespräch zu folgen. Als sie sich etwa eine Stunde später von Rosemary verabschiedeten, war sie ungewöhnlich still.
    Jacks Mutter fuhr in ihrem Cadillac davon, und er brach das angespannte Schweigen, das seit der Trauung zwischen Liz und ihm herrschte. „Wenn es dir nichts ausmacht, fahre ich hinter dir her. Dann kannst du deinen Wagen bei dir zu Hause lassen, und wir fahren in meinem zu mir ins Büro."
    Liz warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Wieso zu dir ins Büro?
    Die Farm ist nur ein paar Minuten ..."
    „Ich möchte einen Brief an die Adoptionsvermittlung diktieren.
    Und ein kurzes Schreiben an Richter Barnes. Meine Sekretärin wird beides tippen, und wir können es dann zusammen durchgehen und unterschreiben."
    Trotz ihres neuen Rings und eines Kusses, der ihr tief unter die Haut gegangen war, wusste Liz, dass diese Heirat nur einem einzigen Zweck diente. Sie musste sich daran gewöhnen. „Okay", gab sie nach. „Das macht Sinn."
    Vor ihrem Reihenhaus ließ Jack sich die Schlüssel geben und lud ihr Gepäck in seinen Wagen, in dem sich bereits ein kleiner, männlich wirkender Koffer befand. Noch neugieriger als das machte es sie, dass er sie daran hinderte, ihr Anstecksträußchen abzunehmen.
    „Was spielt es denn für eine Rolle, ob ich es trage oder nicht?"
    fragte sie auf der Fahrt zu seinem Büro in der Nähe des Dupont Circle. „Wir sind wohl kaum das typische frischgebackene Ehepaar."
    Sein Blick war nicht zu deuten. „Ich möchte aber, dass wir so aussehen."
    Die hochgezogenen Augenbrauen der Sekretärin verrieten Liz, dass Jack ihr nichts von der Heirat erzählt hatte. Die grauhaarige, mütterliche Frau kannte Liz flüchtig und wusste, dass sie nicht nur die Schwester seiner verstorbenen Frau, sondern auch Jacks Gegnerin in mehreren Sorgerechtsverfahren gewesen war. „Wie ich sehe, haben Sie sich mit dem Feind eingelassen", sagte sie zu ihm und lächelte Liz freundlich, aber verwirrt zu. „In der Zwischenzeit hat das Telefon fast ununterbrochen geläutet."
    „Sie werden mich auch weiterhin vertreten müssen, Frances. Liz und ich haben gerade geheiratet und wollen das Wochenende an der Küste verbringen", erwiderte Jack, und seine Offenheit ließ Liz erblassen. „Aber die nächste halbe Stunde sind wir noch im Büro. Könnten Sie uns Kassies Akte bringen? Wenn wir fertig sind, können Sie etwas für uns schreiben."

4. KAPITEL
    So etwas wie Flitterwochen hatte Liz nicht erwartet. Um ihre
    „Ehe" nicht gleich mit einem Streit beginnen zu lassen, beschloss sie, Jack sein geschäftsmäßiges Verhalten zu verzeihen und sich selbst ebenso vernünftig zu benehmen. Sie setzte sich mit ihm an den Konferenztisch in seinem Büro und schlug ein paar Änderungen vor, als er ihr seine Entwürfe der beiden Schreiben vorlas.
    „Du bist ziemlich still", sagte Jack, als sie fertig waren. „Den ganzen Tag schon. Dir ist doch nicht peinlich, was wir tun? Oder belastet es dich, dass wir dem Richter etwas vormachen?"
    Liz schüttelte den Kopf. „Nein."
    „Was ist es denn?"
    „Ich halte das, was wir tun, für moralisch gerechtfertigt, auch wenn es juristisch gesehen unverzeihlich ist", antwortete sie.
    „Kassie gehört zu

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