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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Carey
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Tränen vermischten sich mit Kassies, als sie ihre Nichte auf den Arm nahm. „Du hast schlecht geträumt, das ist alles. Deine Tante Liz ist bei dir. Niemand wird dir etwas tun."
    Als Rosemary ins Kinderzimmer kam, hatte Kassie sich bereits beruhigt.
    Ihr rabenschwarzes seidiges Haar war vorsichtig
    getrocknet und die Windel gewechselt worden. Liz saß mit ihr im Schaukelstuhl. Dem kleinen Mädchen fielen die Augen zu.
    Liz legte einen Finger an die Lippen und brachte ihre Nichte wieder zu Bett. Kassie protestierte nicht, sondern lächelte glücklich, als sie von ihrer Tante einen Gutenacht-Kuss auf die Stirn bekam. Liz führte Rosemary ins Nebenzimmer, wo sie sich leise unterhalten konnten.
    „Ich möchte dir sagen, dass ich das, was deine Mutter gesagt hat, unmöglich finde", erklärte Jacks Mutter aufgebracht. „Jack hat sie dazu gebracht, zuzugeben, dass ihre Äußerung vollkommen grundlos war. Aber ich bezweifle, dass sie sich entschuldigen wird."
    Rosemarys Unterstützung bedeutete Liz sehr viel. „Das macht nichts. Ich bin daran gewöhnt. Im Grunde ihres Herzen weiß Mom, dass ihr Verdacht unbegründet ist. Jedenfalls hoffe ich das.
    Es ist nur so, dass sie sich immer sehr um Sharon gesorgt hat."
    Dass Sharon Patsys Lieblingstochter gewesen war, war Rosemary offenbar nicht neu. „Es ist eine Schande, wie sie dich behandelt!"
    „Hat Jack Mom und Dad davon überzeugen können, dass unser Plan die einzige Chance ist, Kassie zu behalten?" fragte Liz.
    „Denn wenn nicht, und durch sie die Wahrheit herauskommt..."
    „Ich würde mir keine Sorgen machen. Kassie ist ihr einziges Enkelkind, und in ihr lebt Sharon weiter. Darauf hat Jack mit aller Deutlichkeit hingewiesen", berichtete Rosemary.
    „Gut. Dann ist ja alles geklärt." Liz schwieg einen Moment.
    „Ich schätze, jetzt kann ich mich unten wieder blicken lassen, was?"
    Rosemarys Augen funkelten belustigt. „Nur wenn du bewaffnet bist", scherzte sie lachend. „Ich möchte dir sagen, dass ich das Opfer, dass du für meinen Sohn und meine Enkelin bringst, sehr schätze. Ich hoffe nur, dass du es nicht bereuen musst."
    Was immer die Folgen für sie sein mochten, Liz fand, dass ihre kleine Nichte jedes Risiko wert war. Sie erklärte Jacks Mutter, wie schwer es ihr fallen würde, Kassie wieder zu verlassen, nachdem sie sechs Monate lang ihre Mutter gewesen war. „Aber wenn ich nicht tue, was Jack vorschlägt, werde ich sie vielleicht nie wiedersehen."
    Als sie unten ankamen, hatte die Situation sich ein wenig entspannt. Dennoch war Liz froh, als Frank und Patsy bald darauf gingen. Auch Rosemary verabschiedete sich wenig später.
    Da Kassie schlief und Eloise und Mrs. Rivers frei hatten, waren Liz und Jack allein. Ich werde mich umstellen müssen, dachte sie. Wenn sie mit Jack zusammenlebte, wurde sie nicht in Unterwäsche herumlaufen können, wie sie es zu Hause tat. Sie würde viel ordentlicher sein müssen als sonst. Vielleicht sollte sie sich jeden Tag Arbeit aus der Kanzlei mitbringen, um sich abzulenken.
    „Wir haben es geschafft!" rief Jack erleichtert, als Rosemarys Rücklichter verschwanden. „Patsy war ein harter Brocken, ganz wie du vorhergesagt hast. Aber selbst sie musste einsehen, dass wir recht haben. Was hältst du davon, wenn wir mit dem restlichen Wein unseren Erfolg feiern? Ein paar Gläser müssten noch in der Flasche sein."
    Nach dem, was ihre Mutter gesagt hatte, hätte es Liz ein ungutes Gefühl bereitet, jetzt die Füße hochzulegen und es sich mit Sharons Witwer gemütlich zu machen. „Ich möchte nur ein Glas. Vorausgesetzt, wir trinken den Wein, während wir aufräumen", sagte sie. „Aber danach muss ich heim. Ich habe morgen früh um acht eine Besprechung."
    Jack schlug vor, das Aufräumen Mrs. Rivers zu überlassen, doch Liz wollte nichts davon hören. Was nützte der Haushälterin ein freier Abend, wenn sie am nächsten Morgen doppelte Arbeit leisten musste? Seite an Seite stellten sie die Reste in den Kühlschrank und das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine.
    Als sie zu laufen begann, stellte Liz sich vor, sie hätte damals vor fünf Jahren Jack nicht Sharon überlassen.
    Hätten sie es geschafft, nicht dauernd zu streiten, wäre es eine gute Beziehung geworden. Das Leben, das sie Kassies wegen führen wollten, würde nichts als eine Illusion sein. In sechs Monaten würde alles vorüber sein. Jack würde Sharons Tod verwinden, bald eine andere Frau kennenlernen und sich in sie verlieben. Liz würde wieder in den

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