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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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heftig den Kopf schüttelt, dass ihre Locken fliegen.
    „Allenbach.“ Soll er doch glauben, sie habe seine Nummer gelöscht. „Hey, ich bin’s“, kommt durch die Leitung. „Janosch“, schiebt er vorsichtshalber hinterher. Es ist seltsam, seine Stimme zu hören. Wie ein Lied, das mit einer Erinnerung verbunden ist und alte Gefühle hervorlockt. Als wäre es lange her . Dabei sind es erst zweieinhalb Monate, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hat. Damals im ‚Unter Wasser’. Mit dieser kleinen üppigen Blondine. Miranda.
    „Hey“, sagt sie ruhig, als würde sie jeden Tag miteinander telefonieren. Es hat eine Zeit gegeben, da war das tatsächlich der Fall gewesen.
    „Wie geht’s?“, will er wissen.
    „Ganz gut und dir?“ Was willst du , fragt sie sich. „Auch, eigentlich ...“ Komm schon, rück mit der Sprache raus. Aber er hat vor, erst einmal eine weitere Frage zu stellen. „Was machst du so?“, will er jetzt wissen.
    „Ich trinke Kaffee mit Mascha. Ansonsten arbeite ich viel.“ Sie ist in den letzten paar Wochen nicht viel aus dem Haus gekommen. Sie ist dabei, das Booklet für Eliot definitiv zu zeichnen und zu gestalten. Und sie ist mitten in der heissen Phase. Bis Ende März muss sie fertig sein und es fehlen noch jede Menge Illustrationen. Ganz zu schweigen von der ganzen Schriftsetzung. Sie unterdrückt einen Seufzer beim Gedanken an den Abgabetermin. Er scheint ständig wie ein riesiges Warnschild über ihrem Kopf zu schweben.
    „Ich hab gerade das ‚Rock’n’Roll Star’ gesehen.“ Janoschs Stimme holt sie zurück in die warme Gemütlichkeit des Cafés. Aha. Wir nähern uns dem Kern der Sache. „Ah“, macht sie unbestimmt. „Ja. Die Fotos sind der Hammer!“ Das haben alle gesagt, die sie gesehen haben. Alys findet immer noch, dass die Frau auf den Bildern nicht nach ihr aussieht. Trotzdem wird sie die Bilder auf Fotopapier ausdrucken und rahmen. Irgendwo aufhängen, wo nur sie sie zu Gesicht bekommt. Über meinem Bett zum Beispiel.
    „Du siehst unglaublich darauf aus“, sagt er jetzt.
     
    „Danke“, sagt sie schlicht. „Make-up und Photoshop, du weisst schon“.
    „Hör zu, eigentlich wollte ich fragen ...“ Er zögert. Sie drückt das Handy stärker ans Ohr. Es ist laut im Café. „Gehen wir mal einen Kaffee trinken? Ich möchte dich gerne mal wieder sehen.“ Sie sieht, wie Mascha zu erraten versucht, was er sagt. Ihr Gesichtsausdruck ist dermassen gespannt, das Alys fast lachen muss.
    „Ich hab ziemlich viel um die Ohren ...“, sagt sie gedehnt.
    „Ja, das ist mir klar. Ich würde einfach gerne mal wieder mit dir reden. Wissen, wie’s dir geht und so.“
    „Freundschaftlich oder als Date?“, fragt sie knapp. Ich hab keine Lust auf Spielchen, Jano. Keine Lust, etwas aufzuwärmen, was von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Einen Augenblick herrscht Schweigen am anderen Ende der Leitung. „Freundschaftlich, denke ich.“ Er klingt etwas verwirrt. Sie überlegt hin und her. Was ist schon dabei? „OK“, sagt sie dann. „Am Freitagabend? Um 20 Uhr im ‚Spektakulär’?“
    „Klasse. Ich werde mich benehmen, versprochen.“ Sie muss jetzt doch lachen. Er zögert. Sie erahnt die Frage schon bevor sie kommt: „Gibt es denn jemanden, der etwas gegen ein Date hätte?“
    „Nein. Ich bin immer noch Single...“
    „Ah OK. Ich übrigens auch immer noch ... Single, meine ich. Bis Freitag. Ich freue mich.“
    „Bye.“
    „Tschüss“, sagt er und legt auf.
    „Er will mit dir Kaffee trinken gehen?“ Mascha klingt entrüstet. Alys nickt. „Aha. Lass mich raten, er hat die Fotos gesehen.“ Mascha wedelt mit dem Magazin als wolle sie Fliegen verscheuen. Gerade vorher hatten sie es zusammen studiert. Es ist erst vor ein paar Tagen erschienen. Alys nickt wieder. „Wie durchschaubar“, spottet Mascha. „Er hat die heissen Bilder von dir gesehen und jetzt will er wieder mit dir ins Bett.“
    Alys zuckt mit den Schultern. „Vielleicht. Gegen einen Kaffee spricht eigentlich nichts. Und alles andere kann er eh vergessen.“
    „Männer“, sagt Mascha nur. „Apropos. Weisst du aus wem ich zurzeit überhaupt nicht schlau werde? Ich hab seit Silvester diverse Male versucht, Frederic zu erreichen. Er hat nie zurückgerufen. Und als ich ihn endlich mal an der Strippe hatte, hat er mich vertröstet. Er habe gerade keine Zeit, mich zu treffen. Er werde sich melden, wenn es besser aussieht.“ Sie sieht ein bisschen empört aus. Vielleicht auch erstaunt. Es ist etwas

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