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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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sieht aus, als frage sie sich, was er denkt. „Möchtest du die Entwürfe sehen?“ Sie schiebt ihm die Pralinenschachtel entgegen. Er nimmt eine – braune Schokolade mit einer Haselnuss drin. Lecker.
    „Sehr gerne. Aber ich wollte erst noch etwas mit dir besprechen, darum bin ich eigentlich hier ...“ Jetzt sieht sie irgendwie besorgt aus. „Keine Angst, es ist nichts Schlimmes, ich bin vollauf zufrieden mit unserer Zusammenarbeit.“ Erleichterung macht sich auf ihrem Gesicht breit. Ab und zu kann man in ihrem Gesicht lesen wie in einem offenen Buch, aber diese Momente sind rar.
    Er greift nach seiner Umhängetasche und holt das Magazin heraus, das er für sie eingepackt hat. „Kennst du das?“ Sie betrachtet das Hochglanzcover, diesen Monat zieren es Jessie J und James Morrison anlässlich ihrer erfolgreichen Kollaboration mit dem Song ‚Up’. „Das ‚Rock’n’Roll Star’ ... Ja, ich nehme es meistens im Secret mit, sie organisieren ja auch die Party dort ...“
    „Genau. Sie haben mich vorgestern angerufen. Sie wollen das Heft einer Auffrischungskur unterziehen, wie sie es nennen. Es wird dafür mit einem anderen Heft zusammengelegt, es heisst ’Belle’.“
    „Das ist dieses Gratismagazin, das vor allem auf junge Frauen abzielt, es kommt immer am Freitag raus ...“
    „Genau das. Mode, Filme, Stars, Serien und die neueste Musik ...“
    „Stimmt. Die Magazine werden also zusammengelegt?“
    „Ja, das ‚Rock’n’Roll Star’ war bisher ziemlich alternativ unterwegs, sie haben das schon etwas anzupassen versucht“, er deutet auf das Cover mit James Morrison und Jessie J. „Aber indem sie es mit dem ‚Belle’ zusammenlegen, erhoffen sie sich mehr weibliche Leser und eine gewisse Verjüngung. Der Hauptfokus soll immer noch auf der Musik liegen, aber es soll auch mehr Platz für andere Themen haben: Mode, Style und so weiter ... Im März findet im ‚Secret’ die grosse Lancierungsparty statt, mit rotem Teppich und allem was dazu gehört. All die Seriensternchen und Cervelatpromis, die unser Land zu bieten hat.“
    Er verzieht ein wenig das Gesicht und merkt ihrem Blick an, dass sie sich fragt, was das Ganze mit ihr zu tun hat. „Auf jeden Fall spielen wir an diesem Abend im ‚Secret’ als Hauptact“.
    „Das ist grossartig, Eliot, gratuliere!“ Sie klingt begeistert: „Das ist doch eine ziemlich grosse Sache.“
    „Ja, wahrscheinlich schon. Auf jeden Fall wollen sie das neue Heft auch etwas nationaler ausrichten, etwas weniger internationale Stars, etwas mehr hiesige Musiker. In der Februar-Ausgabe wollen sie die Party promoten. Darum haben sie mich auch angerufen.“
    „Du kommst ins Heft?“ Er nickt. „Sie wollen ein Interview mit mir drucken. Dazu sind sie auf die grossartige Idee gekommen, eine Mode-Fotostrecke zu machen. Als wäre ich Model und nicht Musiker ...“
     
    *
     
    Beim letzten Satz sieht er ein wenig gequält aus. Unwillkürlich muss Alys lächeln. Ich glaube, du eignest dich durchaus als Model und du hast wahrscheinlich mehr Persönlichkeit als die meisten davon. „Deine Fans werden es zu schätzen wissen. Du wirst über unzähligen Betten hängen und vor dem Einschlafen liebevoll bis anbetend betrachtet werden“.
    „Oh Gott“, macht er nur. Sie lacht. „Ich finde es super. Das ist tolle Gelegenheit für dich und die Band.“ Eliot betrachtet sie eine Weile und nimmt sich noch eine Praline. „Vielleicht“, sagt er dann.
    „Du hast hoffentlich zugesagt?“ Er lässt sich die Praline auf der Zunge zergehen. „Ja, hab ich. Unter der Bedingung, dass Irina das Styling machen kann. Das ist ein toller Auftrag für sie. Sie ist Stylistin, das weisst du vielleicht gar noch nicht ...“ Doch, ich weiss es, aber sie sagt nichts, er muss ja nicht wissen, dass Mascha und sie über Irina und ihn gesprochen haben. „Das klingt doch klasse, dann bist du in den besten Händen.“
    Eliot nickt. „Die Redaktion hat sich entschieden, das Shooting unter das Motto ‚James Bond’ zu stellen. Es ist auch das Thema der Party. Kreativ, nicht wahr?“ Sie hört den Sarkasmus in seiner Stimme und grinst. „Nicht wirklich, nein.“
    „Eben“, sagt er. „Ich habe versucht, ihnen einen etwas kreativeren Approach ans Herz zu legen, ohne Erfolg. Irina hat sie dann überzeugt, dass wir das Ganze an die ersten Bond-Filme mit Sean Connery anlehnen. Sie findet, das passt zu meinem Look ...“ Das sieht sie allerdings richtig. „Das finde ich auch. Die Fünfziger und Sechziger

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