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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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anderen Männern auch nicht darüber beklagen, dass er zu wenig Sex bekommt. Irina ist eine sinnliche Frau.
    Seine Finger ertasten jetzt etwas, ein Strumpfband? Die Strümpfe enden im oberen Drittel ihres Oberschenkels, weiter oben folgt nackte Haut, warm unter seinen Fingern. Dann erhaschen seine Finger noch etwas, ein schmales Band, eine Naht. Sie trägt Strapse. Er legt die Hand in die Biegung ihrer Taille. Der Geruch ihres Haars findet seine Nase, sie riecht nach Honig und Rosen. Ihre Wimpern liegen lang und dicht auf den Wangen, die Wimpern, die sie Lilli vererbt hat. Ihr Mund ist ein klein wenig geöffnet, er kann ihren Atem auf seinem Gesicht fühlen. Er beugt sich über sie und küsst sie. Dann flattern ihre Wimpern.
    „Eli“, murmelt sie unter seinen Lippen und ihre schlaftrunkene Stimme gibt ihm fast den Rest. „Liebling“, flüstert er und küsst sie wieder. Sie küsst ihn zurück, dann stemmt sie sich auf. „Wie spät ist es?“ Flüchtig denkt er, dass er es besser nicht erwähnt, weil er einiges später dran ist als er ihr versprochen hatte. Wie sooft in letzter Zeit. „Ich weiss nicht“, lügt er also. Er setzt sich neben sie aufs Sofa und zieht sie mit einer raschen Bewegung auf seinen Schoss. „Eli“, protestiert sie halbherzig, aber immerhin ist die Uhrzeit vergessen. Er lächelt sie an und ihr Blick wird weich. „Du kannst einen Mann nicht so empfangen und dann erwarten, dass er sich an etwas so Profanes wie die Uhrzeit erinnert ...“ Er betont das kleine Wörtchen ‚so’ und lässt seine Hand über ihren Rücken gleiten, die Seide raschelt unter seiner Berührung.
    Das entlockt ihr ein Lachen, sie legt ihren Kopf an seine Schulter und blickt mit ihren himmelblauen Augen zu ihm auf. „Du meinst die Verführungsaktion? Die ist gründlich daneben gegangen, schliesslich bin ich eingeschlafen. Nicht sehr Femme Fatale.“
    Er grinst und küsst sie. Sie seufzt unter seinen Lippen. Er liebt diese kleinen Geräusche, die sie macht. „Ich brauche keine Femme Fatale“, murmelt er als sich ihre Lippen trennen. „Ich brauche nur dich ...“ Statt einer Antwort küsst sie seinen Hals. Sein Atem beschleunigt sich und sie lächelt; Schalk in den Augen. „Deine Strümpfe sind allerdings ziemlich Femme Fatale.“ Er legt eine Hand wieder auf ihren Oberschenkel. „Du hast sie also schon entdeckt?“
    „Oh ja ...“
    „Warte nur, bis du den Rest gesehen hast ...“, wispert sie. Die zwei Worte lassen das Blut in seinen Adern tanzen, oder vielleicht ist es auch ihr Blick. „Den Rest?“, murmelt er, die Spannung noch etwas auskosten. Seine Hände finden bereits den Knoten des Gürtels des Morgenmantels. „Ich war doch heute im TFC mit Alys Allenbach und – sagen wir es mal so – ich habe nicht nur für sie etwas gefunden.“
    Stimmt, heute war der Stylingtermin. Dann fällt ihm ein, dass er morgen Alys anrufen will wegen dem Termin des Shootings, und um zu fragen, wie weit sie mit den Entwürfen ist. Irinas Mund auf seinem lässt ihn das schnell vergessen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, löst er den Knoten. Sie war gnädig und hat ihn nur pro Forma zugezogen. Er schiebt den Morgenmantel auseinander und öffnet die Augen. „Wow“, entfährt ihm. Die Unterwäsche ist knapp und aus schwarzer und cremefarbener Spitze. Ihre Haut schimmert verlockend.
    Irina grinst ob den grossen Augen, die er macht. Der Schlaf ist aus ihren Augen verschwunden und hat etwas anderem Platz gemacht. Ihre Finger finden die Knöpfe seines Hemds. Ihre Finger sind schnell und geschickt. Keine Worte mehr nötig. Er hebt sie schwungvoll hoch, wirft sie sich halb über die Schulter, sie lacht atemlos und hält sich an ihm fest. Es ist nicht weit bis ins Schlafzimmer.
     
    *
     
    Mitten in der Nacht wacht er auf. Irina schläft, halb auf ihm, ein Bein immer noch um seine Hüfte geschlungen. Der Geruch nach Sex hängt noch im Raum, irgendwie scharf, irgendwie süsslich, die Luft ist abgestanden, sie hatten in der Hitze des Moments vergessen, das Fenster einen Spalt zu öffnen. Sie schlafen immer mit offenem Fenster, ausser es ist draussen deutlich unter null. Vielleicht pocht deshalb Kopfschmerz hinter seinen Schläfen. Vielleicht ist aber auch der billige Wein von der Tankstelle nahe dem Studio schuld, den Schlagzeuger Raoul und Marlen im Studio geöffnet hatten und von dem sie ihm aufgedrängt hatten. Daher kommt vielleicht auch das pelzige Gefühl im Mund.
    Er verzieht das Gesicht, die Kopfschmerzen sind ziemlich stark;

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