Sei dennoch unverzagt: Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf (German Edition)
würden überschüttet werden.
JS Aber für Recherchen wäre das doch gut!
CW Wofür soll ich denn recherchieren?
JS Na, für Manuskripte?
CW Da rufe ich dich oder Tinka an.
Es geht nun um die Planungen für das große Ostermahl am nächsten Tag. Besuch wird erwartet.
Tinka (zu CW ) Wie wollt ihr das morgen haben?
CW Na, ihr ladet uns ein!
Tinka Ach so, und wenn jeder einfach ein paar Schnittchen mitbringen würde, könnte euch das gefallen?
CW Vater hat Champagner gekauft.
Tinka Ist ja süß!
Tinka (zu JS ) Jetzt schalt doch mal das Ding aus!
53 Die International Crisis Group ist eine nichtstaatliche Organisation und liefert seit 1995 Analysen, Berichte und Lösungsvorschläge zu internationalen Konflikten. Ihre Zentrale ist in Brüssel.
54 Franz Fühmann ( 1922 – 1984 ), Schriftsteller, mit Christa und Gerhard Wolf befreundet
55 Die Biermann-Sache, eine Anspielung auf den offenen Brief von zwölf prominenten Erstunterzeichnern (Stephan Hermlin, Stefan Heym, Heiner Müller, Volker Braun, Erich Arendt, Jurek Becker, Sarah Kirsch, Rolf Schneider, Franz Fühmann, Günter Kunert, Christa und Gerhard Wolf) gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, der von Christa und Gerhard Wolf mitverfasst wurde, und die darauffolgenden Maßnahmen von Partei und Staatssicherheit gegen die Unterzeichner
56 Hans Altenhein, geb. 1927 , Verleger
57 OV steht für »Operativer Vorgang«, Maßnahmeplan der Staatssicherheit zur Überwachung Oppositioneller
58 Alfred Kurella ( 1895 – 1975 ), Schriftsteller und Kulturfunktionär, als Kommunist Emigration in die Sowjetunion, 1957 bis 1963 im Politbüro der SED und nach 1963 als Mitglied der Ideologischen Kommission des Politbüros maßgeblich an der Kulturpolitik der SED beteiligt
59 Werner Bräunig ( 1934 – 1976 ), Schriftsteller, schrieb in seinem Roman Rummelplatz über das Leben der Arbeiter der Wismut AG im Uranabbau, nach der heftigen Kritik auf dem 11 . Plenum brach er 1966 die Arbeit an dem Text ab. Der Roman wurde in der DDR nie vollständig veröffentlicht, Bräunig verfiel dem Alkohol und starb mit 42 Jahren. 2007 erschien Rummelplatz erstmals vollständig im Aufbau Verlag, Christa Wolf schrieb das Vorwort.
60 Die Neue Deutsche Literatur wurde 1954 vom Schriftstellerverband gegründet und war eine der wichtigsten Literaturzeitschriften der DDR , 2004 wurde sie eingestellt.
61 Erich Apel ( 1917 – 1965 ), stellv. Vorsitzender des Ministerrats und Vorsitzender der Staatlichen Plankommission, sollte am 3 . Dezember 1965 einen neuen Handelsvertrag mit der Sowjetunion unterzeichnen, erschoss sich in seinem Büro.
62 Jeanne Stern ( 1908 – 2000 ) und Kurt Stern ( 1907 – 1989 ), Schriftsteller, schrieben auch Filmszenarien und Reportagen, Mitglieder der kommunistischen Jugendbewegung, Emigration nach Frankreich, Teilnehmer am Kampf gegen Franco in Spanien, Exil in Mexiko, übersiedelten 1946 nach Ostberlin, mit Christa und Gerhard Wolf befreundet.
63 Petőfi-Klub, Club ungarischer Schriftsteller und Intellektueller, der an der Vorbereitung des ungarischen Aufstands 1956 beteiligt war, galt seitdem in der Sprache der SED als »Gruppierung der Konterrevolution«.
64 Thomas Brasch ( 1945 – 2001 ), Schriftsteller, als Sohn jüdischer Emigranten im englischen Exil geboren, verteilte 1968 Flugblätter gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in Prag, wurde deshalb zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, 1976 unterschrieb er die Resolution gegen die Biermann-Ausbürgerung, danach siedelte er nach Westberlin über.
65 Florian Havemann, geb. 1952 , Schriftsteller, Maler, Komponist, wurde 1968 nach der Flugblattaktion verhaftet und inhaftiert, flüchtete 1971 in den Westen.
66 Vgl. »Nur eine Lösung: Sozialismus« in: Neues Deutschland vom 4 . September 1968
67 Das Manifest der 2000 Worte wurde 1968 von dem tschechischen Schriftsteller Ludvík Vaculík verfasst. Es ist ein Schlüsseltext des Prager Frühlings. Das Manifest greift die Politik der Kommunistischen Partei an und setzt sich für eine Demokratisierung des Landes ein. Es wurde von siebzig Wissenschaftlern, Künstlern, Arbeitern und Sportlern unterzeichnet.
68 Franzi Faktorova ( 1926 – 1997 ), Mutter von Jan Faktor (Honza), deutsche Jüdin aus Ostrau, wurde von Prag aus nach Theresienstadt und in das KZ Auschwitz deportiert, 1945 befreit, bis 1968 Redakteurin bei Literárni Noviny , seit 1959 mit Christa und
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