Sei gut zu dir, wir brauchen dich
Extra in Aussicht. Denn wer Angst hat, über eine unbekannte Brücke
zu gehen, kommt eher in Gang, wenn er weiß, welche Annehmlichkeiten ihn auf der anderen Seite erwarten.
Ziehen Sie den anderen mit. Hängt jedoch weiterhin eine Atmosphäre der Starre im Raum, sollten Sie den anderen aus der Reserve
locken. Lassen Sie die bekannten Killerphrasen »Das geht nicht« oder »Das haben wir aber immer so gemacht« nicht gelten. Machen
Sie deutlich, dass sich Stillstand und Erfolg ausschließen. Stellen Sie Fragen wie »Was spricht im Einzelnen gegen meinen
Vorschlag?« oder »Worauf basieren denn Ihre Erfahrungen, wenn Sie sagen, das geht nicht?«. Durch beharrliches Nachhaken nehmen
Sie Starrsinnigen die Lust, weiter Gegenargumente aufzutischen. Wenn Sie obendrein recht schnell signalisieren, dass Sie das
besprochene Vorhaben in die Tat umsetzen werden und dafür nicht nur Konzepte, sondern auch Beweise vorlegen, geben sie meist
ihre dünkelhafte Haltung auf und gehen mit Ihnen, wohin Sie wollen.
Falls angesichts einer ganzen Gruppe von Miesmachern Ihre positive Lebenseinstellung auf eine harte Probe gestellt wird, so
rufen Sie doch einmal lautstark in die Runde: »Worauf soll unser Gespräch eigentlich hinauslaufen, dass wir uns alle von der
Brücke stürzen?« So können Sie Ihren Gefühlen Luft machen und zeigen, dass Sie auch nur ein Mensch sind.
|123| Egomanen
Sie sind sich selbst der Nächste. Ihre Einstellung ist: »Hoppla, jetzt komme ich!« – womit sie uns ziemlich verärgern können.
Mal schieben sie uns frech zur Seite, um sich selbst in den Vordergrund zu spielen. Manchmal überreden Sie uns auch, bei der
Erledigung ihrer Arbeiten zu helfen und stecken das Lob allein ein.
Sie stehen vor der schwierigen Aufgabe, mit solchen Leuten auskommen zu müssen? Stellen Sie auch hier Ihre innere Einstellung
um. So lassen Sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen und zugleich weniger in Harnisch bringen.
Der Wichtigtuer
Er hat einen übertriebenen Geltungsdrang und Profilierungssucht. Er gibt vor, alles zu wissen, alles zu können und alles schon
gemacht zu haben, und das kann er auch gut verkaufen. Dabei fährt er mit Vorliebe seinem Gesprächspartner über den Mund und
würdigt die Aussagen anderer Menschen herab. Lassen Sie sich von seinem besserwisserischen Getue nicht einschüchtern. Denn
ob Konversation oder Konferenz – Wichtigtuer tun zwar so, als ob sie wichtig sind, sind es aber nicht wirklich. Was Ihnen
hilft, sich nicht beeindrucken zu lassen, ist Folgendes:
Erkennen Sie seine Motivation. Machen Sie sich klar: Dieser Typus will nur eines, und das ist dominieren. Oft wurde ihm das
schon früh anerzogen. Entweder, weil er vielleicht schon als Kind ein kleiner Prinz war, der im Mittelpunkt stand und sich
heute immer noch für besser als andere hält. Oder weil er zu Hause von einem dominanten Elternteil unterdrückt wurde und sich
nun seine eigene Stimme zurückerobern will. Aus welchen Gründen auch immer versuchen solche Personen durch inbrünstiges Breittreten
ihrer Ansichten, im Zentrum der Gesprächsrunde zu stehen.
|124| Seien Sie nicht zu höflich, denn Zurückhaltung ist hier nicht angebracht. Wollen Sie selbst zu Wort kommen, gibt es nur einen
Weg: Sie dürfen sich von den Allüren des anderen nicht zurückweisen lassen. Zeigen Sie keine zustimmenden Reaktionen, und
ergreifen Sie vor ihm das Wort. Ist es dafür schon zu spät, stoppen Sie seinen Redefluss so früh wie möglich. Denn wenn Sie
brav warten, bis der andere eine Pause macht, und Sie Ihr Statement vortragen können, hat der Wichtigtuer bei den Anwesenden
längst genug Pluspunkte gesammelt. Benutzen Sie für Ihre Rede jedoch nur kurz gefasste Sätze. Formulieren Sie zu umschweifend,
wird er Sie sofort wieder unterbrechen. So aber können Sie einigermaßen sicher gehen, dass auch Ihre Meinung von den Gesprächsteilnehmern
gehört wird.
Halten Sie mit Ihrem Know-how dagegen. Trumpfen Sie auch mit Ihrem Wissen auf, so wortgewaltig Ihr Gegenüber auch auftreten
mag. Schrecken Sie vor der vermeintlichen Intelligenz des anderen nicht zurück. Will man Sie zum Beispiel mit dem erhobenen
Zeigefinger darauf aufmerksam machen, was Sie falsch machen, sollten Sie nicht verunsichert sein. Trauen Sie sich, ihm die
Stirn zu bieten. Am besten mit etwas Ironie, denn so gehen Sie am lockersten damit um. Eine Replik wie etwa: »Da bin ich aber
froh, dass Sie mir jetzt gesagt haben, wie
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