Sei gut zu dir, wir brauchen dich
man es richtig macht«, wird Ihr Gegenüber aus dem Konzept bringen und Ihnen helfen,
Ihre Selbstsicherheit zu bewahren. Fallen Sie aber auch nicht auf Pseudowissen herein, sondern halten Sie einfach Ihre Sachkenntnis
dagegen. Sie könnten zum Beispiel sagen: »Was Sie berichten, kann ich nicht bestätigen, denn in unserem Team machen wir täglich
die Erfahrung ...« Oder: »Ihren Vorschlag finde ich nicht schlecht, technisch sieht die Sache aber so aus ...« Durch das Dagegenhalten
von Erfahrung und Fakten nehmen Sie Wichtigtuern mit Halbwissen meist den Wind aus den Segeln und nehmen aktiv am Gespräch
teil. So können Sie Ihre eigenen Argumente vortragen und fühlen sich nicht ignoriert.
|125| Der Nutznießer
Solche Menschen nutzen die Anstrengung anderer aus, um ihr eigenes Leben bequemer zu machen. Seine größte Fähigkeit ist das
Delegieren von Arbeiten, die er selbst übernehmen müsste. Sein Hobby ist die Übernahme von Ideen und Konzepten, die andere
sich ausdachten, um sie als seine eigenen auszugeben. Auf diese Spezies trifft man besonders im Berufsalltag. Lassen Sie sich
von solchen Personen nicht anzapfen, sonst gehen Sie am Ende leer aus, und das tut weh. Auf diese Weise haben Sie nicht das
Nachsehen:
Beachten Sie die Warnzeichen. Im Joballtag zeichnen sich Kollegen mit Nutznießerabsichten auf den ersten Blick als Leute aus,
mit denen man gerne mal plaudert und die Pause verbringt. Doch leider ist der weibliche oder männliche Kumpeltyp dabei oft
nur auf seinen Vorteil bedacht. Achten Sie deshalb genau darauf, was hinter der Plauderei steckt. Eine Frage nach Ihren Vorschlägen
für die nächste Sitzung kann ein Zeichen dafür sein, dass der andere Sie aushorchen und sich dann selbst beim Chef hervortun
will. Achten Sie auch darauf, das Blatt Papier mit Ihren Ideen niemals für jeden lesbar vor sich auf den Tisch zu legen. Denn
ich habe schon erlebt, dass ein Nutznießer in der Konferenz aufstand, zur Toilette ging, dabei auf mein Blatt schielte und
anschließend eiskalt eine Idee von meiner Liste als die seine verkauft hat und so das Lob der gesamten Runde einholte.
Hinterfragen Sie Schmeicheleien. Stellen Sie sicher, dass Ihre Gutmütigkeit nicht ausgenutzt werden soll. Kollegen, die um
Ihren Schreibtisch herumschleichen und Sie mit Floskeln wie »Bewundernswert, wie Sie das machen!« überschütten und dabei selbst
klagen, wie schwer sie sich mit ihrem Auftrag tun, sind mit Vorsicht zu genießen. Untersuchen Sie solche Annäherungsversuche
auf mögliche Hintergründe. Stellt sich heraus, dass hier ein Kollege an Ihre Hilfsbereitschaft appelliert, der auch schon
für Sie eingesprungen ist, wenn Not am Mann war, so ist es nur gerecht, wenn Sie ihm ebenfalls aus der Patsche helfen. Ansonsten
gilt die Faustregel: Weisen |126| Sie diejenigen zurück, die nicht im Gegenzug auch Ihre Arbeit übernehmen würden, wenn Sie unter Druck wären.
Winken Sie freundlich ab. Ein schroffes Abweisen ist nicht angebracht, denn es entspricht nicht Ihrer entschieden positiven
Haltung gegenüber Menschen. Außerdem erzeugt es Aggression, die dazu führen kann, dass der Nutznießer versuchen wird, Sie
beim Vorgesetzten in ein schlechtes Licht zu rücken. Kommunizieren Sie es deshalb konstruktiver – führen Sie zum Beispiel
an: »Leider fehlt mir dafür noch die Erfahrung, darum wäre ich Ihnen bei dieser Aufgabe keine echte Hilfe.« Oder: »Ich habe
Sie, ehrlich gesagt, immer ein bisschen dafür bewundert, wie Sie an die Sache herangehen. Wenn ich mich da einmische, mache
ich Ihnen das bestimmt nicht gut genug, und Sie reden danach kein Wort mehr mit mir.« Mit tiefstapelnden Absagen können Sie
Nein sagen, ohne dass Ihnen jemand böse sein kann. So lassen Sie sich nicht ausnutzen und fühlen sich nicht um die Früchte
Ihrer Arbeit betrogen.
Der Schauspieler
Seine Steckenpferde sind gewandtes Auftreten und Show. Auf den ersten Blick ein netter Mensch mit kommunikativen Qualitäten
und Esprit. Auf den zweiten Blick einer, der Ihnen das Blaue vom Himmel verspricht, Sie dann aber mit Ausreden abspeist. Für
den Umgang mit einer solchen Person ist wichtig: Erwarten Sie nicht zu viel. Denn Schauspieler sind wie Kinder, ihnen fehlt
jeglicher Sinn für die Realität. Das bedeutet konkret, dass Versprechungen nicht eingelöst werden und Termine platzen. Die
folgenden Tipps lassen Sie an solchen Menschen nicht verzweifeln:
Nehmen Sie den Schauspieler nicht beim
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