Sei gut zu dir, wir brauchen dich
jedoch leider vollkommen unverständlich!«
So bekommen Sie mehr emotionale Distanz zu schwierigen Charakteren. Und schaffen es eher, die eigenen Reaktionen auf das Verhalten
anderer positiv zu beeinflussen.
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Leisten Sie sich Friedensdienste
Falls Sie trotz einer freundlichen inneren Instanz und den hier angeregten Umgangsregeln für schwierige Zeitgenossen gelegentlich
trotzdem schlechte Erfahrungen machen müssen, so denken Sie nie, mit Ihrem positiven Ansatz Zeit vergeudet zu haben. Diese
Zeit ist in jedem Fall gut investiert. Denn sie stärkt nicht nur Ihre Fähigkeit, sich selbst wissender und umsichtiger zu
behandeln, sondern verbessert auch Ihre seelische Gesundheit. Außerdem leisten Sie auf diese Weise einen Beitrag, um das Klima
in der Arbeitswelt und im privaten Umfeld zu verbessern. Wo Ellbogenverhalten und Engherzigkeit vorherrschen, wird jeder positive
Anstoß gebraucht – sei er auch noch so klein.
Deshalb lassen Sie sich von einem unerfreulichen Erlebnis nicht zurückwerfen. Ohne Ihren Beitrag ändert sich nichts. Am besten
ist, Sie ziehen jeden Tag, an dem Sie nichts Negatives in dieser Hinsicht erlebt haben, erneut ein positives Zwischenfazit.
Auf diese Weise lösen Sie sich aus der Position der Passiven, die nur über die Widrigkeiten des Alltags schimpfen und gehören
zu den aktiven Menschen.
Die Aktiven wissen, dass Menschen niemals nur gemein oder nur gut sind. Die Guten und die Bösen gibt es nur im Film. Die Wahrheit
über jeden, der uns zuweilen das Leben schwer macht, liegt immer irgendwo in der Mitte. Diese Menschen haben gewiss viele
Fehler und Schwächen, aber sie verfügen auch über gute Seiten. Auch wenn Sie das nicht so gerne glauben wollen – wissen Sie
doch, dass es |130| stimmt. Denn dieser Widerspruch macht uns Menschen aus: Uns alle, also auch Sie selbst.
Diese Widersprüchlichkeit lässt sich jedoch nicht mit einer Auflistung der schwierigen Charaktertypen erfassen – sei sie auch
noch so breit angelegt. Sie müssen sich die Mühe machen, das Gute und das Ungute in jedem Einzelnen zu entdecken, mit dem
Sie Kontakt haben, und dann an seine gute Seite appellieren, unermüdlich und immer wieder aufs Neue. Nur so tun Sie etwas
dafür, das tägliche Miteinander produktiver und harmonischer zu gestalten. Und nur so gewinnen Sie jene innere Bewegungsfreiheit,
die Sie benötigen, damit sich keine negative Weltsicht verfestigt. Damit setzen Sie Ihre Energien für und nicht gegen sich
selbst ein. Das ist ein Friedensdienst, den Sie sich leisten sollten, weil er Ihnen und uns allen zugute kommt. Diese feine,
unsichtbare Grenze müssen Sie jedes Mal innerlich überschreiten, um sich die Begleiterscheinungen schwieriger Persönlichkeiten
nicht so zu Herzen zu nehmen. Das ist das Geheimnis derer, die im ganz normalen Alltagswahnsinn trotzdem Lebensgenießer bleiben.
Machen Sie es zu Ihrem Geheimnis.
Natürlich weiß ich, dass das nicht immer so einfach ist, wie es hier klingt. Und mir ist auch bewusst, dass niemand ganz ohne
Kratzer durchs Leben kommt. Aber es lohnt sich dennoch, nicht verbittert zu werden, sondern sich eine offene Haltung seinen
Mitmenschen gegenüber zu bewahren, denn damit gehen Sie auch besser mit sich selbst um.
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|131| 5. Folgen Sie einem falschen Antrieb?
Zwei Freunde tauschen E-Mails aus. Tom schreibt: »War gestern mal wieder mit dem Mountainbike unterwegs. Überall sprießt schon
der Frühling. Was machst du in diesen Tagen? Hast du Zeit für eine gemeinsame Tour?« Ben antwortet: »Würde furchtbar gern,
habe aber momentan zu viel zu tun – auch am Wochenende. Bin völlig erledigt, wenn ich abends heimkomme. Ich glaube, ich muss
mir bald doch einen anderen Arbeitsplatz suchen.« Tom kontert: »Ach komm! Mit einem ruhigen Job würdest du dich doch gar nicht
wohl fühlen. Gib es einfach zu: Dein Arbeiten bis abends um zehn, das Powern und sich Aufopfern für die Firma, das brauchst
du doch!«
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, weshalb und wofür Sie das tun, was Sie tun? Hier geht es nicht darum, dass Sie
Geld verdienen müssen und gut leben möchten, sondern um die verdeckten Beweggründe. Was »brauchen« Sie?
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Jeder wird von etwas getrieben
Warum ist dem einen die Karriere so wichtig? Was lässt ihn all das aushalten, was ein Topjob heute verlangt: die Anspannung
und Hektik, den hohen Erwartungsdruck, das
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