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Sei gut zu dir, wir brauchen dich

Titel: Sei gut zu dir, wir brauchen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Conen
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Bemerkung, wie etwa einem
     Vordrängler zu sagen: »Ich verstehe natürlich, dass Sie es sehr viel eiliger haben als ich und die anderen, die hier warten,
     aber vielleicht hätten Sie die Güte ...« Und plötzlich fällt die unfreundliche Maske ab, der andere fühlt sich ertappt, entschuldigt
     sich oder flüchtet.
    Demonstrieren Sie offensiv Freundlichkeit. Manchmal ist es das Beste, Sie nehmen auf das defizitäre Verhalten direkt Bezug
     – zum Beispiel bei beruflicher Zusammenarbeit. Denn sonst wird Unfreundlichkeit leicht zum Störfaktor, der die Kommunikation
     und den Erfolg gefährdet. Für solch schwierige Situationen im Job gilt daher: Reagieren Sie nicht mit Frust, sondern mit betonter
     Freundlichkeit, wenn Sie beim anderen gute Umgangsformen vermissen. Hat Ihr Gegenüber Sie beispielsweise nicht begrüßt und
     sofort begonnen zu reden, holen Sie die Begrüßung nach, indem Sie Ihre Antwort zum Beispiel mit einem »Ja, erstmal Guten Tag!«
     einleiten. Hat der andere Ihnen weder Kaffee noch ein Glas Wasser angeboten, dürfen Sie ruhig sagen: »Ich würde mich freuen,
     wenn Sie mir etwas zu trinken anböten ...« Hat er verpasst, »Danke« zu sagen, sagen Sie: »Bitteschön, hab ich doch gern gemacht
     ...« Verhalten Sie sich so, wie man es bei Kindern macht, die noch in der Lernphase sind. So leiten Sie Ihre eigene Empörung
     sofort ab und erzeugen beim anderen mehr Aufmerksamkeit.
    |116| Der Angriffslustige
    Diese Art von Person wird häufig durch abfällige Kommentare und böse Bemerkungen persönlich. Wichtig ist in diesem Fall, dass
     Sie nicht darauf eingehen. Lassen Sie die Seitenhiebe ins Leere laufen, zum Beispiel, indem Sie sich zuerst vor Augen führen,
     wie falsch es wäre, sich auf die gleiche Stufe zu stellen und dieselben unfairen Mittel zu benutzen wie der andere mit seinen
     Spötteleien. Versuchen Sie sich eher kampflos zu behaupten. Das spart Nerven und bringt Ihr Blut weniger zum Kochen, wenn
     Sie sich dem breiten Grinsen eines Angriffslustigen gegenübersehen. Folgende Strategien helfen Ihnen:
    Betrachten Sie sich nicht als Opfer. Denn die Erfahrung zeigt: Die meisten angriffslustigen Menschen sind bemitleidenswerte
     Charaktere. Irgendwann in ihrem Leben sind sie gescheitert und haben sich – weil sie seither an sich selbst leiden – auf Zynismus
     und Anklagen gegen alle, die noch nicht aufgegeben haben, zurückgezogen. Da kommen ihnen Leute wie Sie, die bereit sind, für
     Ziele zu kämpfen und an etwas zu glauben, gerade recht. Werten Sie Angriffslustige daher nicht als starke, sondern schwache
     Persönlichkeiten. Haben Sie keine Angst vor ihnen. Fragen Sie sich: »Wie kann mich jemand treffen, der selbst so ein unglückliches
     Wesen ist?« Halten Sie sich daran, und sehen Sie ab sofort nicht mehr sich selbst, sondern Ihr zanklustiges Gegenüber als
     Opfer.
    Lassen Sie sich nicht provozieren. Schotten Sie sich ab, wenn Sie das nächste Mal in einer Besprechung sitzen und abschätzige
     Kommentare kommen. Bauen Sie um sich herum einen Schutzwall auf, an dem alles abprallt, was dazu gedacht ist, Sie aus dem
     Konzept zu bringen. Stellen Sie sich vor, Sie halten sich hinter schusssicherem Glas auf. Sie können einfach konsequent fortfahren,
     ohne dass Ihnen etwas geschieht. Blicken Sie Ihrem Angreifer auch nicht in die Augen, sondern durch ihn hindurch und reagieren
     Sie auf das Gesagte, als hätten Sie Ihre Ohren verstopft. So nehmen Sie dem anderen den Wind aus den Segeln.
    |117| Decken Sie Angriffsverhalten auf. Falls es Ihnen schwer fällt, aggressive Bemerkungen zu ignorieren, ohne aufgebracht und
     aufgewühlt zu sein, oder Ihr Image dadurch Schaden erleidet, so stellen Sie die betreffende Person zur Rede. Das funktioniert
     am besten in Gegenwart anderer. Fragen Sie beharrlich nach objektiven Aussagen: »Wie darf ich diese unschöne Äußerung deuten?«,
     »Das klingt sehr nach Häme und Spott, meinen Sie es auch so?« oder »Sie scheinen meine Vorschläge lächerlich machen zu wollen,
     ist das wahr?« Schauen Sie dabei auch in die Runde, und beziehen Sie andere Anwesende mit ein. Denn auf diese Weise ans Licht
     gezerrt zu werden, mögen Angriffslustige gar nicht. Da sie ihre Steinchen am liebsten aus dem sicheren Hintergrund in die
     Runde werfen und davon ausgehen, dass man sie so nicht belangen kann, werden sie es sich beim nächsten Mal sehr gut überlegen,
     Sie zu attackieren.
    Wägen Sie je nach Situation ab, welche der genannten Methoden Sie wählen,

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