Sei gut zu dir, wir brauchen dich
menschenfreundlich. Dennoch stellt er ein Serum
her, mittels dessen er sich in den hässlichen Mr. Hyde verwandeln kann, und bei seinen nächtlichen Streifzügen als Mr. Hyde
begeht der gute Dr. Jekyll zahlreiche Untaten.
Die Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist ein extremes Beispiel dafür, dass jeder von uns zwei Seiten in sich hat. Die
eine leben wir ungeniert aus, die andere halten wir im Zaum. Trotzdem will sie sich immer mal wieder in den Vordergrund spielen.
Insofern haben wir alle ein kleines Stück vom inneren Konflikt zwischen Jekyll und Hyde in uns.
Die Antriebsmuster des Dr. Jekyll sollten Sie bevorzugen, weil Sie dadurch besser mit sich selbst umgehen (zum Beispiel: Mut,
Freude, Kollegialität, Menschenfreundlichkeit, gesunder Ehrgeiz). Sie fördern die Gesundheit und die psychische Verfassung,
die positive Beziehung zu anderen Menschen und den Erfolg und Lebenssinn.
Die Antriebsmuster des Mr. Hyde sollten Sie vermeiden, weil Sie dadurch schlecht mit sich selbst umgehen (zum Beispiel: Angst,
Wut, Rache, Narzissmus, Machtmissbrauch). Sie gehen auf Kosten der Gesundheit und der psychischen Verfassung, der Beziehung
zu anderen Menschen und des Erfolgs und Lebenssinns.
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|135| Finden Sie heraus, was Sie antreibt
Die folgenden Fragen sind Beispiele für typische Antriebsmotive. Da fast jeder Mensch von mehreren Motiven angetrieben wird,
so könnten Sie beliebig viele Fragen mit Ja beantworten.
Überlegen Sie auch, welches Motiv für Sie am stärksten ist, wofür Sie alles machen würden, sozusagen Ihre persönliche Nummer
Eins. Diesen Punkt tragen Sie am Schluss in das freie Feld am Ende der Liste ein. Sollten Sie kein Beispiel gefunden haben,
das Ihr Antriebsmotiv passend darstellt, so beschreiben Sie an dieser Stelle mit Ihren eigenen Worten, was es sein könnte.
Denn was uns in Bewegung hält, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Daher existieren außer den genannten Beispielen noch
Hunderte, ja Tausende von analogen Motivationsmustern. Doch auch wenn die Dinge bei jedem Menschen etwas anders liegen, so
folgen sie doch alle derselben Gesetzmäßigkeit: Sie spornen uns an, bestimmte Dinge zu tun und andere zu lassen. Das heißt,
sie werden möglicherweise zur Ursache für Wirkungen, die nicht immer erwünscht oder förderlich sind.
Seien Sie bei dem Untersuchen Ihrer Motive ehrlich zu sich selbst. Sie haben gar nichts davon, wenn Sie sich etwas vormachen.
Nehmen Sie sich genug Zeit zu überlegen, warum Sie gerade dieses und nicht jenes Antriebsmotiv ausgewählt oder selbst formuliert
haben und welches Denken und Handeln Sie damit verbinden.
Checkliste zu Ihrem persönlichen Motivationsmuster
Folgen Sie bei allem was Sie tun einem hohen Anspruch – auch wenn der manchmal gar nicht gefordert wird und niemand davon
Notiz nimmt?
Steht Ihnen dieser Anspruch manchmal im Weg – geht er zum Beispiel zulasten Ihres Familienlebens (Zeitbudget), Ihrer Beziehung oder Ihrer Gesundheit? |136|
Brauchen Sie Widerstand, Auseinandersetzung und kontroverse Diskussion statt »Friede, Freude und Eierkuchen«?
Erleben Sie manchmal, dass Ihre Umwelt genau das Gegenteil von Ihnen möchte?
Wollen Sie ständig etwas Neues beginnen, weil Sie sich rasch langweilen?
F ührt das manchmal dazu, dass Sie nichts zu Ende bringen und nicht konsequent ein Ziel verfolgen?
Gefällt es Ihnen, wenn andere Sie mitziehen, motivieren und Ihnen sagen, was Sie machen bzw. wie Sie sich entscheiden sollen?
F ühlen Sie sich manchmal abhängig, und ärgern Sie sich darüber , dass Sie sich von anderen beeinflussen lassen?
Ist es Ihnen wichtig, sparsam zu leben, nichts zu riskieren und alles auf die hohe Kante zu legen?
Wurmt Sie manchmal der Gedanke etwas zu verpassen?
Möchten Sie am liebsten immer Ihre Familie um sich scharen – Ihre erwachsenen Kinder miteingeschlossen?
Leiden Sie manchmal darunter, dass Ihre Kinder ihr eigenes Leben führen wollen und Ihnen Ihre Wünsche oft abschlagen?
Gefällt es Ihnen, andere zu kontrollieren und ihnen zu sagen, wie sie über etwas denken und was sie tun sollen?
F ühlen Sie sich manchmal verletzt, weil der oder die andere anders denkt und sich Ihren Vorstellungen nicht angleichen will?
Ist es Ihnen wichtig, der Boss zu sein, das Sagen zu haben und bestimmen zu können? |137|
F ühlen Sie sich manchmal ziemlich allein, und kennen Sie kaum Menschen, denen Sie auf freundschaftlicher Ebene begegnen
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