Sei gut zu dir, wir brauchen dich
oft so, als wollten wir es auf unsere letzte Reise mitnehmen. Natürlich möchten wir auch gut leben
und vielleicht unseren Kindern etwas hinterlassen, es der Krebsforschung zur Verfügung stellen oder eine Stiftung gründen.
Es ist natürlich nicht per se unsinnig, viel Geld zu erwirtschaften. Geld schafft Möglichkeiten, Sicherheit und hilft uns
und anderen, schlechte Zeiten zu überbrücken.
Doch die Kehrseite ist: Wird Geld zum einzigen Lebensinhalt, so geben wir ihm immer Vorrang. Das heißt, wir tun häufig nicht
das, was wir lieber täten, weil es uns weniger einbringt als etwas, was wir nicht gerne machen.
Deswegen ist es so eminent wichtig, dass wir uns von dieser Denk und Lebensweise nicht völlig gefangen nehmen lassen. Und
dass wir den Sinn darin entdecken, uns über den Beruf, das Sorgen und Absichern der Familie hinaus auch als Mensch auszuleben.
Denn es ist |207| eine Tatsache, dass diejenigen ihr Leben viel mehr genießen können, die nicht nur in finanziellen Kategorien denken. Sondern
sich auch fragen, was kommt unter dem Strich als Mensch für mich dabei heraus? Ist das etwas, was ich immer schon gerne machen
wollte? War das immer schon ein Wunsch oder gar ein Lebenstraum von mir?
Hand aufs Herz: Wie oft denken Sie daran, was Sie eines Tages gerne erleben würden? Wie oft träumen Sie von Erfahrungen, die
Sie noch nie gemacht haben? Und wie oft sagen Sie dann von vornherein zu sich »Das ist doch alles Utopie« oder »Dafür bräuchte
ich erst einmal genug Geld« oder »Dafür ist später noch Zeit, wenn ich in Rente bin«?
Geben Sie sich mit solchen Antworten nicht zufrieden! Befassen Sie sich ruhig öfter mit Ihrem Herzenswunsch, was es auch sein
mag: ein Porsche, die Weltreise auf der Aida, den Winter über auf der Karibikinsel Antigua verbringen, einmal im Leben Karnevalsprinz
sein, den Job als Friseurin hinschmeißen und Schauspielerin werden, ein Literaturcafé eröffnen oder alles verkaufen und in
einer Hütte auf einer griechischen Insel leben – holen Sie einmal nicht die Entschuldigungen und Gegenargumente hervor, weshalb
das alles nicht machbar ist. Geben Sie Ihrem persönlichem Wunschtraum eine Chance.
Am besten durchforsten Sie Ihren Kopf einmal nach den kleinen oder großen Plänen, die Ihr Herz sofort höher schlagen lassen.
Stellen Sie sich dabei die folgenden Fragen:
Wie viel Geld brauche ich wirklich , um meinen Lebenstraum zu realisieren?
Was muss sich wirklich beruflich oder privat verändern, damit ich meinen Plan in die Tat umsetzen kann?
Welches Risiko gehe ich wirklich ein, wenn ich schon heute erste Schritte unternehme, mir meinen Herzenswunsch zu erfüllen?
Sehr wichtig ist, dass Sie sich trauen, an die Machbarkeit Ihrer Wünsche zu glauben. Denn in den vielen Gesprächen, die ich
über das Thema »Lebenstraum« geführt habe, stellte sich heraus: Ihre Träume |208| verwirklichen können am Ende immer nur die, die sie nicht gleich abqualifizieren, sondern Begeisterung dafür entwickeln, was
sie liebend gerne machen würden – auch wenn sie noch nicht in der glücklichen Lage sind, es tun zu können.
Sie sehen, es ist oft gar nicht der Mangel an finanziellen Mitteln, der uns abhält, Lebensträume zu realisieren. Viele lassen
sich schon mit den Mitteln umsetzen, die wir haben. Es ist auch nicht so, dass Lebensträume erst im Alter verwirklicht werden
können. Viele können und sollten früher angefasst werden, da wir später oft nicht mehr die Kraft dazu haben. Deshalb: Nehmen
Sie Ihre Wünsche ernst und verschieben Sie sie auch nicht auf später. Denn es kann passieren, dass Sie nie mehr die gleiche
Chance wie hier und jetzt bekommen, sie zu verwirklichen.
All jenen, die mit einem diffusen Mangelgefühl durchs Leben laufen, da sie liebend gerne ein anderes Leben führen würden,
rate ich: Entlassen Sie sich in eine befreitere Art zu leben. Lösen Sie sich aus dem Zwang, alles absichern zu müssen. Hören
Sie auf damit, all Ihre Energien von der Existenzsicherung und der Erfüllung des Renten und Sparplans wegfressen zu lassen
und zugleich neidvoll auf jene zu schauen, die sich das Recht nehmen, einfach ihre Träume zu leben. Denn das ist kein kluger
Umgang mit sich selbst. Solches Tun verselbstständigt sich, und irgendwann kann man nicht mehr träumen. Irgendwann kann man
auch nichts mehr realisieren, weil man zu lange gewartet hat und der letzte Traum wie eine Seifenblase zerplatzt ist. Deshalb
erlauben Sie
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