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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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meine Jacke, die habe ich mir wahrscheinlich auch selbst ruiniert.«
    »Du hast doch einen Vogel. Geh mir aus dem Weg!« Mit einem kräftigen Stoß schubst sie Sina beiseite. Sina stolpert rückwärts und prallt mit dem Oberschenkel gegen eine Tischkante.
    »He!« Sie reibt über die schmerzende Stelle, als Laureen, gefolgt von Bessy und Tabea, das Klassenzimmer betritt.
    »Sina hat dich was gefragt. Antworte gefälligst.« Laureen baut sich vor Céline auf. Mit ihrer Größe von einem Meter achtzig überragt sie Céline, doch es ist nicht ihre Größe, die einschüchternd wirkt, es ist ihre Haltung. Die Arme vor der Brust verschränkt, blickt sie auf Céline herab, als sei sie ein Wurm, der keine Gnade verdient. Hinter ihr stehen Tabea und Bessy wie zwei Racheengel, die Arme ebenfalls vor der Brust verschränkt.
    »Ihr habt sie ja nicht mehr alle. Wann hätte ich Sina das Zuckerwasser denn bitte schön in die Tasche schütten sollen?«
    »In der Pause. Als wir am Kaffeeautomaten waren«, sagt Tabea. »Du warst hier. Und als wir ins Klassenzimmer gekommen sind, warst du in der Nähe von Sinas Platz.«
    »Ach, und keiner hat’s gesehen außer euch, obwohl ihr nicht im Raum wart«, antwortet Céline spöttisch. »Und jetzt lasst mich endlich durch, ich komm zu spät zu Französisch.«
    Laureen löst ihre Arme und stößt Céline grob auf ihren Stuhl zurück. »Du hast Sinas Frage nicht beantwortet.«
    »Weil ich es nicht war. Warum sollte ich so was tun?«
    »Weil du eifersüchtig bist«, mischt Bessy sich ein. »Auf Rik. Weil er dich ausgebootet hat und du gesehen hast, wie er Sina geküsst hat.«
    »Blödsinn«, knurrt Céline und rappelt sich von ihrem Stuhl hoch.
    »Ach, wirklich?« Sina tritt einen Schritt auf Céline zu. »Die dicke Lippe hab ich mir dann also auch selbst zugefügt. Gib doch zu, dass du mir am Dienstag lauter Extraaufgaben aufgebrummt hast, damit ich länger bleiben muss. Du wolltest nur Zeit gewinnen, um dich mit ihm zu unterhalten, stimmt’s? War wohl nicht lange genug und deswegen hast du ihn abends in den Kremelwald bestellt. Praktisch gleich bei dir um die Ecke.«
    »Ich hab mich nicht mit ihm getroffen.«
    »Ich glaube, doch.« Sina steht jetzt direkt vor Céline. Laureens Parfum verfängt sich in ihrer Nase und stärkt sie wie ein magischer Trunk. »Und ich weiß, warum du mich seitdem mobbst.«
    »Da bin ich aber gespannt.« Obwohl Céline noch immer spottet, spricht ihre Körperhaltung nun eine andere Sprache. Sie klammert sich an ihrer Tasche fest und ihr Blick flitzt wachsam von einer zur Nächsten.
    »Weil Frederik dir gesagt hat, dass er dich als Teamkapitän ablösen will.« Sina beobachtet, wie Célines Gesichtszüge sich verhärten, und fügt hinzu: »Durch mich.«
    »Unsinn. Das ist genauso blödsinnig wie die Behauptung, dass ich dir Zuckerwasser in die Tasche geschüttet habe.«
    Plötzlich drängt Tabea sich vor Laureen und reißt Céline die Tasche von der Schulter. »Das wollen wir doch mal sehen.«
    Sie öffnet die Tasche, wühlt darin herum und zieht schließlich eine Plastikflasche mit den Resten einer weißlichen Substanz heraus. »Und was ist das?«
    Céline erbleicht. »Das gehört mir nicht.«
    »Nein, natürlich nicht.« Bessy streckt ihre Hand fordernd nach Sinas Schultasche aus und drückt sie Céline in die Hand. »Du wirst jetzt Sinas Bücher und Hefte sauber machen. Ist das klar? Und wenn das zu unserer Zufriedenheit erledigt ist, kannst du gehen.«
    »Und wenn nicht?«, versucht Céline aufzubegehren, doch ihre Stimme verrät ihre Unsicherheit.
    »Dann gehen wir zur Berg«, antwortet Bessy, »und bezeugen, dass wir gesehen haben, wie du die Zuckerpampe in Sinas Tasche geschüttet hast. Und was das bedeutet, weißt du selbst.«
    20
    »Nein!«
    »Nicht so laut«, zischt Gabriele.
    Ich verharre reglos in der Toilettenkabine. Meine Ohren sind gespitzt wie neue Bleistifte. Warum soll Isme nicht so laut sein? Was gibt es da zu flüstern?
    Isme dämpft ihre Stimme. »Sina hat echt Laureen auf Céline gehetzt? Das hätte ich nicht von ihr gedacht.«
    »So eine blöde Kuh. Céline überlegt ernsthaft, ob sie Sina aus der Mannschaft schmeißen soll.«
    »Nein!«, entfährt es Isme erneut viel zu laut.
    »Psst!«
    »Aber ohne Sina haben wir keine Chance!«
    »Das ist Céline so was von egal. Sie sagt, lieber verlieren als einen Verräter in den eigenen Reihen. Wer sich mit den Pradazicken einlässt, hat bei uns nichts verloren.«
    Ach? Und das entscheidest du, Gabriele?

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