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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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ich, sonst hättest du deinen Verdacht nicht auf Riks Pinnwand gepostet. Lass mich raten. Die Bullen haben dich gezwungen, dein Statement zurückzunehmen.«
    Sina zuckt mit den Schultern.
    »Ich nehme das als ein Ja.«
    »Ja.«
    »Das heißt, dass sie an der Sache dran sind. Sie wollen nicht, dass du ihre Ermittlungen torpedierst.«
    »Und warum schießt du dich so auf Tabea ein?«
    »Sie hatte einen Grund, auf Rik verdammt wütend zu sein.«
    Als hätte er sich mit Laureen abgesprochen. Tabea hatte einen Grund.
    »Welchen?«
    Max winkt ab. »Was mit ihrem Bruder. Halte dich von ihr fern.«
    Plötzlich wird Sina wütend. »Was bildest du dir eigentlich ein? Du kommst hierher und erzählst mir, dass du mich heimlich gefilmt und mir die ganze Zeit was vorgespielt hast, und ich soll dir einfach alles glauben? Du hattest doch selbst einen Grund, Rik zu hassen!«
    Verblüfft sperrt Max den Mund auf. »Ich? Warum?«
    »Wegen Mia! Sie war deine Freundin, bevor Rik sie dir ausgespannt hat, nicht wahr, Dickie?«
    »Was? Ich und Mia? Du denkst, ich bin Dickie? Wer hat dir denn den Bären aufgebunden?«
    Sina steht auf. »Stell dir vor, das habe ich nicht von Tabea oder Bessy oder Laureen. Diese Info kommt von Céline. Na los, jetzt sag schon, dass die auch mit den anderen unter einer Decke steckt. Und ich wahrscheinlich gleich mit dazu.«
    »Céline? Céline hat das behauptet?«
    Sina nickt. »Korrekt. Du kannst sie ja fragen. Ihre Adresse steht auch im Mannschaftsbuch.« Sie geht zur Küchentür und macht Max ein Zeichen, ihr zu folgen. Auf dem Weg durch den Flur versucht sie, sich den Kampf, der in ihrem Inneren tobt, nicht anmerken zu lassen. Lügt Max? Oder sagt er die Wahrheit? Steckt doch Tabea hinter allem? So wie Laureen es befürchtet?
    »Tut mir leid, aber ich muss jetzt Hausaufgaben machen.«

MITTWOCH, 20.   JUNI 2012
    51
    Augen zu und durch.
    Sina dreht die Lautstärke hoch. Den Blick auf den Boden geheftet, betritt sie den Schulhof. Kein Augenkontakt. Nicht links schauen. Nicht rechts. Einfach gleich ins Klassenzimmer. Hinsetzen. Vielleicht wird es nicht so schlimm. Wer weiß, wie viele aus der Schule mit BabyG befreundet sind. Wenn sie nur wüsste, was BabyG über sie verbreitet. Nichts Gutes, sonst hätte Max dir nicht heute Morgen noch eine SMS geschickt, um dich zu warnen. Sie öffnet die SMS, liest sie zum gefühlt hundertsten Mal. Hallo, Sina, hast du gesehen, was für krasse Fotos BabyG von dir veröffentlicht hat? Sie lockt Riks Freunde von seiner Seite auf ihre und macht dich dort total lächerlich. Wenn sie dir keinen Zugang gibt, dann komm heute Abend zu mir – ich bin seit fünf Minuten mit ihr befreundet.
    Warum hat sie nicht einfach ihre Klappe gehalten? Wenn sie nichts über Rik gepostet hätte, wäre diese bescheuerte BabyG erst gar nicht auf sie aufmerksam geworden. Und jetzt? Bis heute Abend warten? Nein! Sie muss wissen, was da über sie im Umlauf ist! Sie wird in der Pause Laureen fragen, ob sie BabyG eine Freundschaftsanfrage schicken kann. Und dann wird sie Laureen bitten, ihr zu helfen …
    Sina setzt sich auf ihren Platz, die Augen noch immer auf den Boden geheftet, holt die Sachen für den Unterricht aus ihrer Tasche und tut so, als wäre sie in ihre Notizen vertieft. Frau Berg schließt die Klassenzimmertür hinter sich. Sina nimmt die Ohrstöpsel heraus, den Blick auf ihr Heft gerichtet.
    Jetzt vernimmt sie es. Wie ein Säuseln, getragen von unterdrücktem Kichern: » Ssssssina.« »Pschschscht!« »Foto … Wahnsinn, hast du schon gesehen? Voll peinlich, was?« »Sina?« »Psst. Nicht so laut!« »Zeig. Nee! Krass!«
    Sina beugt sich noch ein Stück tiefer über ihr Heft. Aufstehen. Gehen. An der Tür umdrehen. Danke, Arschlöcher! brüllen. Nie wieder die Schule betreten. Und dann? Abbrechen? Jetzt? Ein Jahr vor dem Abi? Weswegen? BabyG?
    »Nein!« Sinas Faust saust auf ihr Heft. Sie spürt die Röte in ihr Gesicht schießen, spürt die Blicke der anderen auf sich, spürt Frau Bergs Verwunderung.
    »Nein?« Frau Berg geht den Gang entlang auf sie zu. »Denkst du anders über das Friedensabkommen von Camp David? Nur zu, teile deine Gedanken mit uns.«
    »Ich denke gar nichts über das Friedensabkommen. Ich denke nur, wie falsch die Menschen sind. Wenn ein General eine Kriegserklärung ausspricht, dann wird er von den gleichen Leuten geächtet, die ihre Mitmenschen selbst keinen Deut besser behandeln als der General seine Gegner.«
    Frau Berg bleibt befremdet stehen. »Du bist für

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