Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe

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meine, das hat bedeutet: besonders wichtig, bloß nichts dazwischenkommen lassen. Und am Samstag vor seinem Unfall hat er notiert: Sina erster Kuss . Das hätte er doch nicht aufgeschrieben, wenn er es nicht ernst gemeint hätte. Wozu sonst sollte man sich das Anfangsdatum einer Beziehung merken? Sicher nicht für einen One-Night-Stand.«
    Tränen quellen aus Sinas Augen. Sie kann nichts dagegen tun und beginnt zu schluchzen. Für Rik war sie also wirklich seine Freundin gewesen. Warum hat Max ihr das nicht früher gesagt?
    Auf einmal spürt sie Max’ Arme um sich. Sie lässt es geschehen, lehnt ihren Kopf an seine Schulter. »Wir vermissen ihn alle, wein nur«, flüstert er mit rauer Stimme.
    Sina weiß nicht, wie viel Zeit verstrichen ist, bis ihre Tränen endlich versiegen. Sie löst sich aus Max’ Armen und holt die Küchenrolle von der Arbeitsfläche. Geräuschvoll schnäuzt sie sich und reicht Max ein Blatt.
    »Dein Sakko ist ganz nass.«
    »Macht nichts.« Er setzt sich auf seinen Platz zurück. »Ich wollte mit dir über deine Freundinnen reden.«
    Sina horcht auf. Tabea, Bessy und Laureen?
    »Sollen sie auch etwas von Rik bekommen?«
    »Die? Niemals!« Auf Max’ Stirn bildet sich eine steile Falte. »Ich weiß nicht genau, was sie planen, aber ich traue keiner von ihnen über den Weg.«
    »Aber –«
    »Rik hat sie gemieden wie die Pest. Nach dem, was Bessy Mia angetan hat … Du erinnerst dich an die Notiz über Cruella?«
    »Natürlich.«
    »Ich bin mir fast sicher, dass eine der drei dahintersteckt.« Die Falte auf seiner Stirn glättet sich. »Die Notiz hat Rik absichtlich dagelassen. Damit ich weiß, was los ist, falls ihm etwas zustößt. Das nehme ich zumindest an.«
    »Ach? Wirklich?«, schießt Sina zurück. »Zufällig weiß ich, dass Rik dich verdächtigt hat, etwas mit Cruella zu tun zu haben.«
    »Mich?« Max lacht kurz auf. »Lass mich raten: Das weißt du von Tabea.«
    »Nein, von Rik.«
    »Rik?«
    »Er hat eine Liste geschrieben, wen er verdächtigt, Cruella zu sein. Und weder Tabea noch Laureen oder Bessy standen darauf. Sehr wohl aber du und Céline.«
    Abermals lacht Max und Sina wird langsam wütend. »Was ist daran so komisch?«
    »Das stand nicht zufälligerweise auf den Zetteln, die Tabea gefunden hat, als du zum zweiten Mal in der Wohnung warst?«
    »Ganz genau.« Dann stutzt sie. Woher weiß Max davon? Er ist nicht dabei gewesen und sie hat ihm ganz bewusst nichts davon erzählt.
    »Tabea hat die Listen, die sie dir so stolz präsentiert hat, selbst in Riks Schreibtischunterlagen platziert. Wenn das nicht verdächtig ist, was dann?«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß , dass dort keine Listen waren.«
    »Weil du selbst danach gesucht hast. So wie bei den CDs. Warum hast du uns überhaupt suchen lassen, wenn du bereits alles entfernt hattest, was interessant hätte sein können?«
    Max zuckt zusammen. Sie hat ins Schwarze getroffen. »Woher –«
    »Du hast sie beim Zurückstellen nicht mehr doppelt alphabetisch geordnet.«
    »Okay, okay. Ich habe das Zimmer auf den Kopf gestellt, bevor ihr gekommen seid. Daher habe ich auch deine Adresse, falls du dich wundern solltest. Und wann du Geburtstag hast, weiß ich aus Riks Mannschaftsbuch und nicht, weil du dich wie ein Schütze benimmst. Sorry.«
    »Das erklärt aber nicht, woher du überhaupt von den Listen weißt, wenn sie vor unserem Besuch angeblich noch nicht da waren … Ich habe dir nichts davon erzählt.«
    Max errötet.
    »Also. Woher?«
    »Ich … ich habe euch gefilmt.«
    »Was?«
    Sein Zeigefinger schwebt in der Luft, als bitte er um ihre Aufmerksamkeit. »Sag jetzt nichts. Das war so was wie Notwehr. Rik lag im Koma und ich war mir sicher, dass da was faul ist. Und plötzlich kommst du und willst in sein Zimmer. Ich musste vorsichtig sein.«
    Gefilmt? Heimlich? Und dann so freundlich tun und sie zum Eis einladen und … Wie konnte er nur? Sie knirscht mit den Zähnen und presst ein »Warum?« heraus.
    »Weil ich Tabea nicht traue, das habe ich doch schon gesagt. Und weil ich Tabea nicht traue, musste ich bei dir auch vorsichtig sein.«
    »Warum hast du uns nicht einfach den Zutritt verweigert?«
    »Ich wollte wissen, was ihr macht und was ihr vorhabt. Ich wollte wissen, was mit Rik passiert ist. Ich glaube nicht, dass er einen normalen Unfall hatte.«
    »Die Kripo sagt –«
    »Ich weiß, was die Kripo sagt. Das heißt noch lange nicht, dass das richtig sein muss. Die irren sich. Das weißt du genauso gut wie