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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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doch nicht wahr sein!
    War sie allen Ernstes erneut an einen Typen geraten, der sich gnadenlos nahm, was er wollte? Nein, das würde sie kein zweites Mal dulden! Nie wieder würde sie nach der Pfeife eines Mannes tanzen.
    Sie sprang ruckartig auf und sprintete davon. Doch schon nach wenigen Schritten hatte Simon sie eingeholt und packte sie am Arm. „Jana, ich verstehe ja, dass du sauer bist. Und ich verspreche dir hoch und heilig, alles wieder ins Lot zu bringen. Aber sag mir eins. Ich muss es endlich wissen. Was genau empfindest du für mich?“ Er blickte sie durchdringend an, so als könnte er die Antwort in ihren Augen finden.
    „Simon, geh mir aus dem Weg!“, drückte sie sich um eine Aussage. „Im Moment bin ich diejenige, die nicht klar denken kann. Bitte, lass mich erst einmal verdauen, was du mir gerade eröffnet hast.“
    Frustriert ließ er sie los und tappte nach oben in sein Büro. Bis ein sattes Dröhnen das Haus erschütterte. Entsetzt sprang er auf, als ihm die Ursache des Geräusches bewusst wurde.
    Doch als er das Erdgeschoss erreichte, wurde er nur noch der Heckleuchten von Rafaels Hochgeschwindigkeitsgleiter ansichtig, der mit halsbrecherischem Tempo aus der Garage schwirrte.
     
    Seit Stunden irrte Simon geistesabwesend über den Planeten. Er hatte bereits jeden Ort durchkämmt, den er mit Jana zusammen besucht hatte. Von der Frau seiner Träume jedoch fehlte jegliche Spur. Mehrfach war er gezwungen gewesen anzuhalten, da sein Magen die Reisegeschwindigkeit für inakzeptabel hielt. Doch das war ihm schnuppe. Er war nicht mehr Herr seiner Sinne.
    Was, wenn Jana etwas passiert war?
    Er würde den Verstand verlieren. Denn in dem Moment, als sie sich auf der Erde bereit erklärt hatte, mit ihm und ihrer Flut von Einkäufen in jegliches Paralleluniversum zu entschwinden, hatte er endlich geschnallt, dass sie es ehrlich mit ihm meinte. So hatte er ihr schon gestern seine Liebe gestehen wollen, doch dann war ihm die Sache mit der Akte durch den Kopf geschossen, und der Mut hatte ihn verlassen.
    Wie hatte er sich nur zu einer solchen Kurzschlusshandlung hinreißen lassen können? Er hatte tatsächlich versucht, sich Jana auf die billigste Art und Weise zu eigen zu machen. Und jetzt hatten sich ihre kompletten persönlichen Daten für alle Ewigkeit in Luft aufgelöst. Und ein Reset war unmöglich.
    Nach und nach hatte er sich die gravierenden Unterschiede zwischen Siria und der Erde ins Gedächtnis gerufen. Auf Siria existierte kein umfassendes Sozialsystem, das war überflüssig. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte gab es nicht einmal Nachnamen, geschweige denn so etwas wie eine Sozialversicherungsnummer. Und den dämlichen Namen Schmitt hatte man ihm nur verpasst, da er sich den Gepflogenheiten der Erde anpassen musste und der Name unauffällig war.
    Die Güter des täglichen Bedarfs waren auf Siria kostenlos und Rentner bis an ihr Lebensende abgesichert, ungeachtet der Tatsache wie alt sie auch immer werden sollten. Kapitalismus war gänzlich unbekannt. Mangelte es an einem Haus, wurde einfach eins aus dem Boden gestampft. Einzig teure Hobbys musste man sich erarbeiten. So hatte ihr Vater für Simons Computerwahn und Rafaels sportliche Ambitionen einige zusätzliche Schichten schieben müssen. Vor allem Rafaels Renngleiter hatten immer mächtig zu Buche geschlagen.
    In Gedanken versunken machte er sich auf den Rückweg. Und starrte irritiert auf den unbekannten Gleiter, der selbstgefällig vor Rafaels Haus lauerte. Ganz in majestätisches Weiß gehalten signalisierte das Gefährt, dass sein Eigentümer einer der Regierungsräte war. Simon lief ein eiskalter Schauer den Rücken herunter. Was hatte diese Frau nun wieder angestellt?
    Mit einem ungeschickten Rumms, den das automatische Landesystem laut nörgelnd kommentierte, brachte er seinen Gleiter hinter dem störenden Objekt zum Stillstand, sprang wie ein Besessener hinunter und hetzte in Richtung Tür, als wäre ihm ein Rudel verkuschelter Mondbären auf den Fersen.
    Er ließ die Tür auffliegen und bremste abrupt ab.
    Und dann brach die Hölle los.
     

 
Kapitel 23
     
    Mark, einer der jüngeren Regierungsräte, den Simon nur flüchtig kannte, hatte es sich auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem gemacht und hielt einen von Janas schwarzen Seidenslips in der Hand. Genüsslich ließ er seine Finger darübergleiten. Jana lungerte derweil auf einem Sessel herum und kicherte vergnügt vor sich hin.
    Ganze Armeen von Janas Klamotten hatten sich

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