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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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kreuz und quer im Zimmer verteilt, vorwiegend Unterwäsche und Seidentops. Auf dem zweiten Sessel harrte Janas Kosmetikkoffer aus. Genau wie Melvin, der gerade versuchte einen hochhackigen Pumps über seine Quadratlatschen zu stülpen. Auf dem Boden hatten sich Castor und Pollux niedergelassen, die sich um einen halterlosen Strumpf stritten und ihn voller Vergnügen auseinanderzogen.
    Jana selbst hatte Make-up im Überfluss aufgelegt und schenkte Mark ein laszives Lächeln. Mit den dunkel umrandeten Augen und den knallrot schimmernden Lippen wirkte sie wie die personifizierte Sünde, die Verführung schlechthin.
    Simon war wie vor den Kopf gestoßen. Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass sie jemals auch nur den Versuch unternommen hatte, ihn so anzuschmachten.
    Die Köpfe aller im Wohnzimmer Anwesenden zuckten unisono herum, als er laut fluchend hineinpolterte. „Jana, was zum Kuckuck glaubst du, was du da tust? Ich habe den ganzen Planeten nach dir abgegrast, beinahe einen Suchtrupp losgeschickt. Ich war krank vor Sorge. Und du veranstaltest indessen eine Dessousparty? Bist du jetzt völlig durchgeknallt?“
    Simons ungewohnte Aggressivität ließ Jana ruckartig hochschießen. Meine Güte, so aufgebracht hatte sie ihn noch nie erlebt. Sie blickte in sein angespanntes Gesicht, in dem sich unterdrückte Wut und stille Qual die Waage hielten. Oje, er schien zu leiden wie ein Tier. Konnte man einem solchen Mann auf Dauer böse sein? Wohl kaum.
    „Ich habe unterwegs rein zufällig Marks Bekanntschaft gemacht, da Rafaels Gleiter urplötzlich den Geist aufgegeben hat“, unternahm sie den Versuch, ihn zu besänftigen. Hilfe suchend sah sie zu Mark hinüber, der inzwischen ebenfalls aufgesprungen war, Simon jedoch nur einer stillschweigenden Musterung unterzog.
    Gut, von Marks Seite war offenbar keinerlei Schützenhilfe zu erwarten. Also plapperte sie weiter: „Mark war so nett, mich nach Hause zu bringen. Obendrein wird er in ein paar Wochen zur Erde gebeamt. Daher habe ich ihm demonstriert, was die Frauen dort tragen und was Make-up bedeutet.“ Sie machte eine ausladende Handbewegung in Richtung der Klamottenberge.
    Simon fixierte ihre rot bemalten Lippen und vermittelte den Eindruck, jede Sekunde zu explodieren wie eine Bombe. Grundgütiger, was sollte sie nur tun, um die Wogen zu glätten?
    In diesem Moment straffte Simon die Schultern und postierte sich mitten im Raum. Die Arme demonstrativ vor der Brust verschränkt, steckte er eindeutig sein Revier ab. „Mark, verlass auf der Stelle dieses Haus. Die Party ist für heute beendet. Ich muss dringend mit Jana unter vier Augen reden“, befahl er. Er schien sich wieder unter Kontrolle zu haben, doch ein gefährlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit. „Und komm ja nicht auf die Idee, das Höschen mitgehen zu lassen.“
    Auf Marks Gesicht machte sich Verwunderung breit, denn eigentlich war Gastfreundschaft auf Siria ein wertvolles Gut. Und speziell den Regierungsratsmitgliedern zollten die Menschen grundsätzlich ein gewisses Maß an Respekt. Doch er nahm davon Abstand, Widerspruch einzulegen oder einen wilden Streit vom Zaun zu brechen. Stattdessen sprang er auf und verabschiedete sich hastig von Jana.
    „Simon, was soll das werden?“, erkundigte Jana sich, als sich die Tür hinter Mark geschlossen hatte. „Warum hast du Mark dermaßen zur Minna gemacht? Immerhin hat er mir geholfen.“
    Anstatt zu antworten, flog Simons Kopf in Melvins Richtung, der bei dem wüsten Auftritt erschrocken den Pumps hatte fallen lassen und das Geschehen nun wie gebannt verfolgte. „Melvin, in die Garage! Auf der Stelle!“, schallten Simons Worte durch den Raum.
    Der Blechkamerad erstarrte wie vom Donner gerührt ob des autoritären Tonfalls. Doch dann schien er die Entscheidung zu treffen, dass es klüger war, der Aufforderung seines aufgebrachten Schöpfers Folge zu leisten. Er rappelte sich hoch und schlurfte im Schneckentempo davon.
    „Verdammt, Melvin, wenn du nicht willst, dass ich dir den Saft abdrehe, dann beweg deinen Hintern ein bisschen schneller!“, gab Simon ihm die Drohung mit auf den Weg.
    Die barsche Aufforderung zeigte Wirkung, denn sofort legte der Roboter einen Zahn zu. Als sich die Garagentür schließlich hinter ihm geschlossen hatte, lieferte Simon einen Auftritt ab, zu dem nur Außerirdische fähig waren. Ohne dass Jana eine Bewegung wahrnahm, stand er plötzlich direkt vor ihr, griff nach ihr und riss sie mit einem heftigen Ruck

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