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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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wissensdurstigen Töchtern, die sie bald ins Herz geschlossen hatte, auch wenn die Mädchen sie unentwegt mit peinlichen Fragen über Jungs bombardierten. Es war augenscheinlich, wie sehr den beiden eine Mutter fehlte. So konnte Jana nur beten, dass Mark in Windeseile auf der Erde eine geeignete Kandidatin ausfindig machen würde.
    Mit Begeisterung leistete sie ihm in der Tierklinik Gesellschaft, was ihr immer wieder Themen für ihre Berichterstattungen verschaffte. Und stets wurde ihr vor Augen geführt, wie liebevoll sich Dutzende von emsigen Sirianern den Tieren annahmen. Die Erde könnte sich wahrlich ein Stück davon abschneiden.
    Brennend vor Neugier hielt sie Ausschau nach verletzten Andromedaigeln, entdeckte aber keinen einzigen. Mark bestätigte ihr, dass die kleinen Kerle aufgrund ihrer hellseherischen Veranlagung extrem selten Unfällen unterlagen. Und umso mehr wünschte sich Jana, so ein putziger Igel würde einmal ihren Weg kreuzen.
    Mit Marks Unterstützung arbeitete sie tagaus, tagein an ihren Reportagen, was ihr bald längere Sendezeiten bescherte. Obendrein war sie im Begriff, einen Roman zu Papier zu bringen. Ihre ureigene Geschichte. Doch da sie den weiteren Verlauf ihres Lebens nicht einmal erahnte, konnte sie nicht abschätzen, ob es letztendlich ein Agententhriller oder eine rührende Fantasy-Liebesgeschichte werden würde.
    Aber selbst auf dem harmonischsten Planeten gab es eine Kehrseite der Medaille. Vergnügen wie essen gehen fiel aufgrund der Pillen flach. Und eine Pizza, eine Lasagne oder auch ein Steak fehlten Jana geradezu schmerzhaft. Obendrein war es um das Nachtleben und die Partyszene nicht sonderlich gut bestellt.
    Immerhin gab es eine Bar mit angeschlossener Disco, das „Xiros“. Unter neugierigen Blicken betrat sie eines Abends mit Mark diesen angesagten Laden. An der komplett in Neonfarben gehaltenen Theke wurde Kires ausgeschenkt, in lustigen Gläsern und bunt gefärbt, letztendlich jedoch blieb es ein alkoholfreier Tee, der zwar glücklich machte, einen aber niemals über die Stränge schlagen ließ. Obendrein war die Bar so grell beleuchtet, dass es sogar bei Nacht taghell war. Nein, von Ambiente hatte man auf Siria nicht den Hauch einer Ahnung.
    Staunend betrachtete Jana drei glänzende Roboter, die Melvin ähnelten wie ein Ei dem anderen und geschäftig herumwuselten, ausschließlich auf das Wohl der Gäste bedacht. Leider hatten die Sirianer auch das Tanzen nicht gerade erfunden, und obwohl es Jana in den Füßen juckte, hielt sie sich dezent zurück. Denn der vorherrschende Tanzstil weckte Erinnerungen an epileptische Anfälle. Keinesfalls wollte sie aufgrund ihrer runden, rhythmischen Bewegungen von sich reden machen.
    Ungeachtet dessen gestaltete sich der Abend unterhaltsam und sie verweilte dort mit Mark, bis der Schuppen seine Tore schloss. So war es nicht verwunderlich, dass sich tags darauf das Gerücht wie ein Lauffeuer verbreitete, sie wäre nun mit Mark liiert. Und auch Mark schien dies zu glauben. So zog er sie eines Abends bei der Verabschiedung mit einem Ruck an sich und küsste sie. Augenblicklich versteifte sie sich. Ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu zögern, schubste sie ihn sanft aber bestimmt von sich. „Nein, Mark. Entschuldige, aber ich kann das nicht.“
    Er starrte sie einen Moment lang an, als hätte ihn gerade ein Zug überfahren. „Ist es wegen Simon?“
    Sie nickte.
    Er ging auf Abstand und raufte sich stillschweigend die Haare. Dann blickte er ihr durchdringend in die Augen. „Jana, meine Mädchen benötigen nichts dringender als eine Mutter. Gesetzt den Fall, du solltest dich nicht mehr mit Simon versöhnen, könntest du dir dann vorstellen, diese Rolle zu übernehmen? Und keine Angst, ich würde dich niemals bedrängen … Du weißt schon, was ich meine.“
    Puh! Jana schluckte. Forderte er nun die Gegenleistung für den Job, den er ihr verschafft hatte? Sie hasste es, in die Enge getrieben zu werden. Vehement schüttelte sie den Kopf. „Nein, Mark, in dieser Hinsicht kann ich dir leider keine Hoffnungen machen. Im Moment kämpfe ich darum, mein eigenes Leben in den Griff zu bekommen. Ich mag dich und deine Mädchen sehr, aber mein Herz gehört Simon. Du hast eine Frau verdient, die dich deiner selbst willen liebt.“
    Marks Miene stellte keinerlei Gefühlsregung zur Schau. „Als ob es so etwas gäbe“, versetzte er lapidar. „Gut, Jana, streich einfach alles aus deinem Kopf, was ich gesagt habe. Und vergiss, dass ich mich

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